Wie gut, dass ich im Frühjahr alles für die anstehende Romantik vorbereitet hatte. Schmeckt prima, die Pfeifenwinde.
Archiv für den Monat: August 2014
Wer Wie Was
Heute intensiv darüber nachgedacht, warum die Menschheit immer wunderlicher wird. Beim Mittagskaffee plötzliche Erleuchtung:
Ich werde immer wunderlicher. War das denn so schwer?
Fragen des Tages:
Was genau spricht dagegen, beim Dauerlauf im Sommer einfach ein altes Baumwolltshirt zu tragen? Bitte um ernsthafte Erklärungen.
Warum legen die Hühner grad so schlecht?
Wieso findet man etwas gut, das angesagt ist?
Wie konnte es passieren, dass der Hund zwei riesige Vorderzähne verliert, ohne dass es jemand merkt?
Wird die Medizin helfen? Werden die Nebenwirkungen weniger?
Jetzt also doch, ich kann nicht anders: Warum schüttet sich die eine Hälfte der Menschheit Eiswasser über den Kopf, und die andere Hälfte regt sich darüber auf? Ich kann übrigens auch unter diesen Umständen nicht aufhören, in Benedict Cumberbatch verliebt zu sein.
Wie konnte sich der Wettermensch in meinem Telefon sich so irren?
Warum ist es nicht möglich, Einweggrillausrüstung und Kreuzfahrten einfach zu verbieten?
Wer hat das Auto so dreckig gemacht?
Wann wird die Welt untergehen?
Wie geht das eigentlich genau mit dem Brennen?
Ha. Der Bubi hats erklärt. Und wir haben probiert. Ein Minitröpfchen. 74 %.
Der Zoll war auch schon da.
Sag mir, du lustiger Freund, wer du bist
Gerade die größte diplomatische Leistung meiner beruflichen Laufbahn halbwegs mäßig gemeistert. Ein Mensch, mit dem ich, nennen wir es ehrenamtlich, zusammenarbeite, bat mich, ihn bei seinem Demnächstsupererfolgsprojekt, dem ganz großen neuen Ding, zu unterstützen. Ein Plagiat des Lebensfreude-Kalenders. Nie gehört. Ich müsse unbedingt bei ihm vorbei kommen und mir das Original ansehen. Na gut, bin ich dann, und ich weiss noch immer nicht, an welcher Front ich am meisten geschockt bin. Von der Idee, etwas 1:1 nachzumachen und anzunehmen, man könne sich da was vom Kuchen abschneiden. Von der Begeisterung für so einen Schrott oder von der Tatsache, dass sich offenbar 250.000 Menschen sowas an die Wand hängen.
Der Inhalt. 35 Seiten Sorgedichnichtlebeyolo. Angereichert mit geschmacklosesten Kitschfotos. Die Form. In Word erstelltes himmelschreiendes Nichtgrafikdesign. Für 7,80. Ich hab mich dann in hoher Kunst rausgeredet und vorgeschlagen, ich könne vor dem Druck ja noch einmal rasch draufsehen. Seitdem bekomme ich jeden Tag Mails mit Layoutentwürfen, die mich in meine Träume verfolgen. Ich möchte das nicht. Ertrage das nicht. Habe keine Zeit für sowas. Und verzweifle staune mal wieder an über die der Menschheit.
Helene Fischer. Ich les ja Boulevard, demnach war mir diese Dame vom Augenschein durchaus bekannt, anders als der hinreissenden Johanna Adorjan in ihrer höchst lesenswerten Erkundung in der FAZ. Sogar wusste ich von der Existenz des Superhits, wenngleich ich ihn bis vorvorgestern noch nie gehört hatte. Im Grunde ist mir das wurscht. Jede soll schön finden, was sie will. Nur rätsle ich, worin der Unterschied besteht. Zwischen Helene Fischer und all den Schlagerbardinnen, deren Geräusche man bei Eltern, Gesamtschulhausmeisterinnen und Bäckereifachverkäufern einst so vehement ablehnte. Was der Unterschied ist, sich einen Gartenwichtel oder den verpönten Zwerg an den Beetrand zu stellen (ja, ich hab einen, ganz ohne jede Ironie).
Seit ich dem inflationären Gebrauch des Wortes spiessig durch den F. beiwohnen musste, vermeide ich es. Allenfalls in Zusammenhang mit Geisteshaltung perlt es über meine Lippen. Kleingeist. Geiz. Vorurteile. Das ist für mich spiessig. Verblüffend finde ich aber, Gitte oder Moik spiessig zu nennen und sich für diese Fischer zu begeistern. Oder für so einen Kalender. Oder das mit dem Zwerg. Oder Heino nicht mehr, seit er Rammstein singt. Wie gesagt, im Grunde ist das egal. Aber ich freu mich, dass ich mich wieder wenigstens ein bisschen aufregen kann. Offensichtlich war ich kränker als ich dachte. Aber seit ein paar Tagen geht es besser. Juchei. Und die Zauberflöte in Bregenz hab ich mir auch angehört (und gestaunt, dass ich diese Oper praktisch immer noch auswendig kenne. 30 Jahre her). Das war volksnah im allerbesten Sinne. Der reinste Kindergeburtstag. Auf LSD. Wundervoll. Genau wie das Wetter grad.
Wo nicht reicht des Bauern Kraft …
… Pferd, Ochs oder Dampf es schafft!
