Archiv der Kategorie: Futter

Erstmal das letzte ich

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Die Vöglein am Montezschen Futterhaus benehmen sich wie die Kinder meiner Freundinnen. Das ess‘ ich nicht und das auch nicht, ich aber erziehe die ganz im alten Stil: Es gibt erst Nachtisch, wenn das andere aufgegessen ist. Das klappt leidlich, vermutlich weil es aus keinerlei persönlicher Erfahrung gespeist ist, denn ich mochte als Kind nur rohes Gemüse und ass wenig bis gar nichts, niemals wurde ich gezwungen (was dazu führte, dass meine Mutter immer Angst hatte, ich würde verhungern und den alten Montez zu Stellungnahmen in ihm eigenen Charme hinriss: Lasse doch, die wird noch früh genug fett wird schon noch zunehmen. Womit er ja auch mal wieder recht behalten hat).

Meine pädagogischen Massregelversuche scheitern jedoch gänzlich bei der Fetthaltigen Fertigfuttermischung, die mal in einer Notlage angeschafft worden war. Bäh. Niemals. Da verhungern wir lieber. Und das will der wohltätige Mensch ja auch wieder nicht.

Gut, sag ich ihr verwöhnten Kreaturen, dann eben nicht, dann bringe ich das eben euren Brüdern und Schwestern im Wald, die sind nicht so wohlstandsverhätschelt wie ihr. Gesagt, getan. Offenbar hat sich auch einer gefunden, der das gegessen hat (hier endet der metaphorische Teil) und der hat seiner tiefen Dankbarkeit so Ausdruck verliehen:
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Was die Dankbarkeit angeht, bin ich gerade etwas überfordert. Mit den vielen Dankes. Zum einen bringe ich überhaupt keine Opfer, man hat ja das Gefühl, dass das irgendwie zusammenhängt, zum anderen, weil es mich solidarisch mit anstrengt, dass jemand sich dauernd bedanken muss, weil dauernd wer was für ihn tut. Um das Dankbarkeitskonto etwas auszugleichen, hab ich mir gestern von E. die Haare färben lassen. Sie war nämlich Friseurin in Syrien. Und dass, obwohl ich eigentlich gar nicht mehr färben wollte, denn ich finde, weiss steht einer Nonne ziemlich gut. Finde aber ausschliesslich ich. Jedenfalls bin ich nun wieder eine echte Brünette. Und hab mich artig bedankt.

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Narri Narro, übrigens. Heut isch Fasnet.

Essen: Arabiata

Und warum es jetze das schöne Layout geschreddert hat, weiss ich auch nicht. Hab schon ein lautstarkes Hilfsgesuch versendet.

Die Tage

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Den haben wir neulich beim Spazieren kennengelernt. Das Spazieren geht nicht so besonders, aber ich werde halt gezwungen. Meist geraten der Trotzki und ich in großen Streit, weil er mich zu Fall bringen tut. Fast. Der Depp.

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Ein paar hochmodische Einkaufstips hab ich auch. Trend. Aufm Schlepper. Immer noch mein Lieblingsladen. Einen Spatenstil gekauft. Und ’n neuen Besen (kehrt gut, haha). Anzünder und zwei Isolatoren.

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Und ich bin zur Fabrik gereist. Sie wissen schon. Meine Lieblingsfabrik, die mit den Rehmedallions. Die Jungs haben schon für Weihnachten dekoriert.

Am anderen Ende

Ok. Ist ja bekannt: Das Einzige, das meines Erachtens helfen kann, ist Schönheit und Freude. Also das Notwenige mit dem Angenehmen verbunden und zum Lieblingsrestaurant gereist. Schönheit und Freude heisst ja in meinem Fall nicht unerheblich: Essen. Und Wasser. Super.
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Frauen und Arbeitsplätze

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Lustig. Ne, nicht lustig. Da regt man sich schrecklich auf, über die Vertreibung der Alteingesessenen im Kiez, über die Spekulanten, die alles wegkaufen. Ist ja richtig. Aber das ist eben nicht nur in unseren Großstädten so. Schon mal was von Bodenspekulanten gehört? Ja, genau, das sind die, denen unsere wunderbare Regierung Tür und Tor geöffnet hat, so dass für Ackerland in manchen Gegenden inzwischen Preise erzielt werden, die nur noch von sogenannten Investoren bezahlt werden können. Die Bauern, und das ist es wieder: kleine Höfe sind heute oft BIOLOGISCH bewirtschaftet, sind ausgebotet. Kleinbäuerliche Betriebe können da schon längst nicht mehr mithalten. Dem Spiegel zu Folge sind die Bodenpreise beispielsweise in Sachsen-Anhalt in vier Jahren um 85 Prozent gestiegen. In Brandenburg und bei den polnischen Nachbarn sieht es ähnlich aus.

