Das Leben ist sehr analog grad. Digital könnte man das hier sehen. Wer will.
Archiv für den Monat: April 2014
Oder dort?
Oder ich fange beim Menschenkraftdienst an.
Muss ich nur das Formular einfüllen.
Sehr geehrter Herr oder sehr geehrte Frau
Dies ist ein Stellenangebot in unserer Gesellschaft für Sie. Wir glauben, dass Ihre Kenntnisse und Ihr Fachkönnen zu unserem Kapital werden.
Wenn Sie es möchten, dass wir Ihre Kandidatur für diese Arbeitsstelle überprüfen, füllen Sie bitte dieses Formular ein […]
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit,
Menschenkraftdienst
Tobias Oliver
Ich scheine irgendwo reingeraten zu sein.
Oder ich sehe so ungesund unausgelastet aus.
Noch mehr Post
Auch verlockend:
Sehr geehrter Bewerber,
Ich würde gerne Sie zum Bewerbungsprozess einladen und Ihnen die Vorteile dieses Stellenangebot sowie die Anforderungen mitteilen. Tätigkeit: flexibler Zeitplan 2-5 Stunden pro Tag, wir können mindestens zwanzig Arbeitsstunden pro Woche garantieren. Entlohnung: Anfangsentlohnung beträgt zweitausend Dollar pro Monat plus monatlicher Kommissionsgebühr.
Wichtig: keiner Anfangsgebühr wird benötigt um mit der Arbeit zu beginnen. Um ein Bewerbungsformular zu kriegen, bitte, melden Sie sich auf [url …]
Glückwünsche
Vertreter der Personalabteilung
Tim Owen
Monatliche Kommissionsgebühr. Toll. Und Danke für die Glückwünsche. Ebenso.
Postkarte
Geradeausschaun,
blühen,
Sachen finden,
verschlungene Pfade gehen,
ein- und ausatmen,
die Füsse und das Bett voller Sand,
buntes Zeug trinken,
und immer wieder das gleiche Spektakel bewundern. Es lebe der Nordosten!
Falls Sie sich fragen, was los ist. Übermorgen dann Irland. Da regnets.
Internet finde ich grad doof. Geht vorbei?!
(Auge unverändert. Kann man mit leben. Notfalls.)
Ohne Rost
Kaum da, schon wieder weg.
Bye, bye, alte Liebe. Ick mag Dir schon sehr. Bis bald.
Post vom Arbeitsamt
Sehr geehrter Arbeitssuchender!
Sie erhalten diese Nachricht als ein Bewerber um die Stelle von einem Obermanager in unserer Internet-Gesellschaft. Wir bieten Ihnen einen flexiblen Arbeitsplan, Krankenversicherung, ein Bruttogehalt von Fünfzigtausend USD, einen jährlichen Urlaub für zwei Wochen an. Wenn Sie dieses Stellenangebot annehmen möchten, bitte, füllen Sie einen Fragebogen aus. [url …]
Mit freundlichen Grüßen,
Arbeitsamt
Franz Owen
Obermanager. Internetgesellschaft. Zwei Wochen Urlaub. Ich denk drüber nach. Echt.
Bauch, Beine, Po
Angefangen habe ich in Köln, als ich bei einer bekannten Kindersendug hospitierte und den ganzen Hühnerhaufen in kurzer Zeit gegen mich aufgebracht hatte, einer der Gründe, die Kinderfernsehidee zu begraben. Ich hab da was im Ohr, so einen Pfropfen fand ich beim HNO, der fand aber einen Hörsturz, ich hab das noch mit Ach und Krach Ende zugebracht, um dann daheim in Berlin bei der Arbeit zusammenzuklappen. Kochsalz war nix, aber Cortison. Und das erste MRT. Oh, kein Hörsturz. Eine blödere Diagnose. Dann die Hände, beide, ging dann wieder, kam dann wieder, die linke blieb mir, ein bisschen. Kribbelnd. Ein paar Jahre in Praxen, Literweise Cortisoninfusionen, bis ich nicht mehr hinging. Die Unschuld beim Arzt verloren. Kennt man ja aus den Groschenheftchen. Nach dem 73. MRT hab ich einfach aufgehört. Mit Arzt. Mit MRT. Mit Cortison. Mit Prophylaxe.
