Der Trotzki und ich haben heute eine Wallfahrt gemacht. So ein Schmarrn findet der Trotzki (naturgemäss) . Papperlapapp, es bleibt nix unversucht, ich bin schliesslich die Bestimmerin finde ich. Und hab natürlich vom Wunderwasser getrunken.
Der Hinweg war gar nicht so übel, auf dem Rückweg hat mich glücklicherweise sonst keiner gesehen. Das ist schon zum Heulen und Zähneklappern. Ganz bang wird mir, wenn ich an all die Reisen denke, die ich noch machen muss. Überhaupt. Was alles.
Und, ja klar, es ginge schlechter. Nur, wenn man so darüber nachdenkt, eigentlich geht es ja immer schlechter, oder? Aber ich bin demütig. Eine echte Herausforderung allerdings sind mir die gutgemeinte Ratschläge: Angefangen mit der Greisin (apropos Wallfahrt) Du weisst doch, diese Frau in Lourdes, die da im eiskalten Wasser gebadet hat, die war dann geheilt. Eiskaltes Wasser. Ansonsten: Hometrainer. Heileurytmie. Makrobiotisch. Oder Bestimmt nur das Alter, ich fühle mich auch manchmal ganz erschöpft. Und ich zähle dann bis zehn. Und manchmal lächle ich. Milde. Und weisst Du, der Dings, der hat Krebs, AIDS, einen Schlaganfall gehabt. Ja. Der Arme. Ganz wirklich. Ich wünsche ihm alles Gute. Mir auch.