Schwimmen

ampool

Wir hatten den Montag verloren, einfach verloren in der Kälte zwischen den Müllhaufen am Strassenrand und den Schlaglöchern, in die der Bus fiel, um uns zu wach zu halten. Den vom Unrat unsichtbaren Flüssen, die nicht mehr fliessen können. Es war nichts, wie wir es uns vorgestellt hatten, und das letzte Lachen blieb uns im Halse stecken, während ich zusah, wie wir herumtrampelten und den Rest Zauberei planierten, dachte mir, dem Erdboden gleichmachen, dann ist endlich Ruhe. Wir werden das vergessen, mein Herz, die Kälte, den Lärm, das wird sicher eine Partyerinnerung, kein weisst du noch für uns, denn ich werde nicht hören, wenn du davon erzählst. Von den dunkelroten Samtvorhängen über der Heizung, der bollernden, den Ranken wilden Weins, die in das geöffnete Fenster wehten, während wir unsere Stricke knüpften. Dem Mann, der die Wäschebündel so trug, wie man hier schon vor tausend Jahren etwas trug, eines links, eines rechts, geknotet an eine Stange über der Schulter. Ich werde nicht sehen, wenn Du einen Schluck aus deinem Glas nimmst, die Mundwinkel lässig herunterziehst bevor Du weiter sprichst, nach einem tiefen Räuspern.

Klopft leise auf den Tisch, nur mit den Fingerkuppen, oder schiebt die Asche zusammen, im Aschenbecher zu einem Kreis. Gute Choreographie, wie immer, eben ein Mann von Welt.

4 Gedanken zu „Schwimmen

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