Archiv der Kategorie: Über Alles

Langer Atem

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Der frühe Schnee hatte auch Äste der Japanischen Kirsche abgebrochen. Der Lieblingsnachbar hat sie irgendwann später ordentlich abgesägt und ich habe ein paar Zweige mit rein genommen. In die Vase gestellt.

Jetz (!) bekommen sie Knospen. Nicht zu fassen. Wir haben beide beachtliches Durchhaltevermögen. Ob sie wohl noch blühen?

Leise rieselt der Schnee

Die Grütze, die diese Stasieislaufprinzessin absondert, sucht wirklich ihres gleichen. Hört nicht zu, kapiert die Beiträge der anderen nicht und schwafelt unermüdlich über das schreckliche Kilo, welches sie während der Feiertage zunahm. Frau Maischberger ist aber kaum besser. Und der Rohkost-Guru erst. Kommt sofort auf untige Liste. Ein Glück bin ich dann eingeschlafen.

Leider musste ich nun auch noch erfahren, dass die deutschen Beckhäms es noch einmal versuchen. Ja, da könnt Ihr aber froh sein, Ihr Hamburger. Und das, wo doch die Trennung endgültig war? Warum ich sowas lese? Natürlich um mich aufzuregen, passiert ja sonst nicht viel hier.

Ich habe endlich Level 97 und 98 geschafft. Ich habe zum 123.786 Mal den Weidezaun repariert. Ich hatte eine vergnügliche Korrespondenz mit den Demeterleuten, weil ich an der neuen Verpackung rumgemeckert habe (alle Luft aus den Segeln, alles total öko).

Ich habe heute IM BIOLADEN KABELJAU-FISCHSTÄBCHEN und TIEFKÜHLSPINAT gekauft. Das ist fast so schlimm, wie dass meine Freunde vom Superökoplitischkorrektverklemmtfeministsischengenossenschaftsladen FRIEDEN auf ihre Hauswand gesprüht haben. Gut, dass wir das jetzt wissen, wo wir andern ja alle für Krieg sind.

Ob ich schlechte Laune habe? Rate mal.

Jetzt neu!

flachland

Liebe Lesende, nachdem ich nun weiss, was durchschnittliche Besucherzahlen sind, habe ich mir überlegt, für Sie ein paar Anreize zu schaffen. Wie bei jeder Neueröffnung hier in der Provinz wird ab sofort jeder von Ihnen persönlich mit Handschlag und einem Gläschen Bodenseesecco begrüsst werden. Wer wen mitbringt, bekommt ZWEI!

Ausserdem ist eine Bonuskarte erhältlich. Bei drei Besuchen dürfen Sie einmal GRATIS kommentieren, bei zehn Besuchen sogar ZWEIMAL!

Ist das nix?

Gute Geister

Ach, Silvester. Der kleinste hatte was mit dem Magen und hat quer über den Tisch gekotzt. Wir waren noch nicht ganz mit Essen fertig. Er musste dann mit der Mama heim (war eh auch müde) und wir haben Cadavre Exquis gespielt bis elf und Tränen gelacht. Wunschboote raus auf den See (das geht sehr professionell inzwischen, die erste Jahre sind sie immer gleich abgesoffen)

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Karten gelegt (jaaa, gehts vielleicht auch bisschen subtiler?)

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und ab zwölf geballert (ich war recht tapfer) und wahllos wählerisch geküsst.

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Zum Abschluss noch bisschen getrunken (na klar, Schampanjer) und dann heim in die Heia. Ein schnafter Abend. So kann es bleiben.

Hush Puppies

An prominenter Stelle war unter anderem die Rede von der Erbärmlichkeit von Popkulturgesprächen: Das eine gut finden, die andere weniger, den wieder anderen überschätzt, oder so zwischen mißglückt und gut gemeint. Viel schlimmer noch finde ich noch mein sofort etwas nicht mehr gut finden, sobald es einen Tipping Point erreicht hat. Was mindestens so albern ist, wie etwas gut zu finden, weil es alle gut finden, ohne eigentlich zu wissen warum.

Dass wir kaum aus unserer Haut können, stellen wir rasch fest, ich offenbar wenigstens noch ein bisschen besser als die I., die das den Hauschkaeffekt tauft. Kommt ihr nicht mehr ins Haus das Zeug, seit es von Julia Roberts benutzt wird.

Herr Licht (hat nach Bachmann irgendwie den Faden verloren). Oder Urban Gardening. Überhaupt Gartenarbeit. ( Ich hab da so ein Viertel Feld in Lichterfelde) Die Piratenpartei (aus echten Gründen, trotzdem mal gewählt, Europawahl 2009). Oder Bio. Frau Rösinger (obwohl ihr ein bisschen Kohle zutiefst gegönnt sein soll). Bärlauch (meine erste Überdosis hatte ich mit zehn). Joggen, ne heisst ja wieder Laufen inzwischen. Pilates. Wandern. Am besten Hüttenwandern. Pilgern (Jakobsweg?). Kaffee Togo. Bugaboo. BDSM. Apple.

Siehste, schon wieder. Da könnte ich ewig weitermachen. Hab auch schon wieder eine lange Wörtersammlung. Die Lieblingsnachbarin findet aber, der Zweck heilige die Mittel. Ach.

Verdammte Abgrenzungslisten. Wie man sich die Welt klein macht mit solchem Quatsch. Also. Nicht. Nur bisschen heute. Arghs.

Eigentlich wollte ich ja darauf hinweisen. Vielleicht schaffen wir es dieses Mal?