Die Käufer sind meist Großbetriebe, die von der Bundesregierung mit großzügigen Subventionen unterstützt werden und mit Agrarkonzernen wie M*nsanto untrennbar verknüpft sind (über M*nsanto schreib ich dann auch mal, da gibt es tolle Geschichten). Sie benötigen weite Flächen zur Entsorgung von Gülle und Hühnerkot aus ihrer Massentierhaltung. Oder branchenfremde industrielle Kapitalanleger, die in Zeiten niedriger Zinsen in Grund und Boden investieren und denen dann was verpachten.

Aber das geht uns ja alle nix an. Ist ja weit weg. Und: Super, alles so schön billig bei unserem Discounter. Und die Currywurst! Und der Broiler! Nur einsfuffzich, toll! Die Bösen, das sind die BIOs, geh mir weg, mit diesem sebstgestrickten Scheiss. Das sind doch die, die uns die Wohnungen wegnehmen, die Frauen und die Arbeitsplätze. Genau. Das sind die. Mülltrenner. Und leider, es ist noch komplizierter: Das beim Li*l gekaufte BIO nützt den Kleinbäuerliche Betrieben nichts. Das geht wieder an die falsche Stelle. Strenggenommen ist das nämlich gar kein Bio. Aber gut für das Gewissen. Und die Gesundheit natürlich.

Dann ist da noch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Die Agro-Energie. Pflanzlicher Sprit (wir erinnern uns auch an die netten Nebeneffekte des ausufernden Maisanbaus: Endlich viele Wildschweine), auch so eine dufte Idee, die nach ihrem offensichtlichen Scheitern nicht zurückgenommen wird:

„… Von den Folgen betroffen sind in erster Linie die klein- und mittelständischen Landwirte, die durch die exorbitant steigenden Kauf- und Pachtpreise zusehends unter Druck geraten. Die Wertschöpfung der landwirtschaftlichen Tätigkeit bleibt nicht mehr in der Region, sondern fließt zu den Investoren ab. Angebaut wird, was am meisten Profit verspricht. Dabei gehe es den neuen Eigentümern in erster Linie nicht einmal darum, die Biogasförderung einzustreifen. Bodenkauf gilt als steuerschonende Investition, weil die für den Bodenerwerb aufgenommenen Schulden mit Gewinnen aus der Hauptgesellschaft gegengerechnet werden können.“ sagt Roman Herre von FIAN Deutschland in den deutschen Wirtschaftsnachrichten.

Na, dann wohl bekomm’s. Und so billig! Frohes Neues!

Mit Salz

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Ein feines Mittagessen. Ein schönes Glas Gutedel. Manchmal Wellen von Aufregung. Aber eher wie an der Ostsee. Das wird gut gehen.

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Und ein lustiger Käseteller, sehr prosaisch. Da sind wir im Linzgau verwöhnt:
Bei uns daheim gibt es in nächster Nähe inzwischen fünf gute Käsereien (Vorsicht: BIO). 1, 2, 3 , 4 und die 5 (da geht’s grad bisschen drunter und drüber, aber das fällt unter Tratsch).

Geschmeckt hat er trotzdem

Sonst: Warten.

Veggie-Day

Vom bescheuerten Namen abgesehen, macht es mich fassungslos, dass Menschen einen fleischlosen Tag in der Woche für unzumutbar halten. Und sich an dieser Stelle bevormundet fühlen. Fassungslos.

Die Spur der Lasagne

Von Großbritannien über Frankreich, Luxemburg, Rumänien und Zypern zurück nach Großbritannien und jetzt auch hier! Aber schön ist doch, dass man schön Fertigfleisch für schön billig kaufen kann, gell? Natürlich muss jeder Mensch sich jeden Tag Fleisch leisten können. Das ist quasi ein Menschenrecht.

Und natürlich sollte man am Essen sparen. Ist ja nur Essen. Sind ja nur Bauern.

Jeder Deutsche isst in seinem Leben durchschnittlich 1094 Tiere: Vier Rinder, vier Schafe, zwölf Gänse, 37 Enten, 46 Schweine, 46 Puten und 945 Hühner.
(Aus dem Fleischatlas von BUND, der Heinrich-Böll-Stiftung und Le Monde diplomatique

Nein, man muss nicht ganz aufhören. Aber ja, man muss acht Euro für ein Rumpsteak bezahlen. Das kostet es nun mal.

Macht nur so weiter. Ich bin es so leid.