# undkeins
# jedentageins
# jedentageins
Passiert
Am Freitag ist es soweit. Es bricht mir das Herz. Wie immer hatte ich es unmäßig an etwas, an jemanden gehängt, gar nix mit abgeklärter ehrenamtlicher Hilfestellung und so.
Umzug nach Düsseldorf. M. hat angeblich Arbeit gefunden und eine Wohnung. Ich habe heute die neue Adresse heute gegugelt, sie ist in der Nähe des Bahnhofs an einer vierspurigen Straße, kein Baum weit und breit. Ich bin so wütend und unglücklich, dass ich Esra in ihrem viel größeren Unglück alleingelassen habe. ich konnte nicht da hin. Andere Leute haben den Strom abgemeldet, das Internet und so weiter. Heute habe ich mir endlich ein Herz gefasst und bin hingefahren, wir haben bisschen geheult zusammen und sie hat gesagt, es sei für sie fast so schlimm wie aus Syrien weg zu gehen. Das hat natürlich alles nur noch oller gemacht.
Ich kann M. nicht in die Augen schauen. Ich muss mich zusammenreißen, ihn nicht zu ohrfeigen, bin ich doch sicher, dass er Unglück über seine Familie bringt. Aber vielleicht ja auch nicht. Vielleicht wird alles gut. Gerät der pubertierende Sohn nicht auf Abwege, vielleicht leben sich die beiden Mädchen, die die Tiere so lieben und den Wald, rasch ein an der vierspurigen Straße am Hauptbahnhof von Düsseldorf. Kann ja sein. Ach Scheisse.
Ich säh Blumen.
8 Beaufort
Lange Nächte
Sag ich doch.
Jaja
Ich könnte mich jetzt damit rausreden, dass man sich hier Postkarten gewünscht hat. Ich kann dabei einfach zugeben, dass ich mich mal wieder Ihrer Zuneigung versichern wichtig machen wollte.
Ich war verreist. In der Schweiz. Wie man schlecht sieht. Und habe …


… einen kleinen Spaziergang in die eigene Vergangenheit gemacht.


… das Cabaret Voltaire, den „… Geburtsort des Dadaismus … “ betrachtet.

… kurz in die Kronenhalle gelinst. Ach, wenn ich einmal reich wär‘ …


Bei solchen Käseabteilungen kann das KdW noch so schön einpacken.

… abends in Frau Gerolds Garten ordentlich Käsefondue eingepfiffen.
So sieht also die Zürcher Subkultur heute aus.
Schön war’s. Und schön sauber.
✂
Lieber Baummann,
da ich Dich telefonisch leider nicht erreichen kann, ich habe es unzählige Male auf beiden Nummern versucht, also schriftlich: Ich bin immer noch absolut geschockt über das, was am Dienstag passiert ist: Ihr habt die Kastanie abgesägt.
Vor ungefähr 20 Jahren hat meine Mutter diese Kastanie aus einer Nuss gezogen und sie war ihr Ein und Alles. Diese ganzen Stutzaktion war unter anderem dafür da, dass diese Baum wieder etwas mehr Luft hat. Ich glaube wir beide hatten sogar darüber geredet. Jedenfalls war das der Baum, dem auf keinen Fall etwas hat etwas hätte zustoßen dürfen.
Links und rechts von der Kastanie stehen ein paar kranke Eschen, die habt Ihr nicht angerührt, genauso wenig wie die überall angesähten Bergahorne.
Mir ist nach wie vor völlig rätselhaft, was passiert ist. Wir hatten doch ganz deutlich besprochen, dass an den Bäumen nichts gemacht wird. Und falls etwas notwendig gewesen wäre, hätte man das auf jeden Fall mit mir klären müssen.
Jedenfalls sind hier viele Tränen geflossen, wie Du Dir ja vorstellen kannst. Es ist nun geschehen und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Ich weiß auch nicht genau, was wir jetzt tun sollen.
Ratlos, Montez














