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Ernte 2019


Das Gartenjahr war natürlich auch anders. Zwar war vor dem großen Ausfall schon alles gepflanzt (ein Glück) und musste nur noch geerntet werden, aber ich war im Frühjahr ja reiterlich verunfallt und ziemlich bewegungsunfähig. So hat der A. die Tomaten für mich gesetzt (und dann aus den unten stehenden Gründen auch wieder abgeräumt). Puh.

Ackersalat: Ein bisschen
Auberginen: Drei kleine. Immerhin.
Broccoli: Ganz ok.
Blumenkohl: Der blieb mini irgendwie. Puppenstubenblumenkohhl.
Buschbohnen (grüne/gelbe): Gut
Chilli: Die meisten aben die Mäuse verzehrt, sogar Jalepeno. Hihi.
Endivien: Nada
Erbsen: Das war mal gut. Hm.
Hokaido: Nicht gepflanzt.
Kartoffeln: Wild, drin gelassen. Wieder.
Knobblauch: Find ich nimmer. Wo waren die? Wieder.
Kohlrabi: Gut.
Kopfsalat: Im Frühjahr.
Lollo Rosso usw.: Gut.
Mohrüben: Klein, aber viele.
Paprika: Ein paar.
Porree: Supi.
Radieschen: Yay.
Rosenkohl: Mini. Mäuseopfer.
Rote Bete: Ok. Geerntet und dann verschenkt.
Rotkraut: Ts.
Ruccola: Riesig.
Schlangengurken: OK. Lange Pause.
Sellerie: Gut.
Tomaten: Ok.
Weisskraut: Gefressen von Tieren.
Wirsing: Ebenso.
Zucchini, gelbe: Ok.
Zucchini, grüne runde: Ok.
Zuckerschoten: Siehe Erbsen.
Zwiebeln (rote/weisse): Ok, ziemlich klein.

In Bildern durch das Montezjahr 2019


Was für ein verficktes Kackjahr.

Gefühlt habe ich den gesamten Sommer in einer Uniklinik verbracht. So war es natürlich nicht, aber es war so, dass eine Routinekontrolle bei der Frauenärztin, eine Kette von Reaktionen ausgelöst hat, die mir seinerzeit schon hysterisch vorkamen, aber wer will schon über Krebs klugscheissen, dann sich alles Geahnte letzten Endes glücklicherweise als gutartig (jaja) herausgestellte. Zwar mit einem knapp 30 cm Längsschnitt (gelernt) und dem Verlust einiger Organe vorläufig endete, aber die zwei Vollnarkosen und das ganze Drumrum haben mich dann noch die zweite Jahreshälfte beschäftigt.

Mit Prinzessin H. läuft es auch ganz und gar nicht wie geplant und es scheint, als müsse ich da jetzt mal ein paar unerfreulicher Tatsachen ins Gesicht sehen. Au weia. Schieben wir noch einen Moment

Und dann habe ich im Herbst noch nach zwei abgesagten (s.o.) eine kleine Reise nach Venedig angetreten um u.a. noch fluxi die Biennale zu bestaunen, als justament der alte Montez, der ja seit gut zehn Jahren für mein Reisewetter zuständig ist, die Serenissima (entweder absichtlich oder nicht) in einem Jahrhunderthochwasser versenkte. Das war erstmal kurz ein Abenteuer und dann sehr rasch ein sehr erschütterndes und deprimierendes Erlebnis. Von den praktischen Erschwernissen (Strom, warmes Wasser, Kaffee, Essen?) mal ganz abgesehen. So reiste ich nach einer halben Ausstellung (laut, grell, oll, ich wünsche mir mehr Poesie, aber vielleicht ist die Zeit von Poesie halt vorbei) wieder ab, statt ein paar Tage in Schönheit zu vertrödeln, unterbrochen von gutem Essen (ja, das geht sogar in V.).

