Ich bin in der neuen Wohnung der schönen Neuköllnerin und nebenan schreit Gustav wieder sehr laut. Ich brülle rüber, die sollen mal besser auf ihr Kind achten und der blöde blonde Vater kommt sofort auf den Balkon geschossen und beginnt mich zu beschimpfen. Als er wieder weg ist, hat die schöne Neuköllnerin die Idee, den stillgelegten, sehr kunstvoll mit rotem Marmor und Stuck verzierten Kamin wieder in Betrieb zu nehmen. Wir entfernen die Abdeckung, und dahinter ist eine orangene etwas abgeschabte Metallkiste.
Sie geht leicht auf, es ist kein Schloss dran, nur ein über eine Lasche gezogener Bügel, und wir finden darin in Formalin eingelegte kleine Skulpturen und Kohlezeichnungen (auch eingelegt). Natürlich wissen wir sofort, dass das der Nachlass von Theodor Sebald ist, einem tschechischen Künstler, der an der Hochschule in Weissensee studiert hat.
Dann habe ich noch Ostsee und Verwalter notiert, ich fand das sonnenklar, dass ich mich heute morgen noch erinnere, was es damit auf sich hat. Überhaupt war das kausal alles völlig logisch heute nacht, auch noch nach dem kurzen Erwachen während des Notats, die Sache mit Gustav und seinem blöden Vater stand in engem Zusammenhang mit der Entdeckung der Kunstwerke. Lässt sich wohl nicht mehr rekonstruieren. Theodor Sebald hat ein Buch über biologische Chemie geschrieben. Sagt das Internet.
„Ischa mischteriösch!“ schagt Schischyphusch gansch auscher schisch!
Träume sind wunderbar, und das Gehemnisvolle hat seine eigene Schönheit.