Etwa so. Und dauernd was zu entscheiden.
Archiv für den Monat: Juli 2013
Dolichovespula saxonica
So, meine Damen sagte der vollbärtige Bienenmann und verknotete die zweite Tüte. Fünf Minuten Zeit hatten wir noch für ein Schwätzchen über Flora und Fauna, denn zwanzig brauchen die, um sich durch das Plastik zu nagen, und zehn braucht er für den Heimweg. Sie bekommen ein tolles neues Zuhause direkt neben dem Bienenstock, viel schöner als unter unseren Balkondielen. Und hier gibts eine kleine Sorge weniger. Immerhin.
Gedöns
Vorher:
Jetze:
Die großen und die kleinen Katastrophen geben sich die Klinke in die Hand. Inzwischen konnten Blutungen gestillt, Feste gefeiert, Gurken geerntet und manche Tränen getrocknet werden.
Ruhe und Besinnlichkeit sind nicht in Sicht, wenigstens ist es heute mal unter 30° C, die Kindlein bei den Schlangen und ich habe einige Minuten für die elektronischen Verrichtungen: Ein paar pampige und ein paar liebreizende Mails beantworten, Druckdaten verschicken. Und hier in Bloggingen Piep machen.
Mal über den Hund streichen. Ein Bad nehmen und ein neues Buch anfangen. Tatsächlich les ich wieder richtige Bücher, ha. Allerdings auf dem Telefon, da sind die Zeilen nicht so lang.
Geträumt, ich müsste noch mal Abitur machen. Das gab es ewig nicht mehr.
Uff.
Wem ich heute morgen begegnet bin
Blutweiderich (Lythrum salicaria) / Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Mädesüß (Filipendula) / Kleine graue Pilze
Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis) / Feinstrahl (Erigeron annuus)
Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea) / Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
Pepone Zeppelin Trotzki (Mixtura ferocula) / Wilder Majoran (Origanum vulgare) / Gewöhnlicher Odermennig (Agrimonia eupatoria)
Wasserdost (Eupatorium) / Mutterkraut (Tanacetum parthenium)
Und damit sind die Grenzen der Telefonfotografie endgültig gesprengt …
Tropennacht III
Nicht etwa am Ufer gesessen, sondern drinnen bei 35° C den jährlichen Theaterbesuch absolviert: Der fröhliche Weinberg. Ein bisschen wie der blaue Bock. Danach draußen Provinzsushi (manchmal bin ich so großkotzig großstädtisch, daß es mich bisschen schüttelt, aber nur bisschen).
Tropennacht II
Mit der Greisin auf Genesung und Leben angestoßen. Machen wir jetzt öfter.
Geräusche
Jaja, klar, denk ich, zwei Japaner am Nebentisch vor der Markthalle, machen Europa in fünf Tagen und essen jetzt ne Schweinshaxe. Und dann unterhalten sie sich über Stau auf dem Stadtring. Akzentfrei.
You really look like an actor, die Kellnerin strahlt den schönen schwarzen Mann an, und erzählt ihm dann begeistert von ihrer eigenen Karriere. Auftreten in einem besetzten Haus in der Mainzer Strasse. Sie nennt das Occupied House. Warum nicht.
Ich mecker gleich mal in alter Gewohnheit die Frau am Meze-Stand wegen Drängeln an. Sie meckert zurück und hat auch noch recht. Schuldigung sag ich, dabei hab ich’s noch nicht mal eilig. Da lachtse. Ich auch.
Und was genau ist noch mal besser an blickdichten Strumpfhosen zu Hotpants wo unten die Hosentaschen rausschauen und dazu Stoffturnschuhe, als an Socken in Sandalen?
Baiser und Kaffée sagt der junge Mann vorm Engels der mir beides bringt und lacht, das reimt sich ja, freut sich und geht von dannen. Nach drinnen.
Bis bald, Berlin!
Been there done that
Ich liebe mein Fahrrad. Aber der Dieb des letzten (ollen!) mitsamt fluffigem Gelsattel soll in der Hölle schmoren. Oh Schmerz. Irgendwo im Keller muss noch einer sein (kein Dieb, kein Schmerz, ein Sattel)!
