Archiv für den Monat: Dezember 2015

Wieder eins (Jahresendfragebogen)

Zugenommen oder abgenommen?
Lange wie immer, dann abgenommen, zuletzt weihnachtsguetzlezugenommen. Egal. Diese Frage fliegt raus.

Haare länger oder kürzer?
Länger. Weisser.
Bin mit dem Gedanken befasst, abschneiden zu lassen. Reift noch.

Mehr bewegt oder weniger?
Mehr als letztes Jahr. Weniger als ich sollte.
Dabei muss ich doch für Sizilien trainieren. Oder?

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Weitsichtiger. Bisschen.

Mehr Kohle oder weniger?
Mehr. Und echt viel ausgegeben. Macht grad Spass.

Der hirnrissigste Plan?
Nur einen einzigen Zug zur Verfügung zu haben, um von Narbonne nach Barcelona zu kommen, um das Flugzeug zu kriegen.
Erst drei Tage vorher reservieren wollen. Ts.

Die gefährlichste Unternehmung?
Evtl. zu wenige gefährliche Unternehmungen unternommen.

Die teuerste Anschaffung?
Ein Gehrock von Paul Smith. Überhaupt ein paar überkandidelte Designerfummel angeschafft. Was das nun wieder soll. Keine Ahnung, wann ich die anziehe. Zum Ausmisten?

Das beste Essen?
Die ungarischen Steinpilze.

Das berührendste Buch?
Altes Land von Dörte Hansen. Mich ein bisschen verstanden gefühlt.
Und Der Trafikant. Ich lese! Bücher! Bisschen.

Das schönste Buch?
Die Fundació Antoni Tàpies. Schön gemacht.

Der beste Film?
Film? Downton Abbey?

Die ergreifendste Musik?
Seit langem mal wieder Musik gehört. Empfunden.

Die schönste Ausstellung?
Proportio. Palazzo Fortuny. Überwältigend. Again.
03
Mit Marina Abramovic, Carla Accardi, Josef Albers, Carl Andre, Rodolfo Aricò, Ida Barbarigo, Massimo Bartolini, Domenico Bianchi, Cristiano Bianchin, Alberto Biasi, Bae Bien-U, Alighiero Boetti, Otto Boll, Agostino Bonalumi, Michaël Borremans, Sandro Botticelli, Lucia Bru, Markus Brunetti, Jean-Marie Bytebier, Pierpaolo Calzolari, Francesco Candeloro, Antonio Canova, Vincenzo Castella, Eduardo Chillida, Chang-Sup Chung, Niccolò Codazzi, Viviano Codazzi, Gianni Colombo, Dadamaino, Hanne Darboven, Berlinde De Bruyckere, Raoul De Keyser, Riccardo De Marchi, Marta Dell’Angelo, Gabriele Devecchi, Maurizio Donzelli, Jan Dries, Arthur Duff, Luciano Fabro, Philippe Favier, Giorgia Fiorio, Henri Foucault, Anne-Karin Furunes, Alberto Giacometti, Ando Gilardi, Fernanda Gomes, Antony Gormley, Kees Goudzwaard, Gotthard Graubner, Aldo Grazzi, Franco Guerzoni, Chong Hyun Ha, Erwin Heerich, Michael Heizer, Samantha Holmes, Sadaharu Horio, Akiko Horio, Ryoji Ikeda, Norio Imai, Robert Indiana, Ann Veronica Janssens, Francesco Jodice, Ilya et Emilia Kabakov, Anish Kapoor, Ellsworth Kelly, William Kentridge, Anselm Kiefer, Kimsooja, Harry Kivijärvi, Susan Kleinberg, Wolfgang Laib, Edoardo Landi, Le Corbusier, Sol Lewitt, Richard Long, Nino Longobardi, Heinz Mack, Brice Marden, Agnes Martin, Christian Megert, Richard Meier, Fausto Melotti, Marisa Merz, Mario Merz, Amedeo Modigliani, Giorgio Morandi, François Morellet, Shuji Mukai, Rei Naito, Yuko Nasaka, Shirin Neshat, Louise Nevelson, Ben Nicholson, Renato Nicolodi, Mario Nigro, Gioberto Noro, Hans Op de Beeck, Marie Orensanz, Mimmo Paladino, Pablo Palazuelo, Izhar Patkin, Masaomi Raku, Kurt Ralske, Robert Ryman, Lucio Saffaro, Fred Sandback, Giuseppe Santomaso, Tomás Saraceno, MariaTeresa Sartori, Stéphane Sautour, Nobuo Sekine, Conrad Shawcross, Yasuhiro Shimakawa, Kazuo Shiraga, Gabriel Sierra, David Simpson, Bosco Sodi, Ettore Spalletti, Dominique Stroobant, Takis, Antoni Tàpies, Marco Tirelli, Gunther Uecker, Camiel Van Breedam, Koen Van den Broek, Dom Hans Van der Laan, Koen Vanmechelen, Grazia Varisco, Victor Vasarely, Jef Verheyen, Nanda Vigo, Bill Viola, Rachel Whiteread, Maaria Wirkkala, Hyong-Keun Yun, Gianfranco Zappettini und Raphaël Zarka.

Bin immer noch sprachlos. Betrachten Sie die Webseite des Kurators Axel Vervoordt. Undoder diesen Film. Waahhh.

