Ich

Habe jetzt auch eine Wildkamera. Inspiriert von Frau Wiesel

Ne, ich hab schon ein paar erwischt. Herr Fuchs kommt immer, Frau Häher auch, auf dem ersten Bild (zweite Serie) sieht man angeblich einen Baummarder. Ist aber nicht gesichert. Toll ist es trotzdem (Obwohl ich meist mich oder die Coyoten fotofrafiere).

Das Gartenjahr



Ackersalat: Das war ein echter Reinfall dieses Jahr.
Auberginen: Auch nix
Broccoli: Yeah!
Blumenkohl: Ganz nett.
Buschbohnen (grüne/gelbe): Oha. Das erste Mal überhaupt von den Schnecken vernichtet. Es gibt nichts, was es nicht gibt.
Chilli: Ok. Rot und gelb. Manche waren völlig unscharf.
Eiszapfen: Wieder nix.
Endivien: Erste Generation ganz gut, zweite steht noch im Beet. Ob das noch klappt?
Erbsen: Joa. Eine Mahlzeit. Die sind vielleicht launisch.
Hokaido: Einer. Ask the Schnecks.
Kartoffeln: Wieder von alleine. Haben gut geschmeckt.
Knobblauch: Kein Saatgut bekommen.
Kohlrabi: Gut.
Kopfsalat: Gut.
Lollo Rosso usw.: Gut.
Mohrüben: Gut.
Paprika: Sind nicht reif geworden. Haben sie in Grün gegessen. War ok.
Porree: Gut.
Radiccio: Prima jewesen.
Radieschen: Das war Nix
Romanesco: Keine Setzlinge bekommen.
Rote Bete: Ach. Eine schöne.
Rotkraut: Naja.
Ruccola: Ok.
Schlangengurken: Gut.
Sellerie: Ok.
Spinat: Nö.
Tomaten: Hatte wieder hauptsächlich selbstgezogene Ruthje.
Wie gehabt. Bisschen Fäule.
Weisskraut: Naja.
Wirsing: Gut.
Vespergurken: Da gab es diesen Unfall.
Zappho – der Erbsenkürbis: Vier. Steinhart. Kompost.
Dann hinterher nachgelesen, dass man sie ganz frisch ernten soll. Na toll.
Zucchini, gelbe: Prima.
Zucchini, grüne: Prima.
Zuckerschoten: Siehe Erbsen.
Zwiebeln (rote/weisse): So ok.



Insgesamt habe ich mich eher mit einem insektenfreundlichen Garten beschäftigt. Die Geschichte mit den Bienen (nicht meine) ist leider eine traurige. Aber wir geben nicht auf. Le Specht auch nicht.

Also eins nach dem anderen: #1 Venezia

Tja, das scheint es wohl gewesen zu sein. Dass Intuition die letzte Zusammenarbeit mit Vervoordt war, wusste ich, aber was „… From November 27, 2017 the Museum is closed …“ bedeutet, mag ich mir nicht vorstellen. Eigentlich, finde ich inzwischen, kann man sich den Rest der Biennale getrost sparen

und sich ganz auf den Palazzo konzentrieren.

Es hat mich beinahe wieder so überwältigt wie beim letzten Mal, obwohl ich dieses Mal ja ein wenig wusste, was mich erwartet.

Nicht nur dass die von Axel Vervoordt und Daniela Ferretti kuratierte Ausstellung absolut großartig ist, auch die Einrichtung von Mariano Fortuny (1871–1949) und überhaupt der ganze Ort sind ja wohl atemberaubend.

So. Morgen geht es wohl weiter. Ist jedenfalls geplant.

Ach ja, und wer mehr Venedig will, schaut hier.

Ach

Sie sehens ja. Das will hier nicht. Dabei hat diese Notiererei mir schon so gute Dienste geleistet.

Also:

Einen Tag bevor ich nach Bristol fliegen wollte, mit der besten Freundin, hat die Greisin sich die Schulter gebrochen. So richtig in Trümmer. Aber wie immer (uff) macht sie das ziemlich gut.

Am Freitag ist eine Rotte (?) von ELF Wildschweinen auf der Flucht vor den Jägersleut‘ durch ein kleines Loch in das umzäunte Grundstück geflüchtet. Ein Glück sind die so schlau, denn ich hab fix (bibber) das Tor unten aufgemacht und Husch: wieder weg.

Am Mittwoch flieg ich mit der Kussine und dem Patentkind nach Venezia. Die Greisin reist ins ortsansässige Luxushotel.

Soweit ersma.

Zackiger



als gedacht war ich jetzt noch in München, und bin schon wieder zurück, denn die zu besuchende Lektorin wurde von einer schauderhaften Magendarmsache heimgesucht, an der ich keinesfalls partizipieren wollte. Uah. Und ausserdem waren 34 Grad. Aber Pinakothek der Moderne. Schön kühl. Schöne Polkes.

Jetzt widme ich mich wieder wie immer dem Gemüse und dem Getier.





Call me Lubeca, Master Agri.

Yeah yeah yeah, Teil 02


Kurz vor der Ankunftszeit in Liverpool (es war seeehr eng, denn an diesem Tag fuhren in England nur eine Hand voll Züge) fragte ich meinen Nachbarn, ob wir denn nun gleich in L. wären. Aber nicht doch, das sei die ganz falsche Richtung, der nächste Halt sei in Preston. Von Preston hatte ich noch nie gehört, mittlerweile weiss ich, dass es fast schon in auf dem halben Weg nach Schottland ist. Inzwischen war meine heitere Gelassenheit schon ein wenig löchrig.

