Netzgeschichten

Nach über zehn Jahren ist es also soweit. Ich schreibe (mal wieder), anstatt zu nur zu lesen. Ob das gut geht …

Wie habe ich sie geliebt, die wunderbaren neuen Spielwiesen des Internets, auf denen ich unbekannt und ziemlich unbemerkt unter den idiotischsten Pseudonymen herumgetollt bin. Modemzeit. Was ein Blog ist wusste ich nicht. Gab’s das?

So schrieben wir gemeinsam auf lange Klopapierrollen, was wir für Literatur hielten, stritten uns, lobten uns und übten öffentlich, irgendwann gingen wir Bier miteinander trinken und die eine und der andere landeten im Bett. Die neuen Internetverbündeten.

Und erst da war es vorbei mit der Unschuld: Wir laden Sie ein in unserem tollen Literaturforum zu schreiben, aber wenn, dann nur unter Klarnamen. Rumms. Ein paar letzte Zuckungen noch, nachzulesen im Forum der 13.

Die einen sind heut Schriftsteller (manche waren es damals schon), die andern kritzeln immer noch auf’s Klopapier, manche gehen noch zusammen Bier trinken und zumindest ich mit keinem mehr ins Bett.

Ich weiss auch nicht. Warum es damals so abrupt seinen Reiz verlor, als man dann wusste, wer ich bin. Wahrscheinlich war es wie später bei Frau Fischer, man erzählt den Unbekannten, die sich keine Sorgen machen, nicht irritiert sind oder beleidigt. Vielleicht war ich dort mehr ich selbst als anderswo.

Also jetze hier. Muss erst mal wieder warm werden.

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