Den Rest gibt mir vor allem dieser Um- beziehungsweise Auszug. Nix klappt wie geplant. Menschen, die ich in der großen Stadt eingespannt habe, verlieren die Nerven, zurecht, und ich sitze hier am anderen Ende der Republik und kann nichts tun. Drücken Sie mir die Daumen für morgen, da wird die erste Hälfte von dem Geraffel angeliefert.
Noch eine kurze Bemerkung zu Dänemark: Es gab ein denkwürdiges Gespräch in einer dänischen Töpferei. Die Lieblingsinsel verödet so langsam, überall sieht man die Til Salg Schilder. Alte schöne Katen stürzen in sich zusammen, Reetdächer vergammeln, die Leute ziehen weg.
Ausländern ist verboten, in Dänemark Häuser zu kaufen, naja fast, jedenfalls ist es mit den Sommerhäusern sehr kompliziert. Ich also so zum Töpfer: Wäre es nicht sinnvoll, das Verbot zu lockern? Zum Beispiel sowas zu machen wie in der Schweiz, wo jedes Jahr eine Quote von der Kommune neu festgelegt wird? Neinnein ruft der Töpfer, nicht ein bisschen, sonst kommen ja die Deutschen und kaufen alle Häuser. Aha. Der Verfall der Insel ist leider gar nicht malerisch. Das sage sogar ich, die für verlassene Orte viel übrig hat.
Aha sage ich also, und erwähne zart die Dänen, die die vielen Häuser in Berlin kaufen, Miet- in Eigentumswohnungen umwandeln und der Gentrifizierung Tür und Tor öffnen. Vor allem in Kreuzberg.
Ach EU, Du machst mir wieder Kummer.