Uff

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Zugenommen oder abgenommen?
Immer gleich. Früher hätte ich gefunden, das sei zuviel, inzwischen bin ich mehr mit anderem befasst.

Haare länger oder kürzer?
Bisschen kürzer. Aus Versehen. Vorallem weisser. Finde ich grad gut. Die Meinungen gehen da sehr auseinander.

Mehr bewegt oder weniger?
Haha. Vor allem schwerer. Vorgestern die Treppe runtergefallen. Gestern einfach so gestürzt. Vornerum. Also eher grünblaue Weihnachten. Vielleicht muss ich die Geschwindigkeit langsam an die neuen Gegebenheiten anpassen.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Beides. Witzig, oder? Und auch noch ein Dings links. Optikusneuritis. Kann man schwer beschreiben. Wird aber besser. Augenhaft nicht mein Jahr.

Mehr Kohle oder weniger?
Mehr. Weniger verdient aber noch weniger ausgegeben.

Der hirnrissigste Plan?
Im üblichen Tempo die Treppe runter.

Die gefährlichste Unternehmung?
Im üblichen Tempo die Treppe runter.

Die teuerste Anschaffung?
Rechner. War nicht so schlimm wie ich dachte. Liess sich nun wirklich nicht mehr rauszögern: Akku kaputt, Laufwerke kaputt, Lüfter kaputt, Pixel kaputt. Getöse wie ein Traktor. Und jetzt: Stille. Auch schön.

Das beste selbstgekochte Essen?
Den ganzen Sommmer selbstgezogenes Gemüse zubereitet. Z. B. Minestrone. Indisches Bohnengedönscurry (obwohl der Text so bescheuert ist). Allerlei Wok. Apfel-Zwiebel Quiche mit Höri Bülle.

Das berührendste Buch?
Herz IV von R. Fischer. In einem Rutsch.

Das schönste Buch?
Stadt der Commonisten. Trotz Urban Gardening.

Der beste Film?
Einen gesehen. Monsieur Dings und seine Töchter. Jaja.
Aber der Sherlock, ach Benedict. Gildet TV auch?

Die ergreifendste Musik?
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Des Abends nach einem sehr reichhaltigen Mahl durch Vilnius spaziert. Hörst Du das? Um Ecken gebogen und ausgelassene Litauer gefunden, die, jung und alt, dick und dünn, ungelenk und begabt, cool und altmodisch, alle zusammen und mit Hund, zutiefst kenntnisreich volksgetanzt haben. Mit Klatschen und Powackeln. Und Sichimkreisdrehen. Das war ach, wir haben ein paar Rührungstränen verdrückt.

Die schönste Ausstellung?
David Shringley. David Shringley. David Shringley. David Shringley. My Love.

Die meiste Zeit verbracht mit …?
Pepone Zeppelin Trotzki.

Die schönste Zeit verbracht mit …?
Mit der besten Freundin im Baltikum. Ich weiss haargenau, warum sie die beste Freundin ist. Seit 36 Jahren. Mit der Greisin.Und mit der K.

Vorherrschendes Gefühl 2014?
Erste Hälfte: Heiterkeit. Zweite Hälfte. Erschöpfung.

2014 zum ersten Mal getan?
Ein Gewächshaus und Hochbeete bepflanzt. Mit einem Schaufelraddampfer gefahren. Mich von einer Hornisse stechen lassen. Und von einer Hummel. Mir Wolfsmilch ins Auge geschmiert. Holz verkauft.

2014 nach langer Zeit wieder getan?
Buckelpiste ansehnlich runtergefahren. In Irland gewesen.
Cortison intravenös. Tägliche Spritzen spritzen.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
TIA. Optikusneuritis.Tägliche Spritzen spritzen.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Zuhause geht’s bestimmt gleich besser.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Ich hab das ganze Jahr mit Vergnügen Sachen verschenkt.
Ob ich’s mal getroffen habe? Keinen Dunst.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
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Heimkommen. So Kugeln. Ein gelbgerahmtes Bild. Und noch ein Buch.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Für immer.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
? Für immer?!

2014 war mit einem Wort …?
Uff.

2013. 2012.

Stille Tage

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Ich hoffe, Sie hatten es auch schön. Wir haben viel geruht (fast alle), gelesen, gegessen und mit den Geschenken gespielt.
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Am 24. sind wir im Wald gewesen und haben denen auch was gebracht. Ich hab diesmal keinen Zettel geschrieben, habe das Gefühl, die machen eh was sie wollen. Müde. Immer müde.

Und sehn Sie nur:
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Soso

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Viele neue Wörter gelernt:
Anschlussunterbringung
Residenzpflicht
Erstverteilung
Zuerkennung
Grüne Karte
Abschiebungsandrohung
Subsidärer Schutz

Kannte ich schon, hab ich aber neu fürchten gelernt:
Sicherer Drittstaat
Wirtschaftsflüchtling

Wieder mal strategisch absolut ungeschicktes Verhalten an den Tag gelegt (ererbte Abscheu gegen Amtsinhaber und Wichtigtuer, darüber und über das Verhältnis des alten Montez zu Autoritätspersonen schreib’ ich bald mal). Die Abscheu gegenüber strategischem Verhalten ist noch gewachsen. Und die gegenüber Politik und Verwaltung. Ich bringe es nicht fertig. Hätte ich ein paar Hände geschüttelt und etwas Interesse geheuchelt, wären die Dinge besser gelaufen. Konkreter kann ich zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht werden.

