Archiv der Kategorie: Erlebnisreisen

Postkarte

IMG_4172
Geradeausschaun,
IMG_4319
blühen,
IMG_4196
Sachen finden,
IMG_4325
verschlungene Pfade gehen,
IMG_4155
ein- und ausatmen,
IMG_4346
die Füsse und das Bett voller Sand,
IMG_4380
buntes Zeug trinken,
IMG_4220
und immer wieder das gleiche Spektakel bewundern. Es lebe der Nordosten!

Falls Sie sich fragen, was los ist. Übermorgen dann Irland. Da regnets.
Internet finde ich grad doof. Geht vorbei?!

(Auge unverändert. Kann man mit leben. Notfalls.)

Weißblaue Geschichten

halt ohne Geschichten. Dafür hab ich für Sie die schönsten Orte besucht.
IMG_4056
IMG_4054
IMG_4051
IMG_4047
IMG_4043
IMG_4035
IMG_3948
IMG_4033
IMG_4027
IMG_4025
IMG_4024
IMG_4022
Sogar den bescheuerten Matthew Barney angeschaut. Damit ich endlich besser weiss, was ich so bescheuert finde. Und tatsächlich: Ich finde ihn bescheuert.

IMG_4017
Dafür hat mir der Abraham Cruzvillegas gut gefallen.
Leider dürfte man nicht fotografieren. Vergessen Sie das also.

IMG_4011
IMG_4007
IMG_4003
IMG_3979
Diese beiden jungen Männer haben ganz ergreifend für uns musiziert.
Ich kann die Jugend von heute gut leiden.

IMG_3976
IMG_3947
Die Sonne geht also auch in München unter.
Und endlich konnte ich meine neue gelbe Geburtstagstasche ausführen.
Und die Starkstromabteilung im Deutschen Museum gefällt mir am besten.
Und ich habe wunderbare Freunde. Aber das wusste ich schon.
Und wir haben voll viel Schotter eingenommen.
Und ich finde Seyschelliges Essen immer noch blöd. Mexikanisch nicht.
Schön war’s.

Kunstschnee

IMG_3624
Weil der Mensch ja nicht immer wie bescheuert Pisten runterrasen kann, (mit Erstaunen habe ich in diesem Jahr festgestellt, dass der Reiz, irgendwo mit eigener Kraft hinaufzusteigen, um runterzurasen für mich deutlich an Attraktivität gewonnen hat und dieser Tiefschnee erst, aaah), habe ich eines Tages den gelben Postbus genommen und bin gleichfalls sehr rasant und kurvenreich hingereist, wovon unser heimisches Käsblatt mit Begeisterung berichtet hatte: Zur Kunstausstellung (Superwort) im Hospiz in St. Christoph.

Das Hospiz, im 14. Jahrhundert erbaut, war ehemals, wie Wikipedia weiss, eine Einrichtung zum Schutz der Reisenden vor Wetterkapriolen. St. Christoph liegt direkt unterhalb der Arlberpasshöhe (1793 M.), an einer Route, die mindestens ab dem 14. Jahrhundert als fahrbarar Handelsweg zwischen der Bodensee-Region und Italien genutzt wurde. Heute beherbergt es ein gediegenes 5-Sterne-Hotel, an dessen Rezeption meinem Ansinnen, die Kunst zu besichtigen mit nur einem winzigen Augenbrauenzucken freundlichst entsprochen wurde.

IMG_3567

Ich führe Sie gleich herum, in fünf Minuten zwitscherte das zuständige reizende Wesen. Ich habe dann, anstatt zu warten, lieber einen Kaffee und ein sehr gutes Stück Käsekuchen eingenommen. Um die Führung konnte ich mich auch drücken, ganz alleine dürfte ich durch die Katakomben wandern, nun war es Zeit für meine Augenbraue, denn: Naja.* Bis auf die Plakate, die kennen Sie ja schon. Allerdings, egal wie man maulen möchte, das Konzept finde ich sehr toll, es gibt hier nämlich den Artist in Residence: Der Kunstsammelnde und Hotelbesitzende Florian Werner stellt Künstlerinnen und Künstlern während des Winters ein Atelier zur Verfügung. Und zeigt anschliessend ihre Arbeiten. Und als ich immer weiter wanderte, fand ich auch das ein oder andere, an dem ich mich erfreuen konnte, so dass meine Brauen sich wieder beruhigten.

IMG_3569
IMG_3591
IMG_3592

Und ich bedauerte ein bisschen, dass ich ganz und gar nicht nach 1980 geboren bin, denn ein Winter hier oben könnte mir schon gefallen. Ich würde dafür sogar so Kunst machen. Oder Fotos von Kunst.

IMG_3617
IMG_3614
Ach ja, auch sonst waren alle da. Ich habe die Wall of Fame nicht so genau studiert, aber der Typ in weiss kam mir bekannt vor. Ich bin trotzdem schnell wieder heim auf meinen eigenen Berg. Gerade noch so, denn es schneite Hunde und Katzen. Oder noch grösser. Junge Giraffen.

* Genießen Sie heute auf’s Neue die legendären Montezschen Kunstkritiken, die Sie aufgrund erheblicher Nachfrage bestimmt bald als Abo erhalten können.

Winter

ski02
So war’s gewesen.

Höhere Wesen hatten kurz vor Schumiverunfallung befohlen, Helm zu kaufen. Hab ich natürlich brav gemacht.
Prompt wurde ich von einem Snowboarder überfahren. Hat aber nur die Hose zerschnitten. Dafür einen Helm?