Die schönste Reise?
Lech. Wales. Rotterdam. Langeland. Barcelona. Massignan. Venedig.
Das Jahr der wundervollen Reisen. Alle waren perfekt. Wirklich.

Die meiste Zeit verbracht mit …?
Pepone Zeppelin Trotzki. Und der der Greisin. Yay!

Die schönste Zeit verbracht mit …?
Mit den Damen vom Damenkränzchen. Ich war ja ein wenig überdrüssig die letzten Jahre. Aber nun ist mir wieder eingefallen, wie grossartig die sind. War ja mal Zeit.

Vorherrschendes Gefühl 2015?
Viel müde gewesen im Sommer. Viel  fröhlich gewesen.  Viel krank gewesen.

01
2015 zum ersten Mal getan?
Eine Rede gehalten. Naja, mit gehalten.
Kundschaft beschwindelt.
In einem Bulli gereist.
Nachhilfe gegeben.
Auf einem Flohmarkt verkauft.

2015 nach langer Zeit wieder getan?
Mich von Werbung verführen lassen.
Französisch parliert.
Mich verliebt.
Umzugskisten ein- und ausgepackt.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
Warten und Bangen.
Erdwärme.
Reservierungspflicht in Zügen.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Erst nachdenken, dann handeln.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Ein Paket voll Wald.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Sebstgestrickte Socken. Und das andere von der Greisin.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Sollen wir im Frühling zusammen verreisen? Ich glaub’s ja noch nicht recht.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
JAAAA! Auch wenn das wohl kein Satz ist.

2015 war mit einem Wort …?
Abwechselungsreich.

20142013. 2012.

Sekalainen

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Hab den schüchternen auch was gebracht. Finden die gut.
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Walnüsse im Bett essen: Eine echt bescheuerte Idee
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Ich vergess‘ den jetzt mal
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Anfangen. Einfach. Heute.
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Eigentlich möchte ich nur noch verschenken und nichts mehr geschenkt bekommen. Klappt eh meist nicht. Obwohl, dieses Jahr doch erstaunlich gut. Z. B. Der andere Zoo von Edward Gorey. Ach Entenbaum ♥!
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… die Treppe runtergefallen. Nein Herr Doktor, mein Mann ist ein ganz lieber. Ich bin doch nur …
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Nächstes Jahr möchte ich unbedingt eine blaue (apropos) Eichelhäherfeder finden. Die Greisin schon zwei Mal. Hat sie aber verschenkt.
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Hahaha, die armen Römer. Ich fand es natürlich toll damals. Die einzigen Filme, die ich in meinem Leben überhaupt gemacht habe (besser so!), tagelang: Stare. Und keiner weiss, wo der Ton hin ist. Naja, man stelle sich Autolärm und Polizeisirenen vor. Mindestens eine Goldene Palme hierfür. Meine Meinung.
Viel besser und eindrucksvoller sieht das in Frau Wiesels Birdland aus.
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Das war interessant, gell. Für mich halt.

Palermo

Ein Wechselbad der Gefühle nennt man das wohl.
Hatte ich ganz vergessen. Und bin nicht sicher, ob ich für Schlamassel gewappnet bin. Dann doch lieber mit dem Hund raus.

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Langsam wird es weniger

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Der alte Bauer vom Nachbarhof ist gestorben. Seine Frau dachte, er sei unten eingeschlafen, als sie des Nachts erwachte und er nicht neben ihr im Bett lag. Da war er schon kalt, sass im Sessel, der Kopf nach vorne gekippt, die Zeitung lag in seinem Schoss. Was man einen schönen Tod nennt.

Niemals hätte ich gedacht, dass mich das so trifft. Seit einem nachbarlichen dummen Streit mit seinem Sohn, der sich trotz meines stetigen Nachgebens (?) nicht gänzlich beilegen liess, war es nicht mehr ganz wie vorher. Vorher war so, dass ich trotz seiner vielen Kinder sein Müschterle war, als ich klein war. Dass wir immer gleich ein Thema fanden, wenn wir uns sahen. Dass er mich akademische Fragen fragte, die ich nicht beantworten konnte. Oder woher ich meine Eichenfässer hätte, er plane Whisky zu brauen. Vorher war unbeschwert.

Dass er jeden Morgen auf dem alten John Deere zum Fischweiher fuhr, immer genau zu der Zeit, wenn ich mit dem Trotzki da meine Runde drehte. Nachher war, dass ich mich versteckte, wenn es ging, weil ich nicht sicher war, wie wir nun zueinander standen. Ich glaube, ER hatte es längst vergessen. Er wurde zornig damals, wie ein wilder Stier. Und dann war es wieder weg. Nur, ich hatte mich erschreckt. Und hatte fortan ein bisschen Schiss. Wenn wir uns trafen war es eigentlich wie immer. Trotzdem.

Er ist genau einen Monat jünger als die Greisin. Es fühlt sich an, als wäre ein uralter Baum gestürzt, von dem man dachte, er würde allem trotzen. Oder ein Felsen, der nachdem er tausend Jahre an der selben Stelle stand, auf einmal runterfällt. Man kommt da am nächsten Tag vorbei und reibt sich die Augen. Kann es nicht fassen. Wie sowas sein kann.

Bei der Beerdigung war ich die einzige, die geheult hat. Man ist ja gefasst hier. Badisch Preussen. Jeden Morgen lausche ich nach dem vertrauten Sound von John Deere. Bestimmt noch eine Weile.