Archiv für den Monat: Juni 2014

Alte Strassen

Es lässt sich kinderleicht rekonstruieren, wer hätte das gedacht. Pünktlich sechs Monate nach dem eigenmächtigen Absetzten der Prophylaxe ein Schübchen. 2010 war das. In der malerischen Hölle des umbrischen Landguts. Ein Glück, die K. war da mit ihrem Mann, sonst hätten wir uns pausenlos und immer tiefer im Dickicht der unerfüllten Wünsche verheddert, wie so oft. So gab es ein paar heitere Momente, jedoch auch einen kleinen kalten Fleck am Knie, der sich synchron zum unaufhaltsamen Voranschreiten der Katastrophe zu einem dichten Pelz am Unterschenkel auswuchs. Kaum zu verbergen dann das Nachziehn des linken Beins. Plötzlich viel schwerer als das andere.

Als ich zurück war aus dem Hades, ging ich zum Arzt. Ein MRT fand der und unbedingt wieder die bittere Medizin. Jaja hab ich gesagt und mich schnell verdünnisiert. Dann war Ruhe. Bis zu diesem März. Das Augenzeug. Na gut, nach nur einer Woche Schieben ein Arzttermin in B. Auch wegen Ausmecker von den besorgten Nahen.

Da steh ich nun am Tresen, mit fast fester Stimme trag ich vor, au wei sagt die dünne Dame, alle Patienten wurden doch verständigt, der Herr Doktor bildet sich bis morgen fort. Args. Wohin ging denn die Post? Na, Schwedterstrasse, die Adresse von 2010, da fiel sie in ein schwarzes Loch. Also noch mal von vorne. Mit dem Auge kommt es eh nicht mehr drauf an, entweder man haut das olle Zeug direkt drauf oder eben gar nicht. Schlägt ja gemeinhin eh nicht an bei mir.

Ich hab’s mir jetzt bis Ende Juli gegönnt. Das Drücken. Dann aber.

Taubengroße Hagelkörner

oder so ähnlich, sagen hysterische Wettermedien für heute Nacht vorher. Und Sturmböen. Nicht nur, dass hier die riesigen Bäume sehr nah am Haus wohnen, ich hab auch ein bisschen Sorge um die Gemüse. Die stehn nämlich da wie die preussischen Soldaten. Soviel Zucht, Ordnung und Pracht war noch nie.
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Umd dann hab ich noch 100 2 Meter 30 lange Robinienpfähle abgeladen. Jugend trainiert für Olympia. Zeit wird es.
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Kann mir übrigens jemand verraten, warum die Blondine aus der Tiefgarage mit dem Aufzug hoch ins Zappelstudio fährt und sich dann auf den Stepper stellt? Oh Menschheit, geh unter. Du hast es sowas von verdient.

Schiefe Bilder

Also. Eigentlich bin ich ja unvermindert schreibunlustig, aber ich kann ja Madame Rosmarin nicht so enttäuschen.

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Hastig zusammengefasst würde ich sagen: Riga ist eine ein kleines bisschen eingebildete, pinkfarbene Plateaustilettos tragende gutgebaute Person, die grad lautstark ihren Jungesellinnenabschied feiert und dabei mal richtig die Sau rauslässt. Ansonsten ist sie ernst, fleissig und mittelmäßig misslaunig. Ja. Kann man mal hinfahren. Ist interessant.

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Mein Herz verloren habe ich an Vilnius, das mir vorkommt wie ein bezauberndes Hippiegeschöpf, das nach selbstgemachter Hanfschafsmilchseife riecht. Von einer unwiderstehlichen Feier- und Lebensfreude ist. Dauernd singt, nicht unbedingt sehr richtig, aber charmant ungeniert. Sich mal wieder die Fussnägel frisch lackieren und die Haare kämmen könnte.

In geraden Bildern können Sie das alles hier studieren.

Das ist jetzt alles sehr poplig und unangemessen zusammengefasst. Eigentlich gäbe es soviel zu erzählen. Das mach ich dann auch bald mal. Aber jetz muss ich wieder in den Garten!