Archiv der Kategorie: Selbstbildnis

Wiener Kaffeehäuser

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Als ich so im Katholischen Pfarrzentrum sitze, ungläubig glotze und heiter trinke, gehen mir die Silvester der letzten beiden Jahre durch den Kopf. Das vergangene, als das Patentkind während des schönen Essens einmal mit Schwung über den Tisch gekotzt hat. Der Rest des Abends verlief friedlich und lustig.

Und das davor in Köln mit den Schauspielern und den anderen Verrückten. Ich war ein bisschen betrunken, so dass ich noch immer nicht sicher bin, ob ich die Szene vor der Klotür Ich liebe nur Dich, ich habe immer nur Dich geliebt vielleicht geträumt habe. Andereseits habe ich nur ein Stündchen geschlafen, und das in den starken Armen vom Schimanki (den ich oft schmerzlichst vermisse, so auch bei der Pfarrzentrumssause), aber sicher bin ich wiederum, dass ich dem davon erzählt habe. Er hat nämlich geschimpft, er wolle jetzt nichts mehr von diesem Hawelka hören. Dabei heisst der nur so ähnlich. Der Hawelka.

Der Hawelka, bleiben wir dabei, ist ein verhinderte Schriftsteller (verhinderte Schriftsteller pflasterten ihren Lebensweg), der plötzlich aus Berlin verschwand, nachdem er mich über viele Wochen mit nächtlichen Anrufen terrorisiert hatte. Bis die beste Freundin ihn irgendwann so zusammenbrüllte, dass er aufgab. Trotzallem mochte ich ihn und freute mich, als ich ihn so viele Jahre später nebst Lebensgefährtin auf der Kölnparty traf. Wie gesagt, irgendwann geriet alles ein wenig aus dem Ruder, (es gab ein Handgemenge, welches mit mir zu tun hatte, an dem ich aber nicht beteiligt war, sicher ist das aber nicht) ich lief barfuß mit dem Schimanski durch den grauen Morgen davon, die Schuhe, Sie wissen schon, und das letzte Stück trug er mich. Er ist sehr stark, wie auch gesagt. Und so weiter.

Jedenfalls wäre ich in diesem Jahr wieder in Köln eingeladen gewesen. Aber ich entschied mich für das Katholische Pfarrzentrum. Wegen Erschöpfung. Das erste Silvester, zu dem ich mit unlackierten Fußnägeln gegangen bin. Es hat keiner bemerkt. War schon ok, hat irgendwie zu dem Jahr gepasst.

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Immerhin hab ich die Lippen rot angemalt.

Und der F. hat eine süßliche SMS geschickt. Und ist mir dann prompt in den Träumen erschienen. Verdammt. Kann das mal aufhören?

Alle Jahre wieder

Fängt so langsam an, hab ich gesehen. Ich Streberin bin schon fertig, obwohl das Jahr ja noch läuft. Hoffen wir, es gibt dennoch keine unangenehmen Überraschungen. Ich hab’s vom Wortschnittchen.

Zugenommen oder abgenommen?
Mal so mal so. Immer noch.

Haare länger oder kürzer?
Viel länger. Ich halte noch durch. Bald geht Lady Godiva.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Noch kurzsichtiger. Das hört wohl nie auf. Ojehojeh. Und weitsichtig. Ts.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Noch weniger. Habe kaum mehr Freude am Kaufen.
Erstaunlich, wieviel Geld ich auf einmal hab.
Wieviel ich früher so rausgehauen hab.

Der hirnrissigste Plan?
Die Biennale noch reinzuquetschen. Schnell verworfen. Schade.

Die gefährlichste Unternehmung?
Nicht meine. Aber irgendwie auch. Der Greisin HerzOP.

Der beste Sex?
Sehr witzig.

Die teuerste Anschaffung?
Ein Kaminholzwagen. Nicht zu fassen.

Das leckerste Essen?
Wie immer oft gut gegessen. Wenn nicht gut, dann lieber nicht. Essen.
Und LECKER schon mal gleich sowieso nicht.

Das beeindruckenste Buch?
Tatsächlich Meike Winnemuths Das große Los. Hab mich oft wiedergefunden.
Ich Alleinreisende. Aber beindruckend ist wohl nicht das richtige Wort.

Der ergreifendste Film?
Pf. Kein Film. Doch: Quadrophenia.

Die beste CD?
Keine CD. Gar keine Musik.

