Archiv der Kategorie: Wehwehchen

Lichtle

Weil gestern der erste Tag mit einem kleinen Funkeln am Ende des Tunnel war: Hier für mich eine Minizusammenfassung:

Pferd in Uniklinik München (u.a), Verdacht auch (tödliche) Lungenfibrose, seit Sonntag zurück und eher vergnügt. (wir setzen die Tradition des uferlosen Geldausgebens einfach fort, wer braucht schon Kinder oder Unternehmen). Noch ein bisschen?

Greisin etwas wohler.

Fini: vermutlich Kreuzbandriss hinten links. Hinkt seit zwei Tagen weniger. Doch nicht operieren?

Trotzki: hinkt vorne rechts. Aber nur manchmal.

Icke: hinke sowieso, kommen aber (zumindest bergauf) wieder ein bisschen vom Fleck. Mittwoch erste Infusion von neuem Medikament, bin verhalten (sehr) optimistisch.

(lächelt schief).

Ratschläge

Aufgrund der Kontroversen bei der hoch geschätzten Kaltmamsell und noch dazu weil ich ohnehin heute extrem misslaunig bin, möchte ich es hier (obwohl es ganz woanders hingehört) hinschreiben:

ICH MÖCHTE KEINE RATSCHLÄGE! (Vermutlich möchte die niemand).

Und ich möchte auch nicht gesagt bekommen, dass man sich das gut vorstellen kann, wie es mir geht, und dass sich im Alter jeder etwas schwächlich fühlt und so weiter und sofort.

NEIN. DAS KANN MAN SICH NICHT VORSTELLEN.

Seit inzwischen 16 Jahren habe ich Multiple Sklerose. Seit ungefähr drei Jahren geht es mir körperlich immer schlechter. Nichtsdestotrotz mag ich mein Leben sehr gerne und habe auch sehr oft sehr gute Laune. Und auch keine Lust, meine Zeit mit Jammern zu verbringen (andere dürfen natürlich!). Ich kenne so viele Menschen, denen es körperlich so viel besser geht als mir und mit denen ich nicht tauschen möchte. Ich empfinde das als ein großes Geschenk. Brauche kein Mitleid! Und ich bin viele Jahre zu einer großartigen Therapeutin gelaufen und ich denke, wir beide haben einiges ziemlich gut geschafft. Danke, Frau F.!

Obwohl, das wenige Jammern dazu geführt, dass wenn es doch mal vorkommt, es nicht ernst genommen oder übergangen wird. Das ist auch ätzend. Es ist nicht peinlich, dass jemand krank ist.

Und zu guter letzt: Wenn ich Hilfe brauche, dann frage ich. Echt.

Also keine tollen Tipps mit Makrobiotik, Feldenkrais, Veganismus, TCM und dergleichen. Gar keine Tipps. Kein ungefragtes Tasche abnehmen und so.

Sie, meine sieben Leser sind eigentlich gar nicht gemeint, ich werde das aber vielleicht ausdrucken und in meinem Freundeskreis verteilen. Vielleicht hilft es Ihnen aber doch im Umgang mit kranken Freunden und Bekannten.

Post

u.a. aus Berlin. Tolle Karte, tolle Krähe, sage ich zu Entenbäumchen. Ich finde, die sieht aus wie Du, sagt sie. Und ich finde, sie hat recht <3. Ich sehe mit großem Vergnügen so aus.
© R. Hurzlmeier

Und noch mehr tolle Post. Schon lange her, ich hab mich sooo gefreut!
Danke Mr. Kid, Danke Frau Wiesel. Schönes Internet!

Bitte seien Sie nachsichtig mit mir.

Jahresendding

Geliehen vom Wortschnittchen.

Zugenommen oder abgenommen (die war ja eigentlich rausgeflogen)?
Abgenommen.

Haare länger oder kürzer?
Mal so, mal so. Tendenziell länger? Hmm.

Mehr bewegt oder weniger?
Haha. Zeitweise gar nicht. Aber drumrum oft geritten. Yiha.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Gleich. Oder?

Mehr Kohle oder weniger?
Mehr.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Diese Prinzessin ist teuer. Immer noch.

Der hirnrissigste Plan?
Nach dem Blasenstent mit dem Zug/Bus nach Hause zu fahren.

Die gefährlichste Unternehmung?
Vier Stunden OP. Bauch auf, Wackersteine raus, Bauch zu.

Die teuerste Anschaffung?
Immer noch der Gaul. Und alles drumrum.

Das leckerste Essen?
Pasta mit weissem Trüffel, hier, kurz vor der Apokalypse.

Das berührendste Buch?
Die hellen Tage. Zsuzsa Bánk. Zumindest die erste Hälfte.

Das schönste Buch?
Dieter Roth. Interviews. Immer zu geizig gewesen. Jetzt endlich gekauft.

Die schönste Ausstellung?
Keine einzige Ausstellung ausser Arsenale. Und das fand ich grässlich.

Die meiste Zeit verbracht mit …?
Trotzki, Josefine und der Greisin. Mir. Wie immer.

Die schönste Zeit verbracht mit …?
Dem Frisör. Und der Reitlehrerin.

Vorherrschendes Gefühl 2018?
Fickkackscheissdreck. Aua. Menno.

2019 zum ersten Mal getan?
Aus einem Schnabelbecher trinken.
Mit einem Rollator laufen.
Mit so Gummiüberziehern in V. rumwaten.
Bodenarbeit.

2019 nach langer Zeit wieder getan?
Vollnarkose.
Vorzeitig abreisen.
Weissen Trüffel essen.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Unklare/ungute Diagnosen.
Acqua Alta.
MS.

