Es ist wahrlich nicht so, dass es immer diese Aussicht gibt. Für gewöhnlich sind das nur einige Tage im Jahr, wenn Föhn ist. Am häufigsten um die Weihnachtszeit, wenn der Niño vorbeirauscht (behauptet die Greisin). Toll natürlich, wenn gerade Besuch von woanders da ist, zum Angeben, das lässt sich aber leider schwer synchronisieren. Dieses Jahr ist dauernd Bergsicht (und wenig Besuch). Ich stehe unverdrossen da und glotze. Und wähle die Hundespazierwege so, dass ich möglichst viel Panorama habe. Ist doch verrückt, dass man etwas, was man schon sein ganzes Leben kennt, so unvermindert grossartig finden kann. Einen Haufen Steine. Wo ich doch das Meer mag. Oh heilige Einfalt.
Hihi, dem Löwen reicht’s auch, das Wasser anzusehen – naja stimmt auch nicht so ganz, so etwas Wasser an Pfote und Ohren ab und zu ist auch ganz nett.
Und eins hätte ich noch zu ergänzen – Weite mit gefrorenem Wasser. Das war auch ein Wunschtraum – so eine Arktisreise mit dem Schiff. Hat sich dann nie ergeben und inzwischen habe ich da auch „ökologische Skrupel“ (sagt man das so?).
Ja, das kann ich nachvollziehen. Beides.
Gestern Fahrt im Automobil Richtung ebensolchen Ausblicks. Unverhoffte aber ernsthafte Umzugspläne dorthinselbst. Man ist ja eben erst in den Süden gezogen, aber wohl noch nicht südlich genug. Und worauf warten? Täglich Berge sehen. Erwogen wird auch der gestern wunderbar in 3 Sorten glitzernde See als Vordergrund. Gegenargument Schickimicki, aber der Weitenblick in strukturierter Landschaft (vs. gefühltes Nirgendwo im Irgendwo der Ebenen) und die mich innerlich bei beliebiger Ausgangslage (meist) unverzüglich aufrichtenden Berge & Schneefelder auf jeden Fall.
Monsieur, hier auf dem kleinen Berg ist weit und breit kein Schickimicki (ausser mir), nur Schützenverein, katholische Landjugend und freiwillige Feuerwehr. Gummistiefel. Heugabel. Motorsäge. An den See direkt würde ich niemals ziehen, es sei denn jemand schenkte mir einen Turm mit einem Hektar altem Obstbaumbestand und einer vier Meter hohen Mauer drumrum. Davon abgesehen kann ein normaler Mensch da kaum eine Miete bezahlen und im Sommer braucht es eine Nahkampfausbildung um einen Cafésitzplatz zu ergattern. Hinterland lautet das Zauberwort.
Und den See sehen, wie er da beharrlich rumliegt, ist über alle Maßen wundervoll. Da kommt kein Schneefeld mit. Meine Meinung.
Mich deprimieren hohe Berge auf die Dauer.
Wenn sie direkt um mich rum sind.
Gummistiefel und Heugabel klingt gut. Ich gedenke nämlich regelmäßig als schlecht rasierter Schlumpf am Rande der Gesellschaft hinter der Hütte zu sitzen und unabgelenkt zu lesen.
Ich hatte es (in der Vorstellung) ja gar nicht mit dem See, aber gestern war er schon sehr schön.
So mache ich das auch. Als schlecht rasierter Schlupf. Allerdings lese ich die Süddeutsche auf dem Ifon. Und sitze auf Holzstapeln.
Wie Sie sehen: Ich kann das Zeug hier nur empfehlen.
Aber Alpen ist’s halt nicht.
Vielleicht geht’s ja nicht ums Wasser, sondern um die Weite. Geht mir jedenfalls so. Ich habe von klein auf das Meer geliebt – und später dann die Wüste dazu. Eben wegen der Weite des Raums. Und die gefällt mir auf den Bildern auch so sehr.
Oh doch, es geht ganz unbedingt ums Wasser. Wobei Weite ohne Wasser immer noch sehr viel besser ist als hohe Berge mit Wasser. Am allerbesten ist Weite mit Wasser. Also Meer ist besser als See ist besser als Fluss ist aber immer noch besser als kein Wasser. Ausser in den Bergen ;) Aber ich bin halt ein Fisch.
Und Wüste: Ja. Da haben Sie sowas von recht. Fast wie Meer.