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Meine tiefe und vorbehaltlose Liebe zu diesem Interpreten Poeten ist mit den Jahren dramatisch abgekühlt. Dennoch ein Nachtrag: So hätte es ja auch kommen können. Ziemlich blödes Video, leider, schliessen Sie doch einfach die Augen.

Geschlechtliches

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Genauso war es. Nur die Innenbeleuchtung war absolut misslungen.

Und dann erfahre ich noch von einer Mutter, die ihren Sohn Anook (orginelle Schreibweise!) genannt hat, sie nennt das einen Gendernamen, denn sie möchte ihrem Kind offenlassen, für welches Geschlecht es sich mal entscheidet. Oh. Das Forum Gesundheit schreibt: Man geht davon aus, dass weniger als ein Prozent der Bevölkerung transsexuell ist. Ich wiederum nenne das sehr fürsorglich.

Aus Köln nichts als schlechte Nachrichten.

Falls kein WU, morgen Weihnachtsessen bei der L., sie bekommt eine Glasmenage in Form zweier Dackel, alle meine Geschenke sind so dieses Jahr. Vermutlich wegen WU.

Dann reichts mir auch wieder mit der Zwischenmenschlichkeit.

Hund hat Verdauungsprobleme. Es schneit. Au revoir.

Noch sieben Tage

Der portugiesische Interimsbewohner hat in der Signatur seiner E-Mail folgenden Ratschlag:

It’s time to start living the life you’ve imagined. Henry James

Na, viel Zeit ist ja nicht mehr.

(Auch für Sie) Gelesen

Süddeutsche: Beim Gemäldeverleihen gibt es meist große Reiberei, da ist ein Museumskurator, der hat einen Studienfreund in Leeds, dem er unbedingt den kleinen Blechen ausleihen muss, dafür bekommt er dann desssen Friedrich, wenn er 2027 die große Romanikerausstellung macht. Sofort grätschen die Restauratoren rein, neinein, der Blechen kann keinesfalls auf Reisen gehen, der ist soo empfindlich, die kleinste Erschütterung usw. Doch. Nein. Doch. Nein. Also was sagt denn der Herr Direktor? Doch. Na gut, dann muss aber ein Restaurator mitreisen. Nein. Doch. Also gut. Zustandsprotokoll, Klimakiste (24 Stunden temperiert), Kunstspedition, parallel zur Fahrtrichtung, Flughafen, rein in den Cargobereich, nein der darf nicht auf den Gabelstapler, ich trage ihn selbst, rein ins Flugzeug, parallel zur Flugrichtung. Dann in GB (Südkorea, Schweden, Kanada, wtf) raus aus dem Flugzeug, dasselbe rückwärts, bis er dann am Nagel hängt. Zustandsprotokoll. Nix passiert, strahlt der Studienfreund. Ojehojeh, wiegt der Restaurator bedenkenvoll sein Haupt, wenn man da genau hinsieht, ojehojeh. Und wenn ich dann das lese. Ojehojeh.

FAZ: Wie viele Tage habe ich auf dem jüdischen Friedhof in Weissensee verbracht, frohe und tränenreiche, allein, zu zweit zu dritt u. zu ganz vielen, mit dem Kind und ohne, habe stundenlang die wundeschönen Namen auf den Grabsteinen studiert (Entenbaum hat den ihren daher), mich verlaufen, den Erdkröten beim Gruppensex zugeschaut, bin erfürchtig in den zerfledderten Mausoleen erstarrt, gemutmaßte Familiengeschichten (von denen sicher viele schrecklich und gänzlich endeten). Ein Wunder, dass es diesen Ort so noch gibt. Nun ängstige ich mich vor der angedrohten (bereits begonnenen) Sanierung. Ojehojeh. Heute Gestern Abend im TV. (Aber es gibt ja Internet?).

Email: Der absolut grossartige Herr Horzon macht nun auch Musik. Mit Peaches.

Freitag: Und vielleicht könnte ich im nächsten Sommer statt nach Island dort hin. Karelien wünsche ich mir schon lange. Wenn jemand mitkommt. Ich würde auch sicher wieder ein paar Steine mitbringen.

Süddeutsche nochma: Dazu sage ich jetzt mal nix. Ausser vielleicht Ojehojeh.

Update zum 14.11.

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Gestern abend mit den Lieblingsnachbarn (sind übrigens die einzigen Nachbarn, was ein Glück, dass sie auch noch wunderbar sind) ein einachsiges Schneeräumgerät erworben. Könnte also sein, dass ich in absehbarer Zeit wieder an der Aussenwelt teilhaben kann muss.

Wobei ich das das Nichtteilhaben ziemlich gut finde. Alles ist verborgen unter einer weichen weissen Decke, Geräusche wie Gefühle. Allein: Der Hund stobt stiebt tobt lautlos durch fluffiges Pulver und findet seinen blöden Stock nicht. Frau Montez stakst vorsichtig zur Trinkwasserquelle, nur noch bisschen aua. Der Miez schaut dem Treiben lieber von innen zu. Die Mutter strickt Socken am Kachelofen. Ich mach still das schöne Magazin. Nur blöd, dass ich am Samstag aus Gründen nach B. muss. B. im Winter ist blöd. Man kann nicht fahrradfahren (jedenfalls nicht gut), alles ist dreckig und schlammig oder man stolpert durch die karstige Eiswüste, der die BSR nicht Herr wird. Wenigstens hab ich Zentralheizung. Dieses Mal kann ich mich wohl nicht drücken. Immerhin asiatisches Essen.

Jetzt kommt sogar die Sonne raus.