Ich war seit vier Jahren nicht mehr beim Arzt. Vor lauter Angst davor, was der alles finden könnte. Bis heute. Ok. Rechtes Ohr, linke Hand, linkes Bein und jetzt: Linkes Auge. Gehöre dazu, hat das Internet behauptet, ist meistens nach einer Woche wieder weg. Es sind jetzt zweieinhalb. Heute hab ich mir ein Herz gefasst. Auf dem Rückweg vom Friseur. Falls es doch was anderes ist, will ja niemand. Komme gleich dran, alle scheinen besorgt. Nette Augenärztin mit Osthaarfärbung. Ich sitze im Behandlungszimmer, warte und glotze (so gut ich kann) und alle Lesetafeln, überhaupt alles hängt schief da drin. Das finde ich vertrauenserweckend. Raus kommt nur die übliche Ratlosigkeit. Ja. Das stimmt was nicht. Ja, das könnte ein neurologisches Problem sein. Aber typisch ist das nicht. Typisch. So komm‘ ich in sechs Wochen wieder. Ich wünsche mir, dass es mal ein bisschen klassisch geht, also weg. So wie das Internet behauptet. Ich brauch doch mein linkes Auge. Sehr.
Flussreisen
Bin sehr müd grad. Zu müd zum denken. Deshalb gibt’s wieder nur Reiseberichte. Vielleicht ändert sich das mal wieder.
Immer noch baue ich an meinem Garten. Erde fehlt. Im Internet nach Erde schauen. Geht ja heutzutage. Die Öko-Tussi wünscht es natürlich torffrei und ohne Kunstdünger. Ökohum entdecken, ein lustiges Telefonat führen (Frage: Wo kann ich das Zeug kaufen? Antwort Mitarbeiter: Huch, keine Ahnung!) und feststellen, dass die Erdefabrik nur 40 Kilometer weg ist. Kurz hinter dem Kaff, in dessen Clubs, ne da hiess das noch Disko, ich ab meinem 14. Lebensjahr jeden Donnerstag, Freitag und Samstag verbracht habe. Die Zeiten ändern sich. Jetz also Erde. Soviel Erde hab ich noch nie gesehen. Eine Erdefabrik. Sachen gibt’s.
Dann mal wieder durch das Donautal gondeln. In Beuron anhalten. Die Klosterkirche besuchen. Der Klösterlichen Lebensweise fühle ich mich zunehmend verbunden. Irgendwie bin ich ja mein eigenes Kloster. Ein Buch über Bauernregeln kaufen. Mit dem Trotzki an der Donau entlang sausen. Riecht gut. Finden wir beide.
Bei dem kann man die Beichte ablegen.
Auf dem Heimweg zufällig am Bauernhausfreilichtmuseum vorbeikommen. Ha. Das beendet seine Winterpause aber erst morgen. Durch den Zaun auf tolle alte Bauernhäuser glotzen. Kann mich noch erinnern, als solche noch in echt rumstanden. Bevor sie renoviert wurden. Thermofenster und Styropor und so.
Und in der bezaubernden Beiz ein Teller naja Käsknöpfle essen. Und jetzt bin ich sehr müd. Trotzdem Schreibtisch. Heulen ja alle schon rum.
Haushaltsabgabe
Freund T. Ein flüchtiger Bekannter hat einen kleinen Film gemacht und mich gebeten, ihn bei der Verbreitung zu unterstützen. Mach‘ ich gern. Sehen Sie!
Weißblaue Geschichten
halt ohne Geschichten. Dafür hab ich für Sie die schönsten Orte besucht.
Sogar den bescheuerten Matthew Barney angeschaut. Damit ich endlich besser weiss, was ich so bescheuert finde. Und tatsächlich: Ich finde ihn bescheuert.
Dafür hat mir der Abraham Cruzvillegas gut gefallen.
Leider dürfte man nicht fotografieren. Vergessen Sie das also.
Diese beiden jungen Männer haben ganz ergreifend für uns musiziert.
Ich kann die Jugend von heute gut leiden.
Die Sonne geht also auch in München unter.
Und endlich konnte ich meine neue gelbe Geburtstagstasche ausführen.
Und die Starkstromabteilung im Deutschen Museum gefällt mir am besten.
Und ich habe wunderbare Freunde. Aber das wusste ich schon.
Und wir haben voll viel Schotter eingenommen.
Und ich finde Seyschelliges Essen immer noch blöd. Mexikanisch nicht.
Schön war’s.