Archiv für den Monat: März 2014

Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp,

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Zu tauchen in diesen Schlund?
[…]
Und es wallet und siedet und brauset und zischt,
Wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt,
Bis zum Himmel spritzet der dampfende Gischt,
Und Flut auf Flut sich ohn Ende drängt,
Und will sich nimmer erschöpfen und leeren,
Als wollte das Meer noch ein Meer gebären.

Doch endlich, da legt sich die wilde Gewalt,
Und schwarz aus dem weißen Schaum
Klafft hinunter ein gähnender Spalt,
Grundlos‘ als gings in den Höllenraum,
Und reißend sieht man die brandenden Wogen
Hinab in den strudelnden Trichter gezogen.

Naja fast. Wie bei Schiller.

Freud und Leid

oder wieder ganz und kaputt oder ganz kaputt.

Fangen wir mit dem Guten an. Gut ist ja, wenn man Freunde hat. Am besten hat man Freunde, die andere Sachen können als man selbst, dann kann man sich auch bei praktischen Dingen gegenseitig helfen. Ich zum Beispiel könnte mühelos einen Film drehen lassen, bei all den Kameraleuten, Regisseurinnen, Cuttern und Schauspielern in meinem Freundes,- naja jedenfalls Bekanntenkreis. Ich wüsste sogar einen, der dann eine Kritik schreibt. Aber ich will gar keinen Film drehen, mehr noch, ich finde filmen und Filme blöd. Meistens jedenfalls. So wie Videoinstallationen, Zeug halt, dass mir eine Rezeptionszeit vorschreibt. Ich will aber (da fällt mir sofort das Patentkind ein), also ich will aber selbst entscheiden, wie viel Aufmerksamkeit ich etwas widme.

Es geht hier jedoch um etwas völlig anderes: Es war einmal ein ungezogenes zerstörerisches niedliches kleines Hundchen, für das dessen Schandtaten inzwischen tausende von Euros gekostet haben mir nichts zu teuer ist. Dieses Monster Tierchen hat seinerzeit in einem kurzen Moment ohne Aufsicht zwei Sessel gegessen. Ich habe glücklicherweise auch einen Freund, der so Polsterzeug kann. Der hat vor vier Wochen vorbeigeschaut, über so viel Unvernunft mit dem Kopf geschüttelt, ettliche Lederproben aus Ordnern gezogen, stundenlang mit mir verglichen und beratschlagt und dann meine heissgeliebte 60er Ledergarnitur wieder hergerichtet, für ein paar Groschen. Naja, einige Groschen. Und das hat er so gut gemacht, dass die Meckermontez nix auszusetzen hat. Ha. Jetzt muss nur noch das Zimmer drumrum renoviert werden. Das kriegen wir hin (nicht dass es hier nicht schon das ein oder andere bereits bewohnbare Zimmer gibt).
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Ausserdem arbeite ich gleichsam unermüdlich wie unauffällig an der völligen Autarkie (wird heutzutage immer wichtiger). Dazu braucht man hier in den höheren Bergregionen auch ein Gewächshaus, falls man rote Tomaten essen möchte. Das gibt es auch, leider kein solches, aber immerhin. Vor ein paar Jahren stand es im Weg herum und musste abgebaut werden. Das machte jemand, ein entfernter Bekannter, denn der Vater war schon sehr krank, die Mutter hatte entsprechend wenig Kraft und Zeit und die Tochter machte Kunst und Unsinn in der Bundeshauptstadt. Der jemand schraubte alles auseinander, schichtetet es auf und deckte was drüber. So lag es dann Jahr aus Jahr ein, bis ich, ach egal. Am Wochenende haben wir es wieder aufgebaut. Ja, ich weiss, man hätte erstmal genau schauen sollen. Jedenfalls: Alle Thermoglasscheiben sind kaputt. ALLE. Mit etwas Schaden hatte ich gerechnet.
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ALLE? Das Haus steht aber jetze. Und nu? Unmengen von Glück müssen nun (weiterhin) stattfinden um diese Schweinerei auzugleichen. Ach. Inzwischen hab ich mich wieder bisschen beruhigt und am Dienstag kommt der Glaser und rechnet. Soviel Steuern kann keiner zurückbekommen. Also Lotto.

Ich könnte noch mehr oder auch alles durchstreichen.

Vielleicht hilft Tanzen?

Geht in Preussen auch am Aschermittwoch.

Heute Nuit Bleue, die vorletzte, im King Kong Club. Ab zehn in der Brunnenstr.
Am 6. März Playfools im Cookies. Wo weiss man ja.
Oder ohne Gezappel: Am 22. März Eröffnung von ABC-Objekt von Adam Slowik im Buchstabenmuseum. Kann man auch so mal hin.

Ich habe einen Landkoller. Und dauernd kriege ich solche Mails.
Schaffe B. aber erst im April. Ach.

Horig

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Wie so oft gehöre ich weder zu den einen noch zu den anderen. Nicht zu denen, die das als albernen Quatsch für sonst Verklemmte abtun, und nicht zu denen, die am schmotzige Dunschtig spätestens den Schalter umlegen und ausgelassen närrisch sind. Die allerdings beneide ich. Ich neige nicht zu Frohsinn. Ich neige dazu, in Ecken rumzustehen und idiotische Gespräche zu vermeiden.

Aber ich würde das schön finden. Einfach einzutauchen, idiotische Gespräche zu führen, einfältige Lieder mitzusingen und zu schunkeln. So einen Haarreif mit Glitzerbommeln auf Spiralen zu tragen. Soll nicht sein.

Für solche wie mich gibt es aber auch was. Den wunderbaren unheimlichen feierlichen prächtigen Hänselejuck: Einen nächtlichen Umzug von dunklen Gestalten in deren buntem Gefieder Schellen schellen. Durch eine bengalisch beleuchtete Stadt aus dem Mittelalter. Männerbündisch. Ernst. Verbissen traditionell. Und so schön!

Und danach kann ich in Zivilkleidung (den Sack mit meiner Transvestitenkostümierung habe ich wiederholt unangetastet mitgeführt) in aller Ruhe Schinken im Brotteig und Bier bei der L. konsumieren, idiotische Gespräche über den Sinn von Political Corectness führen und um Mitternacht ganz in Ruhe nach Hause wackeln.

Frühling 03

Oh, Zauber des Landlebens. Herrlich. Genau wie in diesen Zeitschriften (SPON).
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Mühelos und stolperfrei schlendere ich auf dem Boulevard de Biogas, einem ehemals holprigen Feldweg. Ein Nachbarschaftszwist zu Wegerecht und Hofdurchfahrt machte seine Befestigung unausweichlich: Nach kurzer Zeit hatten die tonnenschweren Gespanne bei Umfahrung und Zulieferung ihrer Maispampe zur Ergiegewinnung so viel Schaden angerichtet, dass man kurzentschlossen asphaltierte. Messerscharfe Logik: Aus was ist nochmal dieser Asphalt? Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
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Das wird doch nicht etwa ein Windrad werden? Man ist ja auch hier sehr dagegen. Ne, bestimmt nicht, viel zu klein. Vielleicht ein Handymast?

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Ich habe heute irrsinnig schlechte Laune: Schon am frühen Morgen die Greisin angemeckert, den Hund zusammengeschissen und Lord F. angebrüllt. Na klar alles welche, die kleiner sind als ich. Ich freu mich schon auf den nächsten Zwerg, der mir in die Quere kommt.