Bildungsreisen

Gelernt, was Sprachwörter sind. Und Schneekettenberge. Und dass das Portugiesische vom Holländischen abstammt, das sieht man schon an den Kacheln. Aber das weiss ja jedes Kindle.

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Bevor man nach Lissabon reist, sollte man sich eine entzückende portugiesische Untermieterin zulegen, die einem Dinge auf Zettel schreibt, die nicht in Büchern stehen. Dann kommt an an Orte, die sehr besonders sind. Zum Besipiel in ein Restaurant auf der anderen Seite am Ende der Brücke, direkt unter dem Cristo-Rei. L. schreibt:[…] Walk to the right side of the boat station and along the river (it may look dark, dirty and dangerous, but it is the only way to the restaurant, and I never heard of any unsafe problems there). Ich mag das Versehrte. Bei Menschen wie bei Dingen. Davon gibt es dort wahrlich genug. Später am Abend eingetaucht in goldenes Licht. Das ein bisschen vergessen lässt, dass in den Ruinen noch ein paar Leute wohnen (müssen). Bis vor einiger Zeit waren da Off-Theater, hat Pedro erzählt. Die wurden geräumt, weil man tolle Lofts mit Flusssicht bauen will. Darf man aber nicht. So verottet nun alles malerisch vor sich hin.

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Und man residiert zauberhaft mit Familienanschluss. Bei Pedro, in einem tadellos selbst restaurierten Stadtpalais aus dem 18. Jahrhundert (ruhig die PDFs ansehen, es lohnt sich).

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Direkt am Miradouro de Santa Catarina, der gerade geräuschvoll verschönert wird, aber sicher bald fertig ist. Dann kann man im Noobai sitzen, wenn die Sonne untergeht. Untergegangen ist. Und schauen.

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Also Sonnenuntergänge abends und Galão am Morgen, Pasteis de Nata zwischendurch, oder wahlweise de Bacalhau, dann aber wie L. schreibt: These you also have to try but don’t drink a galão. Then drink a bier because they are salted. Natürlich folgten wir strikt den Anweisungen.

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Überhaupt der Stockfisch. Gibt es in allen Aggregatzuständen. Ach und überhaupt überhaupt. Wundervoll. Alles. Hier grad Hagel und Mörderhusten*.
Erst mal ausruhen.

* Placebo funktioniert übrigens auch um die Ecke, wenigstens ein bisschen. Die Krabbe glaubt an das Vitamin C, ich nehme es, und es wird besser. Vielleicht aber auch vom Aspirin. Wer weiss das schon.

9 Gedanken zu „Bildungsreisen

  1. montez

    Und wenn ich mich dann wieder etwas stärker fühle, werde ich vielleicht die restlichen 739 Bilder bei Picasa einstellen. Ich sag dann bescheid.

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  2. montez

    Danke! Meine liebe Arboretum, so sehr ich Ihnen den Lottogewinn gönne, auch die 57 Millionen, die 80 Euro pro Nacht (zu viert) werden Sie doch bestimmt jetzt schon aufbringen können. Sie lohnen sich jedenfalls. Echt jetze.

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  3. kid37

    Sehr schön. Jetzt habe ich Hunger. Ich erinne mich an die Nächte in der Altstadt, als ich vor 30 Jahren das erste Mal dort war. Sah auch alles gefährlich aus (ich war ja auch jung), ist aber auch nie was passiert (ich war ja auch jung). Vielleicht „gehört“ Krise in Lissabon auch dazu. Dann eben Fado, Erinnerungen, weitermachen. Irgendwann fahre ich sicher noch mal hin. (Und: Fotos, bitte!)

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  4. arboretum

    Ach, es sind ja nicht nur die 80 Euro pro Nacht, man muss auch nach Lissabon kommen, und wenn man dann schon einmal dort ist, möchte man sich doch auch so schön bilden wie Sie. Leider will das Finanzamt aber noch Geld von mir.

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  5. montez

    Ja, herjeh. Das Finanzamt. Allein von meinen Verspätungszuschlägen könnte ich wohl den nächsten Flug bezahlen.

    Aber im Vergleich zu meiner grünen Lieblingsinsel war das da einschliesslich aller Bildung ein echtes Schnäppchen.

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