Sehr sehenswerte, berührende Ausstellung in der Berlinischen Galerie: Tobias Zielony, Jenny Jenny. Atmosphärische düstere Aufnahmen junger Frauen vom Straßenstrich in der Kurfürstenstraße (fotografieren in der Ausstellung verboten). Auch seine Serie Trona über Jungendliche in einer untergehenden amerikanischen Kleinstadt hat mich beeindruckt. *
Ich soll gesagt haben, ich fände Urban Gardening albern? Niemals.
Wer Entspannung sucht, tummle sich im Allmende Kontor auf dem Flugfeld.
Sehr zufrieden mit den Neuerwerbungen. Nur der Platz.
Und drumherum viel zu viel Schreibtisch. Ein Jammer. Bei diesem Klima.
* Ich lass das zukünftig. Lesen Sie bitte die Webseite oder den Artikel im Monopol.
Oder gehnse hin. Ich bin schließlich Grafikerin und keine Kunstkritikerin.
Westen
*
Wie konnte ich mich nur so lange Jahre nicht nur im Mann sondern auch im Stadtteil irren. Oh Kreuzberg, Du unordentlicher, vielfältiger, wunderbarer Ort (ich komme mir langsam vor wie Freundin T., die immer und überall ihre schönen grünen Augen aufreisst und ihrer unerschütterlichen Begeisterung lautstark Ausdruck verleiht, während ihr Gatte und ich wenig nachsichtig mit denselben rollen, das ist jetz Ihre Aufgabe).
Ein Segen, dass ich hier so neu bin, dass mir die beklagtenswerten Veränderungen wenig auffallen. Für mich ist das hier immer noch ein Urwald und ich kann sogar ein klitzekleines bisschen verstehen, warum jeder kunsthandwerksschaffende Grünschnabel auf der Welt nach wie vor findet, er sollte ein paar Jahre in Berlin verbringen (und nicht in Glasgow, Istanbul oder Peking). Ach Ostberlin, was ist nur aus Dir geworden. Ich vermiss‘ Dich keine Sekunde, selten war mir ein Abschied so wenig schmerzvoll.
Na, war ja nicht alles schlecht. Jedenfalls nicht immer. Daran wurde ich gestern auf einer duften Ausstellung im Bethanien erinnert: Wir sind hier nicht zum Spass. Kollektive und subkulturelle Strukturen im Berlin der 90er Jahre. Und ich nickte beifällig und verdrückte ein Tränchen (fast) und dann begegnete ich noch ein paar alten Bekannten, nicht in echt, nur ihren Exponaten, mit dem einen hatte ich einen erbaulichen mehrsemstrigen Kunsthochschulkaffeethekenflirt, ich dahinter, er davor, des anderen Wohnung hab ich mal untergemietet und sowas.
Ach ja, und vorgestern war ich nicht nur beim Vietnamesen, sondern auch beim Inder, mit dem konnte ich gar nix anfangen, war zudem in ungnädiger Laune und habe das in Lichtgeschwindigkeit hinter mich gebracht. Das einzige, was ich wirklich toll fand, war die Kanone mit der ein großer roter Wachszylinder auf eine weisse Wand geschossen wurde. Wirklich allerliebst. Und laut auch.
Aus Geizgründen hatte ich mich für Kapoor und Klee/Itten entschieden und gegen den Antes. Ich hatte gedacht, ich könne die neue Duldsamkeit gleich mal bei der Klassischen Moderne anwenden, was für eine abwegige Idee. Es wird wohl noch ein Weilchen dauern bis ich diese Übersättigung wegverdaut hab. Rülps.**
* Ja, das ist Tempelhof, aber wir wollen da mal nicht kleinlich sein, wa?
** Ich weiss, meine Ausstellungskritiken lassen sehr zu wünschen übrig.
Dafür sind sie umsonst.
Übrigens finde ich Urban Gardening albern. Fand ich.
Aber eigentlich sowieso nur das Gequatsche darüber.
Und das mit der Belichtung geht nicht besser mit dem Telefon.
Wonne Teil 2
Sehr unhandliches Werkzeug
Strand mit Tankerverkehr
Noch mehr Alkohol
Leerer Kornspeicher
Alleen auch
Und Wegwarte