Schwafeln und Faseln

Das Gute am geschriebenen Wort ist ja, dass es nur ein Minimum an Motorik bedarf, um ihm zu entkommen. Zuschlagen, umblättern, wegklicken oder einfach nur die Augen schliessen.
Falls es Ihnen, falls es Sie überhaupt gibt, hier also zu viel werden sollte, siehe oben. Viel weniger Aufwand als Ohren zuhalten und/oder wegrennen.

Ich jedenfalls entwickle gerade ein enormes Mitteilungsbedürfnis. Da scheint sich ja doch was aufgestaut zu haben. Die Mitteilungen sind leider ohne Relevanz. Tja.

Nachdem ich also den Cabriomann an der Tankstelle in Berliner Tonart nierdergebrüllt hatte (ganz der Vater), mich im selben Moment geschämt und entschuldigt habe, entschoss ich mich, das Spezialangebot im Rahmen des herannahenden Urlaubs in Anspruch zu nehmen. Die Reise zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit. Am Marontistrand. Und in diesem Zusammenhang meine tiefverwurzelte Abneigung zu Yoga im Allgemeinen und zu Yogalehrerinnen, die ihre profanen deutschen Nachnamen wie Schulze, Schmidt oder Müller mit klangvollen indischen Vornamen wie Indira oder Talulla oder so aufmotzen (oder ist das Sanskrit?) im Besonderen zu überwinden. Es zumindest zu versuchen. Ich habe zwar Vorurteile, aber ich bin ja nicht unbelehrbar. Sie werden informiert werden.

Danach (also ab Oktober) werde ich also mit heiterer Gelassenheit reagieren, wenn die blöde Kuh im Secondhandshop keines meiner hochwertigen Kleidungsstücke für den Weiterverkauf an das saturierte Bodenseeklientel für geeignet hält (nehm‘ ich sie halt mit nach Berlin, da sind die Menschen sogar über einen Teller Wassersuppe froh).

Wenn der Mann im Stromladen mir erklärt, dass an der teuren Waage zwar nur ein winziger Nupsi abgebrochen ist, dass sich aber auf keinen Fall eine Reparatur lohnt.

Wenn der Schuster, der tatsächlich sehr nett ist, die letzten Ausläufer jugendlicher Zerstörungswut eines dreifarbigen vierbeinigen Mitglied dieses Haushaltes total unzureichend restauriert. Meine schönen sündenteuren handgenähten Kalbslederstiefel. Verdammter Köter.

Wie Sie sehen, das war heut nicht mein Tag.

Ein Gedanke zu „Schwafeln und Faseln

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