Das schönste Konzert?
Und kein Konzert.

So jetzt misch‘ ich mich mal ein hier:
Die schönste Ausstellung?
Ja. Die Documenta. Ich Depp. Das ist ja schon Jahre her.

Die meiste Zeit verbracht mit …?
Pepone Zeppelin Trotzki. Tja. Und mit Bangen.

Die schönste Zeit verbracht mit …?
Der Greisin. Auf Reisen mit meinen wunderbaren Freunden.
Meiner Familie und den Nachbarn.

Vorherrschendes Gefühl 2013?
Bangen. Hoffen. Freuen.

2013 zum ersten Mal getan?
Die Greisin im Rollstuhl geschoben. Nach Lissabon gereist. Einen Stein behauen. Eine Schlagbohrmaschine gekauft.

2013 nach langer Zeit wieder getan?
Gebetet. Gemalt. Nach Frankreich gereist.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Krankenhausbesuche. Absurde Arztanweisungen. Arbeit.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Du schaffst das! Nur noch zehn Meter!

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
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Die Greisin hat einen Schaukestuhl bekommen.
Sie behauptet, man müsse sie demnächst chirurgisch davon ablösen.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Dass sie es geschafft hat.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Es hat alles gut geklappt. (Oh, Dr. K.♥!)

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Ts. Pf.

Mehr Kohle oder weniger?
Mehr. Egal. Völlig.

Das enttäuschendste Buch?
Der neue Lynley. Mindestens 500 Seiten zu lang.

Mein schönstes Buch (das gab es nämlich):
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Reading Ed Ruscha

Mehr Sport oder weniger?
Sport?

Der beste einzige Theaterbesuch?
Der fröhliche Weinberg. Kulturell war das Jahr jetzt nicht so ergiebig.

2013 war mit einem Wort …?
Aufreibend.

Vorsätze für 20134?
Mehr Sex. Mehr Berlin.

2012

Nun still, mein Schritt, im stillen Nebelfeld!

Hm, die geschätzte Frau tikerscherk hat wieder ein Stöckchen für mich. Erst war ich froh, denn so recht will mir nix einfallen grad, worüber ich schreiben könnte. Aber nun sind das aus Versehen zehn Sachen geworden, die Sie über mich vermutlich nicht wissen wollten. Seis drum. Sie können ja weiterblättern.

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1. Winterdepression?

Nö. Die hatte ich wohl nie, grauer Himmel macht mir nichts, obschon ich denn Winter und den Schnee nicht besonders mag. Bloß im letzten, der so lange dauerte, war ich ziemlich mürbe im Frühling.

Eher eine Sommerdepression, solange ich in Berlin gelebt habe. Wenn die Sonne schien, fühlte ich mich unter Druck gesetzt, das schöne Wetter zu nutzen, dabei kann ich heiß erst recht nicht leiden. Und Menschenansammlungen. Na bravo, versuch mal Berlin im Sommer ohne Auto draußen, ohne viele Leute. Und dann die Parks. Ein Grauen. Wenig Anhaben in der Öffentlichkeit mag ich auch nicht, weder bei anderen noch bei mir.

2. Barfuß oder Lackschuh?

Also Lackschuh nicht, aber Pumps trag ich schon manchmal. Und barfuß bin ich den ganzen Sommer. Irgendwie so eine Art Hippisnob. Meine Mutter hat mich als Kind sogar barfuß zur Schule gehen lassen.

3. Rotwein oder Weißwein?

Ts. Im Sommer weiß, im Winter rot. Zwischendurch manchmal sogar rosa. Kommt mir weniger auf die Farbe als auf den jeweiligen Geschmack an. Grauburgunder. Spätburgunder. Weißherbst. Gerne von hier. Oder aus dem Elsass. Oder oder oder.

4. Flugzeug oder Bahn?

Flugzeug nur, wenn es elend weit weg ist, also weiter als Berlin-Bodensee. Manchmal ist es das.

5. Feminismus?

Ja. Unbedingt. Hier nicht, mit dem Internetfemismus kann ich nicht viel anfangen. Oh, wundervoll, mit der bloßen Erwähnung kann man hier jede Männerrunde zum peinlichberührten Schweigen bringen. Am liebsten sag ich dann noch das Wort Emanze (und ich bin übrigens eine …). Dann schauen alle betreten zu Boden.