Ich also raus ausm Zug, leerer Bahnhof, Dunkelheit, ein paar Strassenkehrer, die fragte ich. Ein Zug nach Liverpool? Nö, heute nicht mehr, es sei doch Bahnstreik. Es war halb zehn. p.m. Und da bin ich in Tränen ausgebrochen. Wegen Wut, wegen Erschöpft, wegen Unglück und Schnauze voll. Und da schwebte ein ausnehmend gut aussehender junger Mann herbei und fragte, ob er helfen könne. Schnief Liverpool. Unrerreichbar. Nix da, fand er und schleifte mich zu einem verborgenen, aber geöffneten Schalter (es war ja schliesslich Bahnstreik und ausser mir schienen noch andere aus anderen Gründen gestrandet). Des jungen Mannes Optimismus wurde vom Schalterbeamten dann etwas gedämpft (es war ja schliesslich Bahnstreik), aber nach Kruschteln und Suchen und Probieren fand der Schaltermann heraus, dass ich nach Warrington, Bahnhof Bank Quay fahren kann, dort einen fünfzehnminütigen Fussmarsch durch eine dunkle fremde Stadt mit einem schweren Koffer zurückzulegen habe, um zum Bahnhof Warrington Central zu kommen, und dort wäre ich dann praktisch schon in L. Ha.

Der junge Mann brachte die alte Schachtel, deren Tränen inzwischen getrocknet waren, sicherheitshalber noch zum Bahnsteig und setzte sie in den richtigen Zug.

Kurz vor Warrington stand ich parat an der Zugtür, abermals mit einem jungen Mann (der war zwar ein bisschen weniger strahlend schön), den ich fragte, ob er wisse, ob es möglicherweise ein Taxi geben könnte. Eher nicht (mitten in der Nacht in einer englischen Kleinstadt). Und der Fussweg, den er nicht kenne, sei wohl ziemlich kompliziert. Soifz. Aber er würde ja abgeholt und seine Eltern könnten mich rasch zum anderen Bahnhof fahren. Waah. Ja. Haben die echt.

Und um halb zwölf war ich dann in Liverpool.

(Die kleineren Turbulenzen habe ich unterschlagen, sonst wäre dieses Schriftstück noch länger geworden.)

Jedenfalls wäre ich dumme Gans ohne diese vier liebreizenden Kerle niemals an mein Ziel gelangt. Die vier Tage in L. verliefen dann vergleichsweise reibungslos. Hübsch da. Und voller Beatles.

Yeah yeah yeah

Ein paar Reisen habe ich gemacht. Eine davon, die ist schon echt lange her und war sehr schön, führte mich nach Liverpool. Das ist auf jeden Fall eine Reise wert. Aber was Great Britain angeht bin ich ja bekanntlich sowieso etwas verklärt. Brexidioten. So lovely.

Bis zu unserem Quartier in der wunderbaren Lark Lane habe ich etwa 14 Stunden gebraucht. Und wenn ich nicht viele Male gerettet worden wäre, hätte ich es gar nicht geschafft …

Zuallerst sollte ich in Friedrichshafen umsteigen. Ich hatte knapp kalkuliert, denn ich musste im Vorfeld noch bis auf den letzten Drücker arbeiten, und entgegen aller Absprachen waren noch immer nicht alle finalen Entscheidungen für eine Konferenz getroffen worden, von der Sie dann mengenweise in den Nachrichten erfahren würden.

In Friedrichshafen auf der Anzeigetafel stand dann, dass das Zügle nach Stuttgart ausfallen würde. Ich also so rein in die Beschwerdestelle, tatsächlich in heiterer Gelassenheit mein Anliegen vortragend und und entspannt nach einer Alternative verlangend. Es zeichnete sich eine mögliche ab, allerdings würde alles noch viel knapper werden. Ich bekam Ausmecker (wegen knapp) und einen Gutschein für ein Taxi vom Bahnhof zum Flughafen.

Die Konferenz, von der Sie alle später in den Nachrichten erfahren würden, lief auch im Vorfeld nicht sehr reibungslos. Ich telefonierte ununterbrochen mit meinen Auftraggebern, eine hochwichtige Änderung wurde gewünscht, und so suchte ich im ganzen Bahnhof nach dem geeigneten Tisch, den Computer auszuklappen. Gerade als ich alle geforderten E-Mails verschickt hatte, kam der nette Mann aus der Beschwerdestelle angerannt, um mir mitzuteilen, dass der ausgefallene Zug soeben eingefahren sei. Er habe mich überall gesucht, ich solle schleunigst einsteigen. Das war entzückend und klappte dann auch gerade noch so. Im Zug dass ich gegenüber von einer irren Dame, die auf einen Weg zu einem Trommelseminar war und mir ausführlich davon erzählte. Nicht einmal das konnte mir etwas anhaben.

In Stuttgart sprang ich aus dem Zug und rannte (so gut ich eben noch rennen kann) zum Taxi. Bitte so schnell wie möglich zu Flughafen. Der Taxifahrer nickte wortlos, telefonierte wortreich mit seinem Chef, um herauszufinden, von welchem Terminal mein Flugzeug starten würde. Und raste wie ein Henker.

Ich hätte es dann tatsächlich auch noch fast geschafft, wenn es nicht das Nadelöhr von einem Bodyscanner gegeben hätte. Als ich dann nach langer Warterei endlich durch war, stellte ich fest, dass mein Flugzeug eine Stunde Verspätung hatte. Yay!

In Manchester am Flughafen herrschte großes Chaos, in England war Bahnstreik. Wieder mit Gerenne und etwas Improvisation schaffte ich dann doch noch zum Bahnhof, wo ich meinen Zug nach Liverpool sprang. Dachte ich.

Den Rest erzähle ich morgen.