Jetz müssen wir da noch noch mal ran. Wenn jemand hier schon was gelesen hat, hat er vermutlich bemerkt, dass ich auf dem Land lebe, inmitten malerisch sortierter Monokultur, soweit das Auge reicht. Und dass ich für das ordentlich Sortierte nicht sehr viel übrig habe.
Vielemehr gerate ich in Rage über die Art von Land- und Forstwirtschaft, die ringsumher betrieben wird, mit ihren totgespritzen Feldrändern, angebundenen enthornten Turbokühen, die die Sonne nur auf dem Weg zum Schlachthof kurz zu Gesicht bekommen, von zusammengepferchten Schweinen und nackten Hühnern will ich gar nicht erst sprechen. Den Mais, soweit das Auge reicht, der den Boden auslaugt und die Bienen umbringt. Von Wäldern, in denen nur Fichten wachsen, kein Blümchen und kein Kräutchen (und das hier ist noch alles Pillepalle), ok, Schluss jetzt.
Und ich weiss, das es auch anders geht: Einige unbeugsame Biobauern hören nicht auf, als unangepasste Eindringlinge Widerstand zu leisten. Ihre Kühe mitsamt den Kälbern auf Weiden zu schicken, auf denen sogar Blumen blühen. Keinerlei Pestizd zu verspritzen oder Kunstdünger zu verstreuen. Und ob sie dann noch Kuhörner, Schädel oder Gänseblümchen vergraben, ist mir ehrlich gesagt wurscht. Ebenso, ob sie Kamille oder Hornkiesel(?) in ihr Wasser rühren, das 400.000 mal schütteln, verdünnen, herumwerfen oder was auch immer. Und ja, ich bin sogar bereit, Geld dafür zu bezahlen, solange ich welches habe. Und das habe ich auch deshalb, weil ich es nicht für andere Sachen ausgebe.
So kaufe ich ihre Produkte und klage nicht darüber wie teuer sie sind. Und freue mich an freundlichen Menschen und schönen Geschäften, in denen man merkt, dass die Dinge dort mit Wertschätzung und Sorgfalt behandelt werden. Habe mein Badezimmer voller Tiegelchen, gefüllt mit Essenzen, gewonnen aus kontrollierter Wildsammlung oder ökologischem Rosenanbau in Afghanistan (und für solche Typen arbeite ich dann auch noch).
Spotte dennoch unermüdlich über zur Eurythmie gezwungene Pubertierende und sonstige irre Steinersche Ideen. Dennoch. Die neuerdings vielbeschworene Nachhaltigkeit gibt es hier schon lange. Achtung vor der Schöpfung. Der ganzen. Amen.
Ach ja, und besser schmecken tun die glücklichen Tierchen auch noch. Und nein, ich finde nicht, dass man selbst schlachten können muss, um Fleisch zu essen.
Und übrigens alles oben Beschriebene ist unten auf dem ersten Bild zu sehen. Auf dem zweiten Bild ist unser eigener Wald, über den sich der Förster regelmässig aufregt, wegen Unordnung (rechts im Bild).