Die untere sehr missglückte Zeichnung mit dem Begleittext Von trauigen Tierchen, die in beschmierten Hausfluren vögeln entstand auf dem berüchtigtenTreffen der 13 in Rendsburg, an dem ich einmal teilnahm.
Sehr, also wirklich sehr sehr kurz wurde ich mal als heisses literarisches Nachwuchstalent gehandelt, weswegen man mich hierher einlud. Die Krabbe und ich hatten uns (zusammen mit vielen anderen) ein paar Jahre im Gästebuch eines mondänen Internetschreibprojektes verkünstelt, und als die Hauptseite dazu verendete, wurden ein paar Schäfchen zu den (damals) grossen 13 rübergeholt. Ich auch. Das hat mir natürlich geschmeichelt, stellte sich aber schnell als Irrtum raus. Zudem war ich gezwungen, meinen wahren Namen zu offenbaren, da war dann eh gleich die Luft raus. Auf besagtem Treffen kam ich mir vor wie in der Schule und vertrieb mir die langsame Zeit auch wie dort, lustlos mit halbem Ohr den Ausführungen lauschend und derweil in mein Buch kritzelnd. So steht auch jener Satz von oben vermutlich in einem Bestseller, leider weiss ich nicht in welchem. Ausserdem noch: Der Tag hängt in Fetzen über der Bucht. Auch nicht schlecht, oder? Nur von wem?
Die Gästebuchschreiberei begann während des Studiums, in dem ich den gefühlten ganzen Tag Pixel von links nach rechts schob: Ein bisschen denken und schreiben, zur Entspannung. Und natürlich musste ich irgendwann auch den Kommunisten verarbeiten. Die Damen und Herren im Forum waren jedenfalls ernsthaftere Dichterinnen und Schriftsteller und konnten mit einer solchen Faxenmacherin wie mir nichts anfangen. Vice Versa. Selten habe ich mich so deplaziert gefühlt.
Ein paar sehr nette Menschen habe ich da trotzdem kennengelernt. Einige schöne Korrespondenzen und interressanten Sex gehabt. Fast mal einen Job klargemacht (ein eindrucksvoller Bildband über die Münchner Anatomie, gibt’s den inzwischen?). Mal in Kiel gewesen. In Hamburg. In Leipzig, München, Köln und sogar in Hannover.
konnte ich auch nicht viel anfangen, letztlich hat mich das gräuliche Layout davon abgehalten, überhaupt dort zu lesen. Und jetzt sieht’s tatsächlich immer noch so aus, seit 1999.
Tja, und Sex – wo ist der eigentlich hin, der DM? Und wer ist das auf dem Foto? Der S.?
Heute morgen habe ich mich im Übrigen entschlossen, eine Liste aller wichtigen Menschen anzulegen, mit oder ohne knutschen.
Keine Ahnung, vermutlich in Bielefeld. Echt Du und der DM? Ich dachte, dass sei was ganz Platonisches gewesen. Das ist der S. auf dem Bild. Der ist in B. Vermutlich. Oder er jettet durch die Welt und liest vor.
Eine Liste. Soso. Ich geh jetz mal raus, der P. rempelt schon.
Sie.
Das entschuldigt natürlich alles.
Hat auch was, so ein Blogchat.
Aber jetz Sonne, echt. Sie.
Nach dem dritten Knutschnamen schon den Überblick verloren. Ganz zu schweigen von den Erinnerungen, die dabei aufsteigen.
Himmel, diese 13er-Liste zeigt, daß die Welt teils beunruhigend klein ist. Fast könnte ich sagen, über zwei, drei Ecken… nun gut. Ein illustres Umfeld haben Sie sich da gesucht. Oder das Umfeld Sie. Nachdem mein Werk Kargfelder Elegien nicht die kommerziellen Erwartungen erfüllen konnte, die der Vorgänger Peitschen-Tango in der Todesschlucht geweckt hatte, habe ich das mit dem Schreiben ja wieder eingestellt. Es gibt aber Blogger, die durch wiederkehrendes Erwähnen von Namen wie Spinoza oder Wittgenstein zu großem Ruhm gekommen sind.
Ich hätte an beiden Werken Interesse. Besonders der Peitschen-Tango in der Todesschlucht hört sich sehr vielversprechend an. Haben Sie noch Exemplare?
(Und dass das kein Durchbruch war ist mir rätselhaft)
Ich persönlich werde mich auch an SPINOZA und WITTGENSTEIN halten zukünftig. Scheint mir weniger aufwendig.