Archiv der Kategorie: Erlebnisreisen

Unschuld

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Sonst keinerlei Pferde

Und ich sass gestern Abend in einem Flugzeug Richtung Zuhause und habe mit einem beherzten Knopfdruck alle Bilder gelöscht, für die ich tageland den schweren Apparat herum geschleppt hatte. Am Montag werde ich einen einzigen Versuch unternehmen, das rückgängig zu machen. Ts. Seit drum.

Darüber hinaus hatte ich am gleichen Morgen die grossartigste  Ausstellung meines Lebens gesehen, die mich endlich wieder motiviert hatte, einen langen schwärmerischen Blogeintrag zu schreiben.

Dann kamen die Nachrichten, die seitdem versuchen und vermögen, dieses große kleine Glück zu überdecken, und ich wiederum versuche stetig, mir ein kleines bisschen davon in diese hässliche neue alte Welt zu retten. Schönheit und Freude.

Für alle das Gleiche

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Den Rest gibt mir vor allem dieser Um- beziehungsweise Auszug. Nix klappt wie geplant. Menschen, die ich in der großen Stadt eingespannt habe, verlieren die Nerven, zurecht, und ich sitze hier am anderen Ende der Republik und kann nichts tun. Drücken Sie mir die Daumen für morgen, da wird die erste Hälfte von dem Geraffel angeliefert.

Noch eine kurze Bemerkung zu Dänemark: Es gab ein denkwürdiges Gespräch in einer dänischen Töpferei. Die Lieblingsinsel verödet so langsam, überall sieht man die Til Salg Schilder. Alte schöne Katen stürzen in sich zusammen, Reetdächer vergammeln, die Leute ziehen weg.

Ausländern ist verboten, in Dänemark Häuser zu kaufen, naja fast, jedenfalls ist es mit den Sommerhäusern sehr kompliziert. Ich also so zum Töpfer: Wäre es nicht sinnvoll, das Verbot zu lockern? Zum Beispiel sowas zu machen wie in der Schweiz, wo jedes Jahr eine Quote von der Kommune neu festgelegt wird? Neinnein ruft der Töpfer, nicht ein bisschen, sonst kommen ja die Deutschen und kaufen alle Häuser. Aha. Der Verfall der Insel ist leider gar nicht malerisch. Das sage sogar ich, die für verlassene Orte viel übrig hat.

Aha sage ich also, und erwähne zart die Dänen, die die vielen Häuser in Berlin kaufen, Miet- in Eigentumswohnungen umwandeln und der Gentrifizierung Tür und Tor öffnen. Vor allem in Kreuzberg.

Ach EU, Du machst mir wieder Kummer.

So,

nachdem aus völlig undurchsichtigen Gründen seit gestern hier jede Menge Verkehr ist, will ich das (und liebreizendes Nachfragen) zum Anlass nehmen, mal ein bisschen was in dieses Blog zuschreiben. Und von nun an wieder regelmäßig. Der blöde Sommer kippt gerade in meine Lieblingsjahreszeit, das Licht wird klar, die Farben ändern sich ins Entschiedene und ich erwache langsam aus meiner Hitzeerstarrung. Schön.

Wie Sie ja wissen, war ich mal in Wales.
Und dann war ich daheim und es war mir heiss und sehr schwindlig.
Und dann war ich auf meiner dänischen Lieblingsinsel, auf der justament in dieser Woche keinerlei Sommer (ja, am Meer hätte ich das akzeptiert) zu finden war. Das machte nix, ich war da mit meinen wahnsinnig schlauen, lustigen und charmanten Freundinnen. Die wollen aber nicht im Internet abgebildet sein. Ansonsten sah es da so aus (aber das ist ja bekannt):

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Und dann wollte ich direkt im Anschluss meine Zimmer leer räumen, in Berlin.
Und dann musste ich mal wieder überstürzt abreisen, weil die Greisin ein bisschen Mätzchen gemacht hat. Glücklicherweise war es dann nicht so schlimm. Aber zusammengeräumt hatte ich nichts.

Und dann kam Magdalena, die Wandermärchenerzählerin. Und bekam ein Bett und Gartengemüse zu essen und rezitierte an ihrem zweiten Abend hier unter dem Perseidenschauer für uns und von weither angereiste Gästen. Leider habe ich keine Bilder gemacht. Aber es war ein zauberhafter Abend.

Und dann fuhr ich nach Berlin, meine Zimmer auszuräumen und liess die schöne Neuköllnerin am Bodensee zurück, um die Greisin zu hüten. Ich glaube, das war für beide sehr vergnüglich. Jedenfalls bettelten sie nicht dringlich um meine Rückkehr (der Trotzki hat sich ein bisschen pflichtschuldig gefreut).

Und dann räumte ich in Berlin meine Zimmer aus. Uff!

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Den Rest erzähle ich morgen, wenns jemand wissen will.

Kurze Worte

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Der National Trust verkauft günstige Wolldecken. Unsere Rettung.

Jetzt ist es schon wieder über eine Woche her, dass ich zurück bin. Bin schon wieder sowas von hier: Garten. Syrische Probleme. Zu bändigende Hundeenergie. Baden gehen. Rechnungen bezahlen und leider: Viel arbeiten.

Wir hatten eine wunderbare Zeit, allerdings war es saukalt. Das ist nicht so schlimm, wenn es nicht dauernd regnet. Es hat nicht dauernd geregnet. Selten eigentlich. Also höchsten die halbe Zeit.

Mit unserem klapprigen gelben Auto haben wir große Aufmerksamkeit erregt, es wurden Fotos mit uns gemacht, wir wurden geherzt und eingeladen, es hat sich fast ein bisschen angefühlt, als würde man in einem sehr fernen Land herumreisen, in dem die Menschen wenig an Fremde gewöhnt sind und diese mit argloser Freundlichkeit und voller Neugier in ihrer Arme schließen (mittlerweile macht mir das von Fremden in die Arme geschlossen werden glücklicherweise nicht mehr so viel aus). Tatsächlