Archiv für den Monat: April 2013

Auch Fussball

IMG_1379

Langsam bin ich bereit, der Verwilderungstheorie Glauben zu schenken. Jaa.

+

Bin zu einer SowaresfrüherinderheimatstadtGruppe bei der Datenkrake geäddet worden. Menschen, mit denen ich nie was zu tun haben wollte, schreiben alles mit WeisstdunochwietollfrüheralleswaralsdiekugeleisnochzehnfennigkosteteKram voll. Dafür fühle ich mich zu jung. Finde den Ausgang nicht. Hilfe.

+

Freitag Überraschungsbesuch aus der Hauptstadt.

+

Wer mal richtig abkotzen will, versucht eine Karte für ein Bayernspiel (ja, irgendeins) zu kaufen. Es ist genauso, wie man es sich bei diesem Idiotenverein vorstellt. Kann das Kind nicht Freiburgfän sein?

+

Entschieden, noch keine Radieschen zu säen.

+

Da steht die Kreuzberger Wohnung das ganze Jahr leer, und wenn ich da mal hin will, sind noch zehn andere da. Im Matratzenlager. Dafür fühle ich mich zu alt

+

Der Kürbis hat ein halbes Jahr gehalten. Superding.

+

Biennale oder Ischia? Wenn ich Merkels Urlaubsfotos sehe, möcht ich gleich los. Ach, St. Angelo. Und der Adrian erinnert mich an die traurige Geschichte einer verlorenen Freundschaft. Die Leipzigconnection. Ach, AL. Ach.

+

Irgendwas fehlt.

Osterspaziergang

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick;
Im Tale grünet Hoffnungsglück;

IMG_1402

Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorther sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur;
Aber die Sonne duldet kein Weißes:
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
[…]

Johann Wolfgang von Goethe
Faust. Der Tragödie erster Teil. Vor dem Tor

Hafennächte

IMG_0022
Jaja, das ist in B. Mit ohne Verkleidung. Und ohne uns. Und ohne Hafen. Aber mit Nacht.

Früher wurde auch bei uns nie ohne passende Kleidung gefeiert. Einmal, Mitte der 90er in Köln gab es die Hafennächte. Ich ging, wie immer nicht im Kleid, als Glücksfalschspieler mit Borsalino und Bärtchen (ich gehe immer als Mann, da kann ich meine maskuline Seite in Ruhe ausleben). Wie immer wurde viel getrunken, anderes Zeug konsumiert, getanzt und der eine oder die andere fiel ein bisschen aus der Rolle. Es gab eine Karaokebühne, von der ein paar Festbesucher gewaltsam entfernt werden mussten. Ich sang mit der Schauspielerin Stars shining bright above you, was leidlich zu meiner Stimmlage passt, vermutlich aber trotzdem nicht sonderlich hübsch anzuhören war. Seis drum.

Und dann. Dann, am späten Abend betrat eine so wunderschöne hinreißende Person den Raum, dass ich fast vom Barhocker fiel. In einem langen schlauchigen Kleid, mit exotischen Blumen bedruckt und einer Orchidee im Haar. Ich war erschüttert. Und angespornt. Und habe sie erobert und sie ist noch immer mein.

Gerade ist sie abgereist, mit den zwei wilden Blagen, das Töchterchen hat die selben besonderen grünen Augen mit einem schwarzen Ring um die Iris, der Sohn sieht seinem Vater ähnlich. Die Kindsmutter ist jetzt fünfzehn Jahre älter, ich auch übrigens, und das Leben hat uns beide ein bisschen gebeutelt, so im normalen Rahmen. Sie hat das gleiche Händchen für bescheuerte Männer wie ich. In vielen Dingen sind wir uns ähnlich, treffen Entscheidungen selten aus Vernunftgründen. Und landen dann in mehr oder weniger grossem Schlamassel. In dem wir viel zu lange verharren.

Ich schaue sie noch mit dem gleichen Vergnügen an. Die wunderschöne hinreißende silberblickende Neuköllner Freundin mit der Whiskystimme. Sie wollte eigentlich als Matrose gehn. Hat sie gestern erzählt. Ob das dann auch was geworden wäre mit uns?