Unterwegs

Wie ging das eigentlich nochmal ohne Internet? Flüge buchen, mit Gugelmaps Unterkünfte direkt an der Küstenlinie finden, mit Streetview die Gardinen und die Fassadenfarbe betrachten, die Webseiten sowieso. Busverbindungen raussuchen. Züge. Wenn man nur vier Tage Zeit hat (ja, ich weiss, ein Irrsinn, aber ich nehme was geht) und ohne Auto reist , kann man sich schlecht treiben lassen. Finde ich. Da muss man schon alles ein bisschen vorbereiten.

DSC_0129

Früher war mehr Zeit. Da sind wir einfach losgefahren. In London in einen Bus gestiegen. Nach Schottland. Haben die Fähre nach Nordirland genommen. Woher wussten wir das alles? Was wann wo wegfährt? Aus Büchern?

Mit dem nächsten Bus durch das verbarrikadierte verstacheldrahtete Nordirland. Belfast. Straßensperren, runtergelassene Rollläden. Irgendwo ausgestiegen. Daireann auf der Strasse kennengelernt, mit auf Partys geschleppt worden, auf Klappsofas übernachtet. Mehr schlecht als recht per Anhalter weiter, damals waren irische Autos voll bis auf den letzten Platz, selten hat uns einer mitgenommen. Sind wir halt zu Fuss gegangen. Was kenne ich von Irland? Einfallstrassen. Ausfallstrassen. Wo war ich nicht? Zum Beispiel in Slieve League, weil alle nur bis zur Kirche fuhren, ein paar Jungs haben uns dann zum Strand mitgenommen. Mit dem Auto bis an die Wasserkannte, Box aufs Dach, Krach an und Bier auf. Lustig. Aber nicht sehr sehenswert. Anderer Plan: Inishbofin. Abends geknickte Rückkehr nach Galway. Irgendwann haben wir aufgegeben. Sind in Galway geblieben. Galway kenne ich gut. Später mit dem Bus nach Dublin zurückgefahren. Und heimgeflogen. Drei Wochen Irland

So, diesmal ordentlich und erwachsen. Und mit Internet. Vier Tage.
Dass da auch alles flutscht. Aber bitte trotzdem mit Abenteuer. Ts.

Alles fliesst

Ist doch verrückt, da belatscher ich seit Jahren alle wegen einer kleinen Reise ins Baltikum und keine beisst an. Vorgestern telefoniere ich mit der K. wegen unserer Bullitour durch Wales (ja, das habe ich echt mal beim Zahnarzt in der Bri*itte gelesen, die Idee ist trotzdem wundervoll), da sagt sie glatt, naja, sie hätte ja nicht so viel Zeit dieses Jahr, wie wärs denn mit Riga? Juhu, mein Jubeln war bestimmt bis zu den Nachbarn zu hören, und das will hier was heissen.

Nur Stunden später ruft die beste Freundin an, wegen eines Jobs, den wir zusammen machen, es gibt da jede Menge Basenwirtschaft, und im Schlusssatz teilt sie mir mit, sie gedenke, mit mir zu verreisen, an Himmelfahrt könne sie sich das erste Mal seit Jahren Frau und Kind entledigen, wie wär es denn mit dem Baltikum? Aaaahhh. Die K. war wegen Reisekram schon letztes Jahr beleidigt, ich musste viel Süssholz raspeln. Ansonsten ist es prima mit ihr zu unterwegs zu sein.

garkue
muell3

Die wunderbarste aller Reisepartnerinnen ist jedoch die beste Freundin. Wir waren schon wochenlang unter schwersten Bedingungen in China unterwegs (sie ist eine Sinologin, ein Glück, da gabs noch keine Umschrift oder andere Ausländer), wir haben mit Anfang Zwanzig vergeblich versucht, durch Irland zu trampen (ihr Haar war blau, meins lila) und sind wochenlang in Galway gestrandet , haben einen Mietwagen auf spanischen Schotterpisten zu Brei gefahren und sind in der Zeit verloren gegangen. Und so weiter. Und haben auch in den heikelsten Situationen selten die Nerven verloren. Und trotz allem viel zu lachen und uns zu erzählen, auch nach 36 Jahren

Was mach ich denn jetzt? Mit beiden zusammen geht auf keinen Fall.

Ins Baltikum will ich schon hunderte von Jahren. Und jetzt ist auch noch Riga Kulturhauptstadt. Seit der Schimanski mich auf bezaubernste Weise tagelang in einem geliehen braunen Opel durch sein geliebtes Ruhrgebiet chauffiert hat (und jetz will ich aber noch …, und können wir da noch …, ist doch bestimmt nicht so weit?),

DSC_0068
DSC_00282
DSC_0031

und ich die Comiczeichnerin nicht in Marseille getroffen habe, aber dennoch hingerissen war von dieser wilden Stadt, habe ich das als eine persönliche Tradition ausgerufen. Nicht dass ich von dem Kulturdings irgendetwas in Anspruch genommen hätte. Aber das ist doch ein prima System. Fahr ich einfach immer dahin wo Kulturhauptstadt ist. Ab jetzt.

DSC_00351
DSC_0564

Und nach Vilnius muss ich auch, wegen des wundersamen Herrn Maciunas, an den ich vor vielen Jahren mein Herz verlor (noch einer). All life is art – in Vilnius at least. Nur mit wem? Knifflig. Das sind Sorgen (nicht, dass es keine echten gibt.)

DSC_0090
Vielleicht frag‘ ich einfach den Schimanski, der ist heute aus der Versenkung aufgetaucht. Ungefähr so.

Ich so

Glasgow
Istanbul
Shanghai (oder Hongkong?)
Melbourne
Windhoek
Belize City oder San José
Venedig
Helsinki
Vilnius
Tokyo
New York
Wellington

Meike Winnemuth hat recht. Natürlich überlegt man.
War nicht schwer. Die Reihenfolge muss ich noch ausarbeiten.