Wissen Sie, ich bin Altsaxophonistin, ich erkenne die Schwermut in den Menschen, auch wenn sie sich verstellen. (Hä?) Sie ist mir unsymphatisch, hat sehr lange gelbe Zähne (ob das vom Saxophonspielen kommt?) und dunkelrotgefärbtes Haar. Ich bin nicht traurig sage ich, und sie Doch, Du hast keinen Mann, kein Kind, Du bist krank, natürlich bist Du traurig. Dann wache ich auf.
Immer wieder die Seite von WH anklicken und immer wieder den gleichen Text dort lesen.
Mit dem Kommunisten telefoniert. Das erste Mal seit sieben Jahren.
Ich soll für ihn arbeiten. Soll ich?
Das Herz schwer. Wegen allem.
Und fast hätte der Kaminfeger den Hund überfahren. Nicht auszudenken.
Träumen sehen wir doch nur uns selbst.“
Dazu fällt mir das schöne Kapitel „Die Drud‘ “ aus „Die Farm in den grünen Bergen“ von Alice Herdan-Zuckmayer ein. Sinngemäss geht es um diese Jahreszeit und wie die Sorgen drücken und alles dunkel machen und sie beschreibt, wie sie auf dieser Farm in Vermont leben und der Pflichten sind kein Ende und all das personifiziert sich in der Drud‘. Und dann gibt es diesen schönen Spruch, um sie zu vertreiben „Drud‘, komm morgen, so will ich borgen.“ Und der Vermonter Legende nach erscheint dann am anderen Tag jemand, der sich etwas ausleihen möchte und vertreibt damit die Drud‘.
Einen Versuch wär’s ja wert.
scheint mir das aber auch nicht darzustellen, wenn ich ‚Drud‘, komm morgen‘ korrekt interpretiere – es sei denn, natürlich, man möchte bis Jahresende seinen halben Haushalt verleihen. :)
Wie meinen Sie das?
Ich versuche das.
Nein, nein, auch eine Drud‘ weiss, was sich gehört. ;-)
Sie soll einen ja erstmal nachts in Ruhe schlafen lassen und mit dem Geborgten zieht sie dann am nächsten Tag ab.
Die optimistischsten Erzählungen schreiben „…und ward nie wieder gesehen.“ Das kann ich zwar auch nicht so ganz glauben, aber so einmal pro Jahr fände ich persönlich noch vertretbar.
in den Träumen begegnen, da sind keine anderen Menschen. Persönlichkeitsanteile sprechen miteinander, ringen um Wahrheit, spielen, zanken, prügeln, lieben sich etc. Fragt sich, welcher Anteil wahrer ist, im Sinne von wirklicher. Welcher behauptet Sie seien traurig, und welcher denkt, Sie seien es nicht – was ist wahr(er)? Auf die Fragen eine Antwort zu finden, führt sicherlich weiter.
Ach so. Ja, natürlich bin ich beides. Beides wahr.
Es kam leider gar niemand bislang.
Ja. Das würde schon gehen.
Herrje, die Drud’s von heute sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Alles muss man selber machen. Na dann: Könnten Sie mir einen Ihrer Alpenblicke ausleihen? Hier im flachen Land fehlen irgendwie die Konturen.
(Damit ich bald hier von heitereren Träumen lesen kann – eigennützig wie ’ne Drud‘ ;-) )
Bitteschön. Ist nicht mehr ganz taufrisch (3.9.),
aber heut lässt sich auch da niemand blicken.
Nur geborgt, ja?
Oh wie schön, vielen Dank fürs Borgen! Dann wünsche ich leichte Träume (und ein leichteres Herz) heute Nacht…
schrättle?
kaminfeger, die hunde überfahren. nicht übel.
Oh, eine Hexe ist Ihnen erschienen! Den Ausdruck kenne ich gut.
Meine Mutter ist im Oberland ausgewachsen und pflegte damals meinen etwas wilden Kleidungsstil mit “ Du siehst aus wie Schrätteles Nana“ zu kommentieren.