und grosse Wellen (nicht im Bild).
Archiv der Kategorie: Erlebnisreisen
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise …
… mag lähmender Gewöhnung sich entraffen
sagt Herr Hesse, der alte Laberkopp in seinen Stufen, an anderer Stelle (ja, der Zauber und so) unermüdlich bei jedem Kollegenabgang von meiner schwungvollen Exchefin Frau D. zitiert, und damit unverhohlenes Augenrollen in der Schar der Zurückbleibenden auslösend. Aber recht hat er ja.
Also dieses Jahr war ich so viel verreist wie noch nie in meinem Leben, auf meiner makellosen Haut fusioniert dänische mit schottischer, österreichischer, spanischer und italienischer Bräune. Braun. Ich? Jawohl! Echte Schattenbräune.
Reisen ging mit dem F. eigentlich ziemlich gut, allein dass es fast nie zum Reisen kam, denn der F. pflegte seine üppige Apanage unmittelbar in Essen und Bücher zu investieren. An sich kein unsympathischer Zug, von dem natürlich auch ich profitierte.
Zudem verfügt die Familie des F. über verschiedene Landsitze, so dass er auch ohne Geld nicht auf Auslandsaufenthalte verzichten musste. Diese Klein- oder eher Grossode sind auf das Gekonnteste mit ortsüblichen Preziosen eingerichtet. Von den (modernen) Bildern an der Wand bis hin zum zauberhaften Garten könnte das Ganze dem Hirn einer begabten Wohnzeitschriftsredakteurin ebenso entsprungen sein. Ergänzt mit dem nötigen Maß an Chabby Chic (wie das Abgeschabte ja seit einiger Zeit bei eb*y heißt), um nicht steif und posh zu sein. Die kleine Marie sagte dazu mal: Weisst Du, so Leute, die das Spülmittel in einen Porzellanspender umfüllen. Genau so. Und es ist wirklich wahrhaftig schön da.
Dennoch erlaubte ich mir alle Jahre wieder, mehr oder weniger vorsichtig vorzuschlagen, mal woanders hinzufahren. Um mit meinem Vorstoss sofort einen Schwall der Empörung über meine Undankbarkeit zu entfesseln.
Zufällig war ich einstmals mit dem Kommunisten in einem der Landsitzländer für ein paar Wochen mit dem Rucksack unterwegs. Und das war in gleichem Maße zuviel Abenteuer (zum Beispiel nachts bei einem Ausflug zu den Marabouts mit einem völlig betrunkenen arabischen Bekannten in der Sahara mit dem Allrad in einer Düne stecken bleiben, der daraufhin mit seinen Freunden im zweiten Wagen davonfährt, um Hilfe zu holen. Und erst im späten Morgengrauen zurückkehrt. Ich hatte bereits mit allem abgeschlossen). Wie zuwenig mit dem F., dessen Abenteuerlust sich darauf beschränkte, in der Hauptstadt das teuerste aller Restaurants am Platz zu besuchen, dass sich in einer umgebauten Moschee befindet. Was zugegebenermaßen ein tolles Erlebnis war.
Sie sehen, man kann es mir nicht recht machen. Deshalb ist nix falsch dran, dass ich nun mal ganz allein entscheide.
Ach so, und das Yoga hab ich geschwänzt. Steige stattdessen auf Berge und gehe zum weltbesten Shiatsumassagenmann. Der richtet’s.
Alles wie immer
Mittagessen in der Strandbutze (alles grossartig, nur wo sind die HOLZSTÜHLE geblieben? ruft die Fanatikerin.)
der Rest ist perfekt. Tintenfisch, mein widerspenstiger Freund
die Farbe meiner Fussnägel
der Aperitif (lässt sich jahreszeitlichbedingt nicht mit dem Sonnenuntergang synchronisieren)
der aber tut, was von ihm erwartet wird
und dann macht die Telefonkamera endgültig schlapp, was anderes geht aber für hier nicht, denn ich hab‘ wieder mal das Kabel vergessen.
Bis bald.
Caprisonne
Nachdem ich also nun eingeknickt bin, im Kampf gegen die Windmühlenflügel von A*rBerlin
„… wie ich eben schon Ihrer sehr freundlichen Servicemitarbeiterin mitgeteilt habe, wird dies die letzte Reise von mir und meiner Familie mit A*rBerlin sein. Durch ein Versehen war der Name meiner Mutter auf dem Flugticket nicht korrekt, statt Montez-Schulze steht dort nur Montez. Alle anderen Angaben sind vollständig identisch (Geburtsdatum, Adresse etc.). Auf telefonische Rückfrage bekam ich die Information, dass neben der Namensänderung auch ein vollständig neues Ticket bezahlt werden muss. Dieses halte ich, mit Verlaub, für eine ausgesprochene Unverschämtheit. Der gebuchte Platz im Flugzeug ist von der ERGÄNZUNG des Namens völlig unberührt, es ist also komplett unnachvollziehbar, warum hier ein neues Ticket erworben werden muss. “Das System kann das nicht anders.” Ja, dann muss man halt mal kulant sein. Und dann stimmt was mit dem System nicht. Ich jedenfalls wundere mich nicht mehr über die wirtschaftliche Situation Ihres Unternehmens, welches ich ausgesucht hatte, um nicht mit einer Billigairline fliegen zu müssen. Wenn ich aber genauso behandelt werde wie dort, sehe ich keinerlei Anlass, das beim nächsten Mal nicht zu tun. Oder bei der altbewährten L*hansa zu buchen. Mit Ihnen jedenfalls nicht mehr. Empörte und verständnislose Grüße, montez”
werde ich morgen die Greisin in den Rollkoffer packen und mich auf den Weg dahin
machen. Dort werde ich den Vesuv besteigen, durch das alte Gelumpe von Pompeii streifen, im Meer schwimmen und ab und zu der Mutter in ihrem Thermalbecken zuwinken. Den Abend werden werden wir so beginnen,
und den Morgen, ich, ja, MIT YOGA!!!! Haha!