Darüber hinaus passierten noch allerhand unerfreuliche Dinge, sicher auch erfreuliche, die hab ich aber vergessen.

2018. 20172016. 2015. 2014. 2013. 2012.

Aus 1 mach 4

Die Dinge fügen sich gerade auf verrückte Art. Ist viel zu mühsam, das alles weitschweifig zu erklären. Nur soviel: Hier wohnen nun vier braune Isländer, oberbrave Therapiepferde, die einer netten Dame und ihren Töchtern gehören, die sich sensationell drum kümmern.

Mit dem Geld, welches ich hierfür bekomme, werde ich demnächst die wilde Prinzessin in ein Gulag schicken, wo Gott G. (meine inzwischen heissgeliebte Reitlehrerin), so das Universum will, ihr und mir Manieren beibringen wird. Drücken Sie die Daumen. Weil sonst. Achja.

Also: ich hab Pferchen ums Haus, wenig Arbeit damit und verdiene sogar noch ein bisschen Geld …

Gemüse, Rosen und alles gedeiht.

Ich lahm, aber fröhlich.

Die Greisin lahm und mäßig fröhlich.

Ansonsten gerade viele Tierärzte, aber alles soweit gut gegangen. Uff.

Notizen


Muss jetzt mal ein paar Sachen aufschreiben.

* Gestern Abend im Glück, der Schweinigel war da (oder jedenfalls irgendein Igel)

* Heute Morgen ein Kuckuck. EIN KUCKUCK!!! Das gab es hier bestimmt 10 Jahre nicht mehr. Hatte neulich schon das Gefühl, einen gehört zu haben, heute Morgen war es hieb- und stichfest. Die Greisin glaubt, ich halluziniere.

* Die Eiche ist umgefallen. Die riesige alte Eiche. Neulich beim Starkregen (Sonntag) habe ich das Ächzen gehört, dachte an eine von den Eschen. Die Eiche. Bin total geschockt

* Am 12.4. vom Pferd gefallen. Ein paar Rippen gebrochen (oder war es geprellt?) jedenfalls Schmerzen aus der Hölle. Grundsatzfragen gestellt. Abwegige Lösungen gefunden. Es bleibt spannend. Das Pferd ist ein Lump. Bin sehr vernarrt.

* Wenig Froschlaich, praktisch kein Krötenlaich

* Viele Weinbergschnecken und noch kein einziges von den fiesen nackigen Arschlöchern gesehen (ein gutes hatte das letzte Jahr also).

Chefboss

Sieht zwar aus wie eine Zuckerschnute (hach), ist aber mit allen Wassern gewaschen. Versucht gerade, seinen neuen Kumpels zu erklären wo’s langgeht. Mit unterschiedlichem Erfolg.

Ich finde sie zum Fressen und freue mich, wie sie sich in unsere Ansammlung von Alphas trefflich einreiht. War ja keine Absicht. Haha.
Das mit dem Reiten sieht hier besser aus, als es ist, rumpelt noch ganz schön. Ansonsten können wir uns ziemlich gut leiden.

Was ich nicht mehr hören lesen sehen möchte

So gleich nochmal,  passend zu meiner Laune:

Kurven(damit ist in der bunten Presse gemeint, dass man eine Frau zu dick findet: ein sog. Superweib!)
Winterwonderland
Pferde und Hunde mit Weihnachtsmannmützen auf. WtF?
Wohnlandschaft 
Jemanden erschrocken haben
Ein Bild (o. ä.) aufgehangen haben
Statement… (-uhr, -schmuck usw.)
Es richtig knallen lassen
Komfortzone
Bowl (überhaupt alles mit Superfood)
Schockverliebt
Gold-Steak
Kraftort (oder auch Wohlfühlort)

Und dann mein Lieblingsunwort wiederma (aus aktuellem Anlas):
BEFÜLLEN Es ist mir nach wie vor völlig rätselhaft, warum es den Menschen heutzutage nicht mehr reicht, etwas zu füllen. Was dieses be präzisieren soll. Kann das mal jemand erklären?

