Archiv der Kategorie: Am Wegesrand

Gemetzel

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Ich hab noch ein paar Stöckchen für den Trotzki zuschneiden lassen. Die Fichten rechts hinten müssen auch noch weg. Ich leide. Aber es geht nicht anders.

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Eigentlich wollte ich nur erwähnen, dass es gestern kurz mal so aussah.

Feuchtkalt

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Ich mag diesen Trübsinn.

Und wenn der Köter denkt, dass ich ihn noch ein einziges Mal frei laufen lasse, hat er sich sowas von geschnitten.
Nein, den Baum hat er nicht umgeworfen, aber es ist auch kein Zufall, dass er hier nirgends zu sehen ist.

Kleine Forstkunde

Heute lernen wir, wofür die lustigen bunten Markierungen im Wald eigentlich da sind. Die sind für die Jäger. R bedeutet Reh, das hilft denen bei der Jagd. LP bedeutet Lieblingsplatz, da trifft man das Wild am häufigsten an. E bedeutet Elch. Elche sind allerdings hierzulande sehr selten. Aber Rehe gibt es viele. Wie man sieht. Manche sind niedrig, flink und dreifarbig. Die schmecken am besten.
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Falls Sie an meinen Erläuterungen Zweifel haben, können Sie sich beim charmanten Duo Caspers Reeves (welches meine Lebensplanung mal erheblich erschüttert hat, vielleicht erzähle ich das mal) genauer informieren, oder sich diesen niedlichen sogenannten Forstcast ansehen.

Unterwegs

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Finde den Trotzki

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Finde den See

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Ich habe einen langen Text über meine wilde Jugend geschrieben, weil mir der Eintrag von Frau Friederike keine Ruhe liess. Und tatsächlich noch ein aussagekräftiges Foto gefunden. Wie Teenager sein so ist. So war. In der Stadt. Auf dem Land. Und dann hatte ich plötzlich das Gefühl, das gehört gar nicht ins Internet. Wir werden sehen.

Stattdessen wird es wieder seniorenhaft und wir spazieren durch das frühlingshafte Bodenseehinterland. Ist doch auch was, oder? Die bekannte Runde, diesmal ohne Nebel. Den haben die Seegrundstücksbesitzer. Ha.

Horrido

Gestern war hier Treibjagd. Anders als Frau Friederike kann ich mich dafür ganz und gar nicht begeistern. Ich habe nichts gegen die Jagd also solche, obwohl ich hier eine vier Meter lange Liste meiner Zusammenstöße mit Jägern schreiben könnte, angefangen von cholerisch schreienden Typen, die uns Reitern mit ihren Knarren aus einem großen lauten Auto nachballerten, weil wir angeblich die Wege verlassen und damit das Wild aufgescheucht hatten, unser Glück, daß wir nicht auf hystherischen Pferden saßen, über den tierschützenden Jäger, von dem unlängst in der Zeitung stand, dass er einen in seinem Revier freilaufenden Hund (der einer älteren Frau ausgerissen war) solange angebunden hinter seinem Auto herschleifte, bis sich ein Passant ihm in den Weg warf und ihn so zum anhalten zwang. Bis noch einmal hin zum jahrelang ausgebildeten preisgekrönten Jagdhund unserer Nachbarn, der auf unserem Grund und Boden zwei unserer Katzen zu Tode schüttelte, sie nicht losließ oder sonst auf Befehle reagierte. Bei Bedarf gerne noch ein paar hübsche Anekdoten.

Ich halte, und ich weiß natürlich wie zynisch das ist, die Jagd für eine sehr vertretbare Art, an Fleisch zu kommen: Man setzt das Tier keinem Stress aus. Es steht nichts ahnend irgendwo herum, im besten Fall macht es einmal Peng und es ist tot. Kein angstvoller Transport, kein Schlachthof, keine groben Hände. Davon abgesehen hat es vermutlich ein gutes Leben in Freiheit geführt und sich von feinen Sachen ernährt.

Dennoch steht mir dieses ganze tierschützerische Blabla der Jäger sonst wo. Ich kenne einen einzigen, meinen Försterfreund, bei dem ich nicht glaube, daß für ihn das Schießen mit großen Gewehren im Vordergrund steht. Und das Regulieren des Bestandes ist vorallem deshalb nötig, weil der Jäger (im Interesse der restlichen Menschheit), natürliche Feinde des Wildes ausgerottet hat und inzwischen sehr genau darauf achtet, daß die Bestände in seinem Revier nicht zu sehr zurückgehen. Sonst hat er ja nix mehr zum Schießen. Ja, ich finde sie unerträglich. Die Jäger, die ich kenne.

