Almut Klotz ist gestorben. Sie war großartig, sie war klug und poetisch, sie sang für uns und gehört für mich zu der Zeit auf diesem Bild oben. Da sitzt rechts meine beste Freundin mit der Amerikanerin, die Dame links kenn ich nicht, die wollte aber offenbar dringend auch aufs Foto. Da hingen wir hinter der Kulturbrauerei rum, in lauter Gelumpe, und warteten auf die grosse Nacht. Eine neue grosse Nacht. Es war immer Sommer, wir mussten immer Kohlen in den vierten schleppen, und ich bekam immer Ärger mit I., wenn der Ofen ausging, denn ich war immer beim Kommunisten, der hatte eine Gasetagenheizung. Wir schrieben immer Botschaften auf die kleinen Blocks, die neben allen Türen hingen, wenn keiner da war, Mittwoch um zehn!, das war keine Frage sondern eine Ansage, absagen ging ja nicht, so ohne Telefon. Alle konnten auf alle Dächer und von dort sowieso überall hin. Alle machten Kunst. Alle waren wild, frei und glücklich. Und so jung.
Almut Klotz ist gestorben. Mit einundfünfzig.
Block an der Tür hatte ich auch und Kohlen liegen bei mir immer noch im Keller, weil ich keine Lust hatte, sie zu entsorgen. ;o)
Wer weiss, wofür die noch mal gut sind …
Ich finde das mit dem Telefon ganz gut inzwischen.
Das macht einem Angst. Immer wieder.
Scheißkrankheit. Ja.
Ja, früher war immer Sommer. Und heute ist soviel Winter, oder Herbst.
Traurige Nachricht. Mit einundfünfig. Britta Neander mit achtundvierzig.
Da wird es einem schon bang.
Oh ja, Britta Neander. Diese ganzen Damen waren sehr wichtig für mich.
Man möchte irgendwie Frau Rösinger sagen, sie möge auf sich aufpassen.
Und dann irgendwie auch wieder nicht.