Was macht das Landei, wenn es Kultur will? Genau. Es geht ins Traktormuseum. Wie toll das da ist hab ich mir nicht vorgestellt, es gibt nicht nur bildschöne alte Traktoren, sondern auch Environments. Werkzeug. Kram. Fast so toll wie alte Maschinen. Aber sehen Sie selbst.
Mein alter Freund. Ich werde noch immer wehmütig, wenn er mir irgendwo begegnet. Ich hoffe, er ist wohlauf.
Würde ich alles nehmen.
Das Patentkind wächst grad rasant aus der Traktorbegeisterung raus. Das sei doch was für Kinder. Aber ein klitzekleines bisschen hat es ihm doch gefallen. Und mir sehr. Also, wenn Sie mal in der Gegend sind.
Ich habe heute ohne Pferd (zu alt), Ochs (davongelaufen) und Dampf (verkauft) zwei Tonnen Kartoffeln geerntet. Und jetzt muss ich bis morgen ruhen.
krautige Pflanze
Kohl-Kratzdistel Cirsium oleraceum
Uff
Diese Ladung schicke ich nach München. Sollen die doch.
Rote Beete Rote Beete Rote Beete Rote Beete Rote Beete Rote Beete Rote Beete Rote Beete Gurken Gurken Salat Salat Brokkoli Brokkoli Brokkoli Brokkoli Brokkoli Brokkoli Brokkoli Brokkoli Brokkoli Salat Salat Gurken Gurken Blumenkohl Blumenkohl Blumenkohl Blumenkohl Blumenkohl Gurken Gurken Erbsen Erbsen Erbsen Erbsen Erbsen Erbsen Erbsen Erbsen Erbsen Erbsen Erbsen Erbsen Erbsen Erbsen Salat Salat Erbsen Erbsen Erbsen Erbsen Bohnen Bohnen Salat Salat Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Bohnen Salat Salat Rotkohl Rotkohl Rotkohl Rotkohl Wirsing Wirsing Wirsing Wirsing.
Aaaaahhh. Jetzt noch die Zucchineschwemme bewältigen. Und hoffen, dass die Tomaten endlich in Schwung kommen. Viel gelernt. Übers übertreiben.
Einmal längs
Ich bin sehr verliebt. In West-Berlin. Diesmal war es noch hektischer als sonst, aber ich war dennoch an bezaubernden Orten, von denen ich nichts ahnte.
Zum Beispiel im Westend, weil es auf dem Weg lag und um noch schnell bisschen Kultur zwischen die schnöden Termine zu schieben. Im wunderschönen Georg-Kolbe-Museum: Vanitas. Ewig ist eh nix. Passt gut grad.
Eine nette kleine Ausstellung, ein wundervoller Ort: Das ehemalige Wohn- und Atelierhaus von Georg Kolbe. Reisen Sie an einem heissen Tag dorthin, trinken Sie etwas Erfrischendes im superen Café und wundern Sie sich, unter alten Bäumen sitzend, von welcher Vielfalt diese Stadt ist. Wenn Sie noch etwas Zeit haben bis zum nächsten Jobtermin, schlendern Sie ein wenig umher.
Vielleicht werden Sie ähnlich staunen wie ich: Da gibt es noch Häuser mit Einschusslöchern, die Sie in den totrenovierten Ostberliner Stadtbezirken vergeblich suchen: Flächendeckende Geschichtsreparatur da. In vanillegelb.
Sonnig, still, selbstzufrieden, satt und: Sauschön! Tolle Architektur aus allen Dekaden, vermutlich unbezahlbar. Aber glotzen kost‘ ja nix.
Sie könnten, wenn Ihnen das noch nicht genug ist, nach der Villa Goldstein suchen, von der Sie in Ihrem Telefon gelesen haben: … einem sehr frühen und bedeutenden, wenn auch landläufig unbekannten Entwurf des Neuen Bauens … [sagt Wikipedia] und nachdem Sie ein wenig erfolglos herrumgeirrt sind, lesen Sie den Artikel doch bis zum Ende. Um festzustellen, dass dieses dolle Ding schon 1957 abgerissen wurde. Hatte ja schliesslich den Krieg überstanden.
Weil Sie ja aber eh schon da sind, und weil immer noch ein paar Minuten übrig sind, spazieren Sie vielleicht noch zur Unité d’habitation von Le Corbusier, deren Schwester Sie ja schon aus Marseille kennen. Ich jedenfalls.
Nach den Terminen bei den 3 Schwestern im Bethanien essen. Und gewaltsam als letzte vor die Tür gesetzt worden. Ein prächtiger Abend voller Liebe und mit ein paar Tränen. Bekentnissen und Geständnissen.
Auf der Taxiheimfahrt, gelernt, dass Antalya nicht am Schwarzen Meer ist (totpeinlich). Sondern Amasra (da soll ich hinfahren). Wie nochmal? Als Unterschrift auf der Quittung. Damit ich’s nicht vergesse.
Dann noch schnell nach München. Zu Herrn Beuys, meinem alten Freund.
Und nebenan hab ich direkt nochmal mein Herz verloren. An David Shringley aus, ja: Glasgow! Wah! Der Platz zu sein! Sag ich doch.
Alte Botschaften von mir entdeckt. Was war ich nur für eine alberne Person.
Auch wenn es nicht so scheint: Ich hatte meistens sehr schlechte Laune. Ich habe ein paar Leute verärgert und jemanden wüst angelogen. Sogar zweimal. Und bin sehr froh, wieder auf meinem Berg zu sein.