6. Vorbilder?

Ne. Habe ich jetz lange drüber nachgedacht, fällt mir niemand ein.
Ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?

7. Ziele?

Heitere Glassenheit.

8. Reisen?

Jau. Wenn man in der Einöde lebt, bekommen Lärm, Enge und Gestank eine ganz neue Qualität. Wobei ich auch gerne in andere Einöde reise. Überhaupt, woanders finde ich hochinteressant. Immer gerne, so oft wie es geht.

9. Glaube?

Ich würd ja gern, das ist doch eine schöne Idee. Klappt eher schlecht. Was aber leider klappt, ist alle Art von Aberglaube, was ja auch Glauben ist. Das nervt mich wie verrückt, aber ich gehe unter keiner Leiter durch, lege kein Besteck über Kreuz, passe auf, daß ich kein Salz verschütte, und wenn immer irgendwer so einen Schmarrn erwähnt, halte ich mir sofort die Ohren zu. Weil ich das sonst nicht wieder loswerde. Wie gesagt, ich hasse das.

10. Lieblingsfilm?

Ne. Bewegte Bilder strengen mich an. Nicht mein Medium.

Zusatzfrage: Große Koalition?

Depremierend. Dobrindt. Steinmeier. Nahles. Gabriel. Und was soll der Verbraucherschutz im Justizministerium? Und Gerd Müller ins BMZ. Ach, niederschmetternd. Aber was hab ich eigentlich erwartet.

Mlle Crabbie, wollen Sie nochmal?

Holz

Huch, Frau tikerscherk und Frau Friederike bewerfen mich mit Ästen. Oké. Zerstreuung. Dann mal los.

1. Warum bloggst du? Könntest du deine Zeit nicht sinnvoller nutzen?

Ich hab viel Zeit. Ist nicht sehr modern, ist aber so und Absicht. Ausserdem sitze ich auf der Spitze eines Berges mit wenig Gesellschaft. Es gibt Tage, da will ich von der restlichen Menschheit nichts wissen, manchmal mehrere hintereinander, bisschen dann aber doch und da freue ich mich über ein kleines Tor zur Welt. Dann ist das hier genau die richtige Dosis. Die Kommentare, also die Kommunikation ist mir sehr wichtig.
Und ich mag Bild und Text herstellen. Selbst. Bin schließlich Grafikerin (und da kommt das Schreiben ohnehin viel zu kurz).
Als ich angefangen hatte, dachte ich auch noch, ich hätte eine Meinung, die alle wissen sollten. Tja. Hab ich grad nicht. Oder sowieso nicht. Blogge trotzdem. Hilft zur inneren Sammlung.

1b. Wieviel Zeit geht täglich drauf fürs Bloggen? Und wann schreibst Du?

Ganz verschieden. Manchmal schnitze ich stundenlang, manchmal rotz ich was hin (Tschuldigung), manchmal hab ich gar keine Lust. Meistens schreibe ich morgens. Ab zwei bin ich nicht mehr schöpferisch, aber ich stehe ja früh auf.

2. Welcher Artikel aus anderen Blogs ist dir spontan im Kopf geblieben?

Ja, ha, da nehm ich auch einfach mehrere. Pf.

Der Mek über die Trostburg. Mit dem Link mit dem Film über die Tresl (der ich mich verbunden fühle). Und dieser. Überhaupt der Mek. Und der Herr Kid. Stellt uns Margret vor. Und Frau Casinos Abenteuer mit der Zahnspange.

3. Deine absoluten Lieblings-Artikel in deinem Blog? (bitte mit Linkangabe)

Und da auch.

Über Drumrum
Über Glück
Über Heiner
Über Früher

4. Welchem Blog wird aus deiner Sicht zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt?

Zu wenig Aufmerksamkeit? Weiss nicht. Aber lesen Sie Frau Krabke. Lohnt sich.

5. Stelle dir vor, du müsstest über ein tiefgründiges Thema schreiben.
Worüber schreibst du?

Liebe. Tod. Krankheit. Umwelt kaputt. Bald mal. Wieder. Muss noch bisschen ausruhen. Ja?

6. Freundschaft. Hast du mehr Freunde im Internet, oder in deinem Zimmer neben dir?

Ich hab ein paar Internetfreunde, und tatsächlich sind seit Beginn des Bloggens vor einem Jahr noch ein paar Menschen dazu gekommen. Denen ich zugetan bin. Schön das. Meine fleischigen Freunde ahnen nichts von meinem Doppelleben. Meine wunderbaren fleischigen Freunde. Aber hier im Zimmer ist außer dem Trotzki niemand. Gildet der auch?