Mehr Ungeheuerlichkeiten gibt es hier.

Falsch verbunden


Und mitten in der Nacht klingelt das Telefon und eine scheppernde Frauenstimme sagt: „This is the landline messageservice of *2: We have a message for you: Oh hallo, we’ll buy for 100 tomorrow“. Usw usf. Immer wieder.

Da schickt jemand seinem Dealer Textnachrichten. Und irgendwie sind wir da reingeraten. Es nervt. Und weckt uns.

Schnee



Schneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschnee schneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschnee schneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschnee schneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschnee schneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschnee schneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschnee schneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschnee schneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschnee schneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschnee schneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschnee schneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschnee schneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschnee schneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschnee schneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschneeschnee
schneeschneeschneeschneeschneeschnee. Schon 30 cm. Kein Ende in Sicht.
Ich mach nachher noch bessere Fotos.

Summbrummkrabbel

Ich wundere mich immer, dass es so oft so dargestellt wird, als hätten wir die Wahl: Ja, wenn wir weniger Pestizid einsetzen, werden bald die Lebesmittel teurer. Nein, wenn weiterhin soviel Pestizid eingesetzt wird, spielt es keine Rolle mehr, was die Lebensmittel kosten. Die Welt, wie wir sie kennen, wird nicht mehr existieren. Keine Bestäuber, keine Vögel, überhaupt nix mehr. So Pflanzen. Und Nutztiere.

Und jetzt gibt es noch die Vermutung, dass Stickstoffdüngung zu einer stark erhöhten Sterberate bei Schmetterlingsraupen führt. Wobei, die sterben eh aus, denn die Raupen haben überhaupt keine Wirtspflanzen mehr. Da kommts auf den Stickstoffgehalt auch nicht mehr an. Überhaupt, wer braucht schon Schmetterlinge? Völlig überbewertet.

Und dann die Sache mit den Honigbienenen. Schlimschlimm. Haben die wenigsten kapiert, dass man Honigbienen beliebig nachzüchten kann. Natürlich ist es nicht schön und auch ein schlechtes Zeichen, dass soviele sterben, aber die wirkliche Katastrophe ist das Verschwinden der Wildbienen. Denn die sind dann weg. Ausgestorben. Futschikato. Und nicht nur, dass das nicht schön ist, sondern die leisten auch noch einen Großteil der Bestäubungsarbeit. Ungefähr zwei Drittel. Keine Bestäuber, keine Vögel, überhaupt nix mehr. So Pflanzen. Und Nutztiere. Hatte ich das schon erwähnt?

Wenn die Insekten nur ein bisschen attraktiver wären. Ein bisschen hübscher anzusehen. Vielleicht würde das Problem dann ernster genommen.

Ach und dann dieser ekelhafte Klimawandel. Nicht nur, dass mir unerträglich heiss war, dieser Sommer war auch sonst sehr erschreckend: Überall tote Tiere. Vorallem die Maulwürfe, die so rum lagen. Ich hab ja versucht, Hunger zu lindern, wo ich konnte, aber wie, bitteschön füttert man Maulwürfe? Keine Schnecken, keine Würmer und vermutlich auch sonst nicht viel von dem, was üblicherweise unterirdisch unterwegs ist. Wir haben Festmeter von Fichten wegen Borkenkäfer absägen müssen. Kein Wasser = Kein Harz = keine Käferabwehr. Kein Ende in Sicht. Also Wald stirbt auch weiter.

Ich jedenfalls finde das alles zum Verzweifeln. Bin froh, dass es mir so oft gelingt, heile Welt zu spielen. Verrückt. Denn sie geht nämlich grad unter. Echt jetz.

Übrigens haben Haustiere eine beschissene Ökobilanz. Vor allem Pferde. Aber vermutlich immer noch besser als die von Kindern.