Meist geht es um die schwer zu jagenden Wildschweine bei der Treibjagd. Wildschweine lieben Mais. Genau wie Biogasanlagen. Es gibt fast nur noch Mais hier. Dank der Agrar- und Energiewendepolitik unserer Regierung lohnt sich der Maisanbau für die Bauern am meisten. Ein Fest für die Sauen. Es werden immer mehr, sie machen viel Schaden und kommen nah an die menschlichen Siedlungen. Früher gab es diese Probleme hier nicht. Vor dem Mais.

Wikipedia sagt: Eine oftmals angewendete Art der Treibjagd ist das Kesseltreiben (es wird nur Schrot verschossen). Hierbei wird von abwechselnd postierten Schützen und Treibern ein Kessel von mindestens einem Kilometer Durchmesser gebildet, Schützen und Treiber marschieren gemeinsam auf den Mittelpunkt zu. Den Schützen ist anfänglich erlaubt in das Treiben hinein zu schießen, ab einer Gefährdungsdistanz von weniger als 400 Metern Kesseldurchmesser wird auf Signal hin nur noch nach außen geschossen.

Aber auch ohne Kessel werden die Tiere in Todesangst versetzt und, wie ich aus sicherer Quelle weiß, oft nicht richtig getroffen, also nur angeschossen, weil in diesem Getümmel keine Präzision möglich ist (von den getroffenen Treibern und Jägern ganz zu schweigen, wobei sich mein Mitleid hier sehr in Grenzen hält).

Häufig zerrreißen Hunde die erschöpften in die Enge getriebenen Tiere bei lebendigem Leibe, oder zumindest ein paar Stücke raus. Viele dieser Hunde fristen das ganze restliche Jahr ihr Leben in Zwingern und sind bei diesem Event dann völlig von Sinnen. Ein Blutrausch.

Und angeblich lagern sich durch die Hatz gesundheitsschädigende Angsthormone im Wildfleisch ab, die zusammen mit den Resten der bleihaltigen Munition auch für den Essenden noch so richtig was bieten.

Tolle Sache.

Schwaden

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Kommt bis auf den Berg, der Nebel. Die Greisin mickert und ich muss diese langatmige Rohstoffstudie fertig machen. Gestern einfach einen Job abgelehnt, ich arbeite nicht für die G*tesstiftung mit B*yer und B*SF. Scheißgreenwashing. Ha. Nö. Muss ich nicht. Was für ein Luxus. Fühlt sich gut an.

Krähengeschwätz

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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder wühlen Sie erstmal in Ihrem Badezimmermülleimer. Finden Sie dort stattdessen Ihren Lieblingsstift und fünf Euro. Die Packungsbeilage jedoch befindet sich in der Packung, diese im Badezimmerschrank und Sie können sich eine von vierhundert Nebenwirkungen aussuchen. Ach.

Vorgestern ein rotes Eichhorn, mit dem Kopf nach unten, ertrunken im Brunnen, im Kaminzimmer liegt eine tote Ratte unter dem Sessel. Ich verdächtige in beiden Fällen den P. Schaut so auffällig unschuldig.

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Der Lieblingsnachbar hat den Baum, den die Greisin aus einer Friedhofskastanie zog und den wir über den dritten Winter gebracht und im Frühjahr ausgepflanzt hatten, abgemäht. Der alte Kater pfeift auf dem letzten Loch. Frisst nur noch seine Weltraumpaste und mag nicht mehr laufen. Die neue Straße, die extra als Zubringer für die Biogasanlage durch die Landschaft gebaut wurde, wurde nun sogar asphaltiert. Es lebe die Nachhaltigkeit. Gestern auf dem Heimweg durch das Markgräflerland durch Auggen gefahren. Der Gutedel von dort ist unser Hauswein. Die Greisin vermutet, er wird aus einem Pulver angerührt, da er in so großen Mengen erhältlich ist. Ich vermisse sie schrecklich und hoffe so sehr, dass sie wiederkommt. Wenn ich heule, stupst mich der Trotzki. Immerhin. Zwischen Singen und Radolfzell Personenschaden. Drei Stunden später. Ich eile mit dem Trotzki rasch um den Block, trinke noch ein Bier, rauche zwei Zigaretten und geh schlafen. Ich schlafe. Auch immerhin. Montag muss der Trotzki ins Heim und ich reise wieder weg. Hand halten. Was vorsingen könnt‘ ich auch, das hat sie sich aber verbeten.

Heute Abend zum Raclette eingeladen. Was täte ich ohne meine Freunde.