Zur Zerstreueng bei der Eisstockschiessstadtmeisterschaft gewesen. Sekt getrunken, Zigaretten geraucht (8 Wochen?) und gekrischen. Damit den Einzug ins Halbfinale gesichert.

Unverdrossen: Ich werde mein eigenes Kloster. Gefällt mir.
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Die Tage

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Den haben wir neulich beim Spazieren kennengelernt. Das Spazieren geht nicht so besonders, aber ich werde halt gezwungen. Meist geraten der Trotzki und ich in großen Streit, weil er mich zu Fall bringen tut. Fast. Der Depp.

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Ein paar hochmodische Einkaufstips hab ich auch. Trend. Aufm Schlepper. Immer noch mein Lieblingsladen. Einen Spatenstil gekauft. Und ’n neuen Besen (kehrt gut, haha). Anzünder und zwei Isolatoren.

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Und ich bin zur Fabrik gereist. Sie wissen schon. Meine Lieblingsfabrik, die mit den Rehmedallions. Die Jungs haben schon für Weihnachten dekoriert.

Hochnebel

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Den Köter sollte die Krankenkasse bezahlen. Treibt mich raus ins Grauen.

Wie immer in aufgelösten Zeiten im Kaufrausch. Aber nur Sachen, deren Anschaffung ich ewig rausgeschoben habe.
Hier: Die neue Kamera ausprobiert. Geht soweit gut.

Der Nachlass von Theodor Sebald

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Ich bin in der neuen Wohnung der schönen Neuköllnerin und nebenan schreit Gustav wieder sehr laut. Ich brülle rüber, die sollen mal besser auf ihr Kind achten und der blöde blonde Vater kommt sofort auf den Balkon geschossen und beginnt mich zu beschimpfen. Als er wieder weg ist, hat die schöne Neuköllnerin die Idee, den stillgelegten, sehr kunstvoll mit rotem Marmor und Stuck verzierten Kamin wieder in Betrieb zu nehmen. Wir entfernen die Abdeckung, und dahinter ist eine orangene etwas abgeschabte Metallkiste.

Sie geht leicht auf, es ist kein Schloss dran, nur ein über eine Lasche gezogener Bügel, und wir finden darin in Formalin eingelegte kleine Skulpturen und Kohlezeichnungen (auch eingelegt). Natürlich wissen wir sofort, dass das der Nachlass von Theodor Sebald ist, einem tschechischen Künstler, der an der Hochschule in Weissensee studiert hat.

Dann habe ich noch Ostsee und Verwalter notiert, ich fand das sonnenklar, dass ich mich heute morgen noch erinnere, was es damit auf sich hat. Überhaupt war das kausal alles völlig logisch heute nacht, auch noch nach dem kurzen Erwachen während des Notats, die Sache mit Gustav und seinem blöden Vater stand in engem Zusammenhang mit der Entdeckung der Kunstwerke. Lässt sich wohl nicht mehr rekonstruieren. Theodor Sebald hat ein Buch über biologische Chemie geschrieben. Sagt das Internet.

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© J. Hümme, Ostholsteinmuseum, Eutin

Vor ein paar Tagen war ich hier in der Kleinstadt zur Eröffnung einer Armin Müller-Stahl Malereiausstellung eingeladen. Bin nicht hin. Mag noch immer nirgends hingehen, also fast nirgends (überhaupt, kann der malen?). Dennoch hat mich die Einladung ein bisschen vergnügt gemacht: Vor einer ganzen Reihe von Jahren habe ich einmal die Gestaltung einer grosskopfeten Konferenz gemacht. Kofi war da, Angela und Heidemarie und lauter andere wichtige Leute aus dem Fernseher.

Das war sehr aufregend und ich war sehr jung (im Vergleich zu gerade). Die Sause fand im Interkonti in Berlin statt, und nachdem ich da den ganzen Tag herumgehastet war, um alles noch einmal zu kontrollieren war ich mit dem L. verabredet. Das war bevor er überall auf der Strasse erkannt wurde. Seitdem ist das ziemlich anstrengend. Kommt auch sowieso nicht mehr oft vor, also das Verabreden.

Komm sagt der L. wir gehn ins Brel (hö). Jau sag ich Moules frites, immer. Der holt mich dann am Hotel I. ab und wir gehen ins Brel. Es gibt nur einen einzigen kleinen Tisch direkt neben der Tür. Macht nix. Sach mal sag ich zum L. Ist das nicht Armin Müller-Stahl da hinten mit seiner Frau? Er dreht sich, weil er mit dem Rücken zum Lokal sitzt. Ja isser, glaubt er auch. Wir trinken und essen und trinken und ich lächle Armin zu und Armin lächelt mir zu und wir trinken und der L. macht Spässchen und ich entspanne mich endlich und lächle zu Armin und lache über den L., der ja sehr komisch ist und wir trinken. Und der Armin lächelt mir zu. Irgendwann stehn der Armin und seine Frau auf und gehen an unserm Tisch vorbei raus ausm Lokal und der Armin sagt Auf Wiedersehen, schöne Frau, ich wünsche Ihnen noch einen wunderbaren Abend zu mir. Und der L. fällt fast vom Stuhl und ich lächle den Armin nochmal an. Und dann isser weg. Und der L. fasst sich wieder und wir trinken noch einen und dann hat der Abend noch ein etwas unrühmliches Ende gefunden, aber darüber soll hier geschwiegen werden.

Und das fiel mir ein, als diese Karte kam. Und ich hab mich noch einmal gefreut.

Und der F. hat heute Geburtstag.