7. Ganz ehrlich und unter uns: wie oft checkst du die Statistik deines Blogs?
(falls du eine hast)

Na logisch. Dauernd. Obwohl sie mich immer wieder zum Kichern bringt. Ich kenne Sie nämlich alle persönlich. Was mich freut, ist das trotz der übersichtlichen Zahlen hier so munter kommentiert wird. Das ist mir das Wichtigste.

8. Kennt Deine Familie (falls Du sowas hast) Dein Blog?
Und wie finden die deine Bloggerei?

Ne, niemand weiß was. Das gefällt mir. Ich hab sonst wenig Geheimnisse.

9. Verhältst du dich manchmal noch wie ein Kind? Wenn ja, in welcher Situation?

Eigentlich fast immer. Ich bin auch sehr ungeniert und verspielt. Ich singe laut, pfeife, reime, spreche mit mir selbst, drohe der Greisin vernehmlich in aller Öffentlichkeit, ihr die Ohren langzuziehen (oder ne, das machen ja Erwachsene). Die ist nicht besser und quietscht hystherisch, alle starren uns an. Ich bin selten erwachsen und ernsthaft. Nur wenn es nicht anders geht. Zum Leidwesen vieler Mitmenschen. Und ich kann sehr bockig sein. Verhält man sich dann wie ein Kind? Komische Frage.

10. Was würdest du anders machen, wenn du mit den Erfahrungen von heute noch einmal neu im Alter von 14 Jahren beginnen dürftest?

Puh. Ich würde meine Schönheit mehr genießen. Und weniger misstrauen. Den anderen und mir.

Und ich bewerfe frech den Mek, die Krabbe, Frau Casino und Frau Felis, die mir hoffentlich verziehen hat.

Notfalls mögen sie sich ducken. Macht ja nix.

1. Warum bloggst du? Könntest du deine Zeit nicht sinnvoller nutzen?
1b. Wieviel Zeit geht täglich drauf fürs Bloggen? Und wann schreibst Du?
2. Welcher Artikel aus anderen Blogs ist dir spontan im Kopf geblieben? (nicht zu lange nachdenken)
3. Dein absoluter Lieblings-Artikel in deinem Blog? (bitte mit Linkangabe)
4. Welchen Blog empfiehlst Du?
5. Welches Thema liegt Dir am meisten am Herzen?
6. Freundschaft. Hast du mehr Freunde im Internet, oder da draußen?
7. Ganz ehrlich und unter uns: wie oft checkst du die Statistik deines Blogs? (falls du eine hast)
8. Kennt Deine Familie (falls Du sowas hast) Dein Blog?
Und wie finden die deine Bloggerei?
9. Verhältst du dich manchmal noch wie ein Kind? Wenn ja, in welcher Situation?
10. Was würdest du anders machen, wenn du mit den Erfahrungen von heute noch einmal neu im Alter von 14 Jahren beginnen dürftest?

Right now

Zum zweiten Mal. Via die Kaltmamsell. Eigentlich war mir gar nicht danach, aber wenn man sowas schon mal anfängt …

Ich lese … nach einer kurz aufflammenden Begeisterungsphase wieder selten Bücher. Nur Zeitung. Und Blogs. Zuletzt aber mit großem Vergnügen Meike Winnemuths Das große Los

Ich trage … eine sehr alte, sehr dreckige Jeans und einen (sehr löchrigen sehr dreckigen) Kapuzenpullover, auf dem hinten der Name des Landerziehungsheimes steht, das ich einige Jahre besuchte. Also ist er von … 1990. Oder 1989.

Ich habe … heute morgen einen Anruf aus Kinshasa erhalten. Ein sehr nettes Gespräch. Und ein guter Job.

Ich höre … zu. Zumindest bemühe ich mich sehr. Und bin immer wieder vor den Kopf gestossen, wenn ich mich mit jemandem unterhalte und feststelle, er hat beim letzten Gepräch entweder gar nicht hingehört oder vergessen, was ich ihm erzählt habe. Das erschreckt mich so, dass ich mich immer mehr anstrenge. Auch den Menschen weniger ins Wort zu fallen. Gar nicht so einfach.

Ich trinke … sehr gerne Bier. So wie meine Mutter, meine Großmutter und meine Urgroßmutter. So die Überlieferung.

Ich esse … mit großem Vergnügen und empfinde es als Beleidigung für den Kochenden, wenn man von einem guten Essen etwas übrig lässt. Wenn es mir nicht schmeckt, bleibe ich lieber hungrig. Also lasse alles übrig. Ich habe auch schon oft im Restaurant was zurückgehen lassen. Voll zickig.

Ich stehe … gerade nicht gerne auf, ein völlig neues Gefühl. Aber der Hund zwingt mich. Und erheitert mich.

Ich gehe … heute zum Friseur, da war ich Monate nicht. Und zum Optiker, meine neue Brille abholen.

Ich lache … wenig. Wenn, eher über Sachen, die andere nicht lustig finden. Und andersrum. Es gibt aber Leute, die über das Selbe lachen.

Ich sehe … heute die L. zum Kaffee. Geselligkeit sei ja gut für’s Gemüt. Bestimmt.

Ich mag … den Herbst. Am liebsten. Und grad wenig reden. Wenig ausgehen. Nicht telefonieren. Nur dienstlich.

Ich schreibe … kaum Emails und wenig ins Blog. Kann mich schlecht konzentrieren.

Ich weiß … dass die Dinge sich in meinem Leben bislang immer gefügt haben. Wenn auch mitunter anders als gedacht. Trotzdem bin ich misstrauisch.

Ich möchte … gerne optimistischer sein. Und disziplinierter. Oder wenigstens ein bisschen fleissiger.

Adieu, du zartes Bleu

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Angeregt von Madame Momoseven, und weil ich heute endlich eine Tüte ausgepackt habe, die ich vor Monaten aus B. weggeschleppt hatte. War da drin. In einem kleinen weissen Umschlag. Ein halbes Leben in einem kleinen weissen Umschlag. Ohne Chronologie.

Das zweite und das dritte von links in der ersten Reihe. Ts.
15 aber doch. Aus der Reihe Sie kanns einfach nicht lassen.

Janeinjanein

Ich liebe Fragebögen. Schuldigung. Ich sollte arbeiten.
Via Novemberregen.

Wann hast du den letzten Regenbogen gesehen?
Letztes Jahr auf Langeland. Hier gibts ja seit Neustem fast nur noch Unigrau.

Hältst du Fremden die Tür auf?
Ja.

Wann hast du dir zuletzt vor Lachen den Bauch gehalten?
Noch nie. Ganz selten laufen mir die Tränen runter vor Lachen.
Ist aber auch schon her.

Katze oder Hund?
An diesen Entwederoderquatsch glaub ich nicht. Beides. Hach.

Schläfst du im Winter mit Socken?
Vielleicht einmal im Jahr im tiefsten Winter. Also: nein.

Pommes rot oder weiss oder rot-weiss oder nackig? Oder gar keine Pommes?
Juhu! Pommes mit alles.

Schaltest du dein Handy manchmal aus?
Nein. Seit die Greisin manchmal Spirenzchen macht, nie mehr.
Und es war schon zweimal sehr richtig.

Kannst du dich morgens an deine Träume erinnern?
Selten. Heute. Arghs.

Woran glaubst du?
An die Liebe.

Singst du unter der Dusche?
Manchmal singe ich beim Wäschezusammenlegen oder Autofahren.
Meist sehr kurz, weil sehr schrecklich. Bedauere ich sehr.

Denkst du noch manchmal an deinen ersten Kuss?
Nein. Nur jetzt gerade. War abscheulich und ich dachte, wenn das das ist verzichte ich.
Es hat sich aber direkt danach fundamental verbessert.
Mit dem schönen Heinrich. Ab da.

Was ist deine Lieblingsfarbe? War das schon immer die gleiche?
Ich mag alle Farben, trage aber niemals blau.
Nicht mal was mit einem blauen Pünktchen drauf.

Was hast du gestern gegessen?
Und wie lange musstest du nachdenken bis dir das einfiel?
Das weiss ich sofort. Morgens Tomatenbrot und Radieschen. Mittags ein Quarkhörnchen und abends Tagliatelle mit selbstgemachtem Pesto und Salat aus dem Garten.

Magst du Radieschen? Und Erdnussbutter?
Radieschen sehr. Erdnussbutter einmal im Jahr.

Ist in deinem Kopf immer Musik?
Nein. Nie.

Hast du einen grünen Daumen?
Ja.

Wann hast du zum letzten Mal geweint?
Ich weine ziemlich oft. Aus Trauer, Wut, Verzweiflung, Ergriffenheit.
Ist also sicher nicht so lange her. Nah am Wasser gebaut. Sagt man doch.

Bekleckerst du dich oft?
Ja. Nerv.

Was sind die wichtigen Fragen im Leben? Und kennst du die Antworten?
Warum? Warum nicht? Ginge das auch anders?
Wie geht es Dir?
Schmeckt es?
Was hat Dir heute am besten gefallen?
Die Antworten sind variabel.

Lieber barfuß über die Wiese oder am Strand? Oder läufst du gar nicht barfuß?
Immer gerne barfuß. Sogar über heiße Kohlen.

Hast du ein Kleidungsstück, das du nie trägst und trotzdem aufhebst?
Mehrere. Ein rotes Gaultier-Jäckchen. Ein rostfarbenes Kostüm. Mein Abikleid

Lieber Steine oder Muscheln?
Beides. Ojeh ja. Ich leg die in die Blumentöpfe.

Hat deine Pizza immer den gleichen Belag? Und welchen?
Scharfe Salami oder Mozarella und frische Tomaten.

Lächelst du gerade?
Nein. Aber sonst sehr oft.

Jungs und Mädchen

Auf zwei Blogeinträge möchte ich gerne hinweisen, beide nicht mehr ganz taufrisch. Aktuell werden sie leider noch eine Weile sein.

Der eine zu einem Artikel in der FAZ, zu dem mir das selbe durch den Kopf ging:
Birgitta vom Lehn schreibt, der Mangel an männlichen Erziehern in Kitas führe zu folgender Situation (die wiederum für die langjährig schlechtere Entwicklung männlicher Kinder verantwortlich sei):

Als Junge in der Krippe oder im Kindergarten
einen männlichen Erzieher zu erwischen, der nicht vor allem Wert auf gemeinsames Singen und Erzählen im Stuhlkreis oder eine penibel angefertigte Bastelarbeit legt, sondern auch Fußballspielen, Holzhobeln und Schlammschlachten im Beschäftigungsangebot hat, grenzt fast an einen Lottogewinn.

Aha. Was für eine gequirlte Scheisse. Na klar, wir Frauen basteln und backen. Und bei den Männern gibt es tolle Grobmotorik. Lesen Sie Dr. Muttis weise Worte zu den benachteiligten Quotenjungs.

Und Carline Mohr schreibt bei Kleinedrei, warum Männer nicht über Frauen lachen wollen. Ich würde einschränken, warum viele Männer nicht über Frauen lachen wollen. Und den Rest unterschreiben. Und ich bin sicher, es liegt nicht an der Qualität der Witze.

Na klar. Es gibt Männer, die das gerne tun (der F. war so einer). Ein Glück.
Und wenn wir schon bei idiotischen Stereotypen sind, ging mir heute Folgendes beunruhigend durch den Kopf:

Ich bediene den Grill.
Ich mache blöde Witze (manchmal versehentlich frauenfeindliche).
Ich kann rückwärts einparken.
Ich kann mit der Sense mähen und holzhacken.
Ich verliebe mich mitunter in Frauen.
Ich esse Fleisch. Rot. Blutig. Gegrillt. Bisschen angebrannt.
Ich trage Anzüge.
Ich trinke gerne Bier. Nicht so wenig.
Ich fluche.
Ich bediene Bohrmaschinen und Kreissägen, wenn auch ungern.
Ich glaube nicht an Homöopathie und Bachblüten.
Ich bin wehleidig.
Ich gehe nicht zum Arzt.
Ich mache beim Kochen Sauerei in der Küche und versuche es so zu dengeln, dass ein anderer sie aufräumt.
Ich trage keine Kleider und Röcke
Ich würde nie auf die Idee kommen, kleine Tierchen aus Plüsch oder Glitzer an meinen Rucksack zu hängen.
Ich habe keinen Rucksack.
Ich hasse rosa.
Ich lese keine Frauenzeitschriften (dafür die BUNTE, wenn ich sie kriegen kann)
Ich hupe und drohe mit der Faust beim Autofahren (aber schäme mich gleich).
Ich kann Bierflaschen mit Feuerzeugen öffnen.

Ich muss ein Kerl sein. Call me Mr. Montez.