Die wichtigste Sache, von der mich jemand überzeugen wollte?
Lassen Sie das mal operieren. Wir wissen nicht, was das ist. Oké.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
?

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Liebe. Durchhaltevermögen. Freundschaft.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Es ist alles gutartig. Das Antibiotikum hat angeschlagen.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Das kriegen wir hin.

2019 war mit einem Wort …?
Saublöd.

In Bildern durch das Montezjahr 2019


Was für ein verficktes Kackjahr.

Gefühlt habe ich den gesamten Sommer in einer Uniklinik verbracht. So war es natürlich nicht, aber es war so, dass eine Routinekontrolle bei der Frauenärztin, eine Kette von Reaktionen ausgelöst hat, die mir seinerzeit schon hysterisch vorkamen, aber wer will schon über Krebs klugscheissen, dann sich alles Geahnte letzten Endes glücklicherweise als gutartig (jaja) herausgestellte. Zwar mit einem knapp 30 cm Längsschnitt (gelernt) und dem Verlust einiger Organe vorläufig endete, aber die zwei Vollnarkosen und das ganze Drumrum haben mich dann noch die zweite Jahreshälfte beschäftigt.

Mit Prinzessin H. läuft es auch ganz und gar nicht wie geplant und es scheint, als müsse ich da jetzt mal ein paar unerfreulicher Tatsachen ins Gesicht sehen. Au weia. Schieben wir noch einen Moment

Und dann habe ich im Herbst noch nach zwei abgesagten (s.o.) eine kleine Reise nach Venedig angetreten um u.a. noch fluxi die Biennale zu bestaunen, als justament der alte Montez, der ja seit gut zehn Jahren für mein Reisewetter zuständig ist, die Serenissima (entweder absichtlich oder nicht) in einem Jahrhunderthochwasser versenkte. Das war erstmal kurz ein Abenteuer und dann sehr rasch ein sehr erschütterndes und deprimierendes Erlebnis. Von den praktischen Erschwernissen (Strom, warmes Wasser, Kaffee, Essen?) mal ganz abgesehen. So reiste ich nach einer halben Ausstellung (laut, grell, oll, ich wünsche mir mehr Poesie, aber vielleicht ist die Zeit von Poesie halt vorbei) wieder ab, statt ein paar Tage in Schönheit zu vertrödeln, unterbrochen von gutem Essen (ja, das geht sogar in V.).

Darüber hinaus passierten noch allerhand unerfreuliche Dinge, sicher auch erfreuliche, die hab ich aber vergessen.

2018. 20172016. 2015. 2014. 2013. 2012.

Alle Jahre wieder

Geliehen vom Wortschnittchen.

Zugenommen oder abgenommen? (die war ja eigentlich rausgeflogen)
Voll zugenommen. Meine Theorie (ich mache nix anders): Die Stallarbeit fehlt.
Kommt aber ja bald wieder.

Haare länger oder kürzer?
Gleich.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Gleich. Glaub ich.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Oh, die isländische Prinzessin ist seeehr teuer. Immer noch.

Der hirnrissigste Plan?
Über die felsige ibizenkische Halbinsel zu klettern. Trotz Wanderstöcken.

Die gefährlichste Unternehmung?
Mengenweise fremde Pferde zu reiten.

Der beste Sex?
Hihihahahoho.

Die teuerste Anschaffung?
Das erste Tier mit Stammbaum und so. Ging nicht anders.

Das leckerste Essen?
Weiss nicht. Egal. Ne zu meinem Geburtstag im Neugrün. Oder da.

Das berührendste Buch?
Berlin liegt am Meer. Frau M. ist hier aufgewachsen. In dem 200-Seelen-Nestchen nebenan.

Das schönste Buch?
Kein schönes neues Buch gekauft? Skandal!

Die schönste Ausstellung?
Harald Szeemann: Grossvater: Ein Pionier wie wir.

Die meiste Zeit verbracht mit …?
Pepone Zeppelin Trotzki, Fräulein Josefine und der Greisin. Tja, so isses.

Die schönste Zeit verbracht mit …?
Besuch.

Vorherrschendes Gefühl 2018?
Aaaah, kann ich nicht mehr. Oder? Naja, ein bisschen … Geht doch!

2018 zum ersten Mal getan?
Getöltet. Naja, eigentlich zum zweitenmal.
Aufgegeben (einen Aufstieg).
Durchgehalten und gewonnen (einen Arbeitsstreit).
Porto Tonico getrunken.
In Bern gewesen.

2018 nach langer Zeit wieder getan?
Geritten.
Geritten.
Geritten.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Ach. Blöde Krankheit.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Ich schaff das mit dem Galoppieren.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Das eine oder andere, ich gebe mir immer viel Mühe. Mir: Das Pferd.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Zeit und Geduld. Und viele andere tolle!

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Wenn Du auf dem Pferd sitzt, sieht man gar nix.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Ich nehme es.

2018 war mit einem Wort …?
Ponylastig. Jiha!

Ach

Entweder es wurde nicht genug Daumen gedrückt
Oder aber ich merke erst später, dass es geholfen hat.
Oder am Ende nützt das vielleicht gar nichts.
Gestern war ich jedenfalls beim Arzt und er hat mir nichts Erfreuliches erzählt.

Aber genau rechtzeitig, nämlich danach, als ich nach Hause kam, erreichte mich eine Postkarte über die ich mich unbändig gefreut habe (und noch freue):

Und zum Trost habe ich mir eine AlbrechtDürerTelefonhülle machen lassen: