Archiv der Kategorie: Früher war alles besser

Uff

Ok. Jahresrückblicke würden aus nichts als Klagen bestehen. Oder egal. Das macht die chemische Aufheiterung. Macht weniger heiter als egal. Egal.

Nicht egal, kreist mein sonstiges Sein darum, dass die K. tot ist Tot. Tot. Sie ist weg. Nicht mehr erreichbar. Stumm. Jeden Tag.

Die K. mit der ich so gut wie alle meine letzten Reisen gemacht habe, mit der ich gestritten habe (in Irland hat sich im Pub sogar jemand weggesetzt), hiess Ines. Es hat ungefähr drei Monate gedauert von der Diagnose bis zu ihrem Verschwinden.

Oft rufe ich nach ihr. Stampfe mit den Fuss (so gut ich kann).

Heulen inzwischen seltener. Aber vermissen jeden Tag wie verrückt. Meine Ines, ich vermisse Dich! Auaauaaua.

Aber. Heute war ein wunderbarer Geburtstag. Und ich habe mir vorgenommen, wie der blöde Mönch empfohlen hat, jeden Tag über etwas Schönes zu schreiben. Ich versuche das. Odern die dümmsten Wörter der Welt. Da fallen mir gleich 20 ein.

Lichtle

Weil gestern der erste Tag mit einem kleinen Funkeln am Ende des Tunnel war: Hier für mich eine Minizusammenfassung:

Pferd in Uniklinik München (u.a), Verdacht auch (tödliche) Lungenfibrose, seit Sonntag zurück und eher vergnügt. (wir setzen die Tradition des uferlosen Geldausgebens einfach fort, wer braucht schon Kinder oder Unternehmen). Noch ein bisschen?

Greisin etwas wohler.

Fini: vermutlich Kreuzbandriss hinten links. Hinkt seit zwei Tagen weniger. Doch nicht operieren?

Trotzki: hinkt vorne rechts. Aber nur manchmal.

Icke: hinke sowieso, kommen aber (zumindest bergauf) wieder ein bisschen vom Fleck. Mittwoch erste Infusion von neuem Medikament, bin verhalten (sehr) optimistisch.

(lächelt schief).

Post

u.a. aus Berlin. Tolle Karte, tolle Krähe, sage ich zu Entenbäumchen. Ich finde, die sieht aus wie Du, sagt sie. Und ich finde, sie hat recht <3. Ich sehe mit großem Vergnügen so aus.
© R. Hurzlmeier

Und noch mehr tolle Post. Schon lange her, ich hab mich sooo gefreut!
Danke Mr. Kid, Danke Frau Wiesel. Schönes Internet!

Bitte seien Sie nachsichtig mit mir.

Summbrummkrabbel

Ich wundere mich immer, dass es so oft so dargestellt wird, als hätten wir die Wahl: Ja, wenn wir weniger Pestizid einsetzen, werden bald die Lebesmittel teurer. Nein, wenn weiterhin soviel Pestizid eingesetzt wird, spielt es keine Rolle mehr, was die Lebensmittel kosten. Die Welt, wie wir sie kennen, wird nicht mehr existieren. Keine Bestäuber, keine Vögel, überhaupt nix mehr. So Pflanzen. Und Nutztiere.

Und jetzt gibt es noch die Vermutung, dass Stickstoffdüngung zu einer stark erhöhten Sterberate bei Schmetterlingsraupen führt. Wobei, die sterben eh aus, denn die Raupen haben überhaupt keine Wirtspflanzen mehr. Da kommts auf den Stickstoffgehalt auch nicht mehr an. Überhaupt, wer braucht schon Schmetterlinge? Völlig überbewertet.

Und dann die Sache mit den Honigbienenen. Schlimschlimm. Haben die wenigsten kapiert, dass man Honigbienen beliebig nachzüchten kann. Natürlich ist es nicht schön und auch ein schlechtes Zeichen, dass soviele sterben, aber die wirkliche Katastrophe ist das Verschwinden der Wildbienen. Denn die sind dann weg. Ausgestorben. Futschikato. Und nicht nur, dass das nicht schön ist, sondern die leisten auch noch einen Großteil der Bestäubungsarbeit. Ungefähr zwei Drittel. Keine Bestäuber, keine Vögel, überhaupt nix mehr. So Pflanzen. Und Nutztiere. Hatte ich das schon erwähnt?

Wenn die Insekten nur ein bisschen attraktiver wären. Ein bisschen hübscher anzusehen. Vielleicht würde das Problem dann ernster genommen.

Ach und dann dieser ekelhafte Klimawandel. Nicht nur, dass mir unerträglich heiss war, dieser Sommer war auch sonst sehr erschreckend: Überall tote Tiere. Vorallem die Maulwürfe, die so rum lagen. Ich hab ja versucht, Hunger zu lindern, wo ich konnte, aber wie, bitteschön füttert man Maulwürfe? Keine Schnecken, keine Würmer und vermutlich auch sonst nicht viel von dem, was üblicherweise unterirdisch unterwegs ist. Wir haben Festmeter von Fichten wegen Borkenkäfer absägen müssen. Kein Wasser = Kein Harz = keine Käferabwehr. Kein Ende in Sicht. Also Wald stirbt auch weiter.

Ich jedenfalls finde das alles zum Verzweifeln. Bin froh, dass es mir so oft gelingt, heile Welt zu spielen. Verrückt. Denn sie geht nämlich grad unter. Echt jetz.

Übrigens haben Haustiere eine beschissene Ökobilanz. Vor allem Pferde. Aber vermutlich immer noch besser als die von Kindern.

Was ich nicht mehr hören lesen sehen möchte

Über Globuli. Bachblüten. Schüssler Salze (und alle Arten von Verschwörungen). Jetzt neu entfachtes Entsetzen meinerseits in Pferdeforen. Wo auf jede Anfrage ein schwingungsreiches Mittelchen empfohlen wird. Nein, ich glaube nicht nur an die Schulmedizin. Ich bin von der Heilkraft und Schädlichkeit von Pflanzen überzeugt. Beides habe ich am eigenen Leibe erfahren. Phytotherapie. Soll man immer zuerst mal versuchen. Aber dieser verschwurbelte Unsinn, den die eine der anderen nachplappert. Kotz. Alles Frauen. Stelle ich mit Bedauern fest. Oh, wie mir dieser ganze Esokrempel zum Hals raushängt. 

Scheissdreck von Klöckner, Seehofer, Trump, Orbán, Kurz, Duda, Salvini, Söder, Spahn, Scheuer, Heil, von der Leyen, Jogi, Weidele, Gauland, von Storch, (und deren Rest), Pabst, dem Relotius, den Geissens, Klum, Kaulitz.

Lobgesänge auf Frau Merkel. Ja, sie hat nicht alles falsch gemacht. Aber ziemlich viel. Und sie tut, als regiere sie, mit dem inkompetentesten denkbaren Personal (hat sie selbst zusammengestellt). Das ist mal ’ne Gurkentruppe. Man kann sich kaum entscheiden, wer der Schlimmste ist. Oder halt doch: Seehofer.

Fellnase (meine Tiere haben auf der Nase kein Fell. Doch, das Pony, stimmt ja.)
Vierbeiniger Freund
Insektenhotel Was daran genau ist das Hotel?
Tauchen Sie ein in die faszinierende Zeit des/der … (Mittelalters, Kelten usw.)
Bilateral

Für die alten Aufreger, bitte hier entlang.

Ach

Entweder es wurde nicht genug Daumen gedrückt
Oder aber ich merke erst später, dass es geholfen hat.
Oder am Ende nützt das vielleicht gar nichts.
Gestern war ich jedenfalls beim Arzt und er hat mir nichts Erfreuliches erzählt.

Aber genau rechtzeitig, nämlich danach, als ich nach Hause kam, erreichte mich eine Postkarte über die ich mich unbändig gefreut habe (und noch freue):

Und zum Trost habe ich mir eine AlbrechtDürerTelefonhülle machen lassen:

Also eins nach dem anderen: #1 Venezia

Tja, das scheint es wohl gewesen zu sein. Dass Intuition die letzte Zusammenarbeit mit Vervoordt war, wusste ich, aber was „… From November 27, 2017 the Museum is closed …“ bedeutet, mag ich mir nicht vorstellen. Eigentlich, finde ich inzwischen, kann man sich den Rest der Biennale getrost sparen

und sich ganz auf den Palazzo konzentrieren.

Es hat mich beinahe wieder so überwältigt wie beim letzten Mal, obwohl ich dieses Mal ja ein wenig wusste, was mich erwartet.

Nicht nur dass die von Axel Vervoordt und Daniela Ferretti kuratierte Ausstellung absolut großartig ist, auch die Einrichtung von Mariano Fortuny (1871–1949) und überhaupt der ganze Ort sind ja wohl atemberaubend.

So. Morgen geht es wohl weiter. Ist jedenfalls geplant.

Ach ja, und wer mehr Venedig will, schaut hier.

Freitagstexter

So. Wir machen das nun kurz und schmerzlos: Mein Bild hat offenbar nicht gefallen. Nichts destotrotz und umso schöner, dass DEN sehr gelungenen Beitrag von Frau Pfefferoni gibt:

Während Engels noch über die Einleitung seines neuen Buches sinnierte, amüsierte sich Karl, die Möwe, über diese geisterhaft wandelnde Gestalt… Störtebeker nannten sie ihn.

Freitagstexter

Danke sehr! Hiermit überreiche ich feierlichste den Pokal und bin froh, dass es vorbei ist. Viel Erfolg!