Madame Rosmarin hat das ja interessiert. Es gab da dieses Projekt.
Ich habe vor langer Zeit mal zwanzig Kisten gepackt. Sie mit der Post an zwanzig Freunde verschickt. Waren Sachen drin, z.B. ein Päckchen Nieten. Ein Hühnerbein. Eine Roten Bete. Eine Schachtel getrockneter Fisch. Eine CD mit If you leave me now von Chicago, ein schlimmes Lied, falls es wer nicht kennt.
Auch ein paar Anzeigen aus der BZ. Z.B. Neu 2 nette Transsexuelle BH 100, Supermod. Charltbg. Tegeler Weg 103 b TS pat. Hinterh. Mo- So 10 – 24 Uhr. Ein Horoskop. Die Lottozahlen. Der Wetterbericht.
Und die Todesanzeige von Ruth Krüger.
Ein paar Fotos.
Ich hab die gezwungen, sich Geschichten dazu auszudenken. Haben die alle. Ganz erstaunliche Geschichten.
Und aus denen habe ich ein Buch gemacht. Ist ein schönes Buch geworden. Ich habe nur noch eins (Frau Hill erinnern, mir das zweite zurückzugeben, die Daten krieg ich auch nicht mehr auf). Der Professor hat gesagt, ich muss versuchen, einen Verleger zu finden. Ich bin dann zu meiner Lieblingsgaleristin in der Linienstrasse, die ist auch Verlegerin. Die fand das alles blöd (und war dann nicht mehr meine Lieblingsgaleristin). Nach diesem entmutigenden Gespräch habe ich das Buch in den Schrank gestellt und fast erst wieder dran gedacht, als Frau Rosmarin neulich die Geschichte über die Todesanzeigen veröffentlicht hat. Ein paar der Mitwirkenden sind voll berühmt inzwischen (naja, einer, und die anderen mindestens ein bisschen). Vielleicht ist denen das inzwischen peinlich.
Also ich sehe da unter den Teilnehmern spontan mindestens zwei voll berühmte, nein drei sogar! (Fast vier, aber dann war es doch ein Männername, den kenne ich nicht. Der Ehemann vielleicht.) Und die Idee fand die Galeristin blöd? Die beißt sich jetzt wahrscheinlich in den Hintern. Vielleicht brauchen Sie eine geheimnisvolle Mantelgeschichte drumrum. Eines Tages fanden 20 Personen mysteriöse Post in ihren Briefkästen. Ein unbekannter Absender schickte ihnen… Bis heute ist nicht geklärt… usw. usw.
Also einer sehr, zwei ziemlich und
dreivier sind immerhin selbst Professor inzwischen. Und bisschen berühmt (oder, JJ?). Ich dafür nicht. Aber ich bin dafür auch mit Vergnügen die faulste. Aber ist ja auch Wurscht. Soviel zur Mantelgeschichte. Mach ich dann mal. Später.Ein Päckchen Nieten? Rote Beete, Todesanzeigen und getrockneter Fisch??? Wie geil ist das denn?????
(ja….. dieses Lied von Chicago ist wirklich fies genial)
Und die Lieblingsgaleristin verweigert sich? Nun gut…. Lieblinge haben so ihre Halbwertszeiten, die sich durchaus verkürzen können.
Meiner unbescheidenen Meinung nach, ist das ein wunderschönes Projekt, das Sie da gestartet haben.
Für manche Bücher ist es eh nie zu spät.
Applaus…. jedenfalls…..:-)
Das ist ja mal ne tolle Idee!
Ob sich da jetzt nicht doch noch ein Verleger findet?
Lesen ja viele aus dem Gewerbe mit.
In meiner Staatsexamensarbeit habe ich Haferkeimlinge in Zentimeterstücke geschnitten, stundenlang, in der Klimakammer, bei Grünlicht. Ich habe sie dann in Pflanzenhormonen gebadet, und dann den Stückchen beim Wachsen zugesehen.
1 Millimeter in 4 Stunden. Hat die Wissenschft in ihrer Gesamtheit nicht die Bohne interessiert,
Hier ist letzte Woche in Auto gestorben. Zumindest war sein Foto in der Todesanzeige.
Diese neumodischen Fotos kurbeln ja die Fantasie noch ne Runde an.
Boah. 1 Millimeter in 4 Stunden. Und Sie haben die ganze Zeit zugeschaut?
Das hört sich direkt meditativ an.
Sie haben mich auf eine Idee gebracht, auch wegen der Gewerblichlichen (Huhu!): Eine Serie der an
Faulheitfehlendem Engagement oder widrigen Umständen, zum Teil knapp gescheiterten vielversprechenden Publikationen. Da hab ich noch ein paar auf Lager. Zwei waren schon mal auf der Zielgeraden.Sehr tolles Projekt. Ich liebe ja Objektschachteln alle, die sie anfertigen oder lieben!
Die Zielgerade läuft ja nicht weg, und jetzt, wo es Winter ist und es schneielet….
Naja, zugucken beim Wachsen ist schon richtig langweilig.
Die Arbeit war es irgendwie auch, Statistik berechnen, Lösungen ansetzen, Labor halt, aber man konnte so schön nachdenken nebenher.
So auch die Meditation des Briefeaustragens, die ich so sehr liebe.
Briefträger ist ein unglaublich schöner Beruf. Man kann seinen Arbeitstakt beibehalten, die meisten freuen sich, wenn man kommt und man kann nebenher am Stück nachdenken, was ich ja liebe.
Nicht dass immer was dabei heraus kommt, aber Kurzeiterkenntnisse sind ja auch schon was.
Knicks. War ja extra für Sie.
Ach du meine Güte. Vom Lehrerberuf höre ich aus meiner Umgebung allerhand aufreibendes. Respekt.
Zielgerade hieß in diesem Fall, dass eigentlich schon alles in Sack und Tüten war. Aber das erzähle ich vielleicht noch mal ordentlich.
Sie sind Briefträgerin? Ich bin ein großer Fän von unserem Briefträger. Er ist ein echter Schatz. Und Kurzzeiterkenntnisse sind auf jeden Fall was!
Semesterferienbriefträgerin.
Und in Gedanken immer noch, wenn es laut ist und irre am Arbeitsplatz.
Glauben Sie mir, ich arbeite im Auge des Orkans.
Meist windstill, aber ganz schnell ganz schlimm.
Ansonsten halt Lehrerin.
Kann sich wieder keiner als aufregend vorstellen, ist es aber.
Ist eine Theateraufführung in 3D, nie ganz klar wer Schauspieler und wer Publikum ist. Und ohne Eintritt, außer den Nerven natürlich.
Die Schachteln, gross und klein, habe ich bei Kartonagen Reich am Leuschnerdamm in Kreuzberg machen lassen. Unbedingt eine Reise wert. Ich hoffe, die gibt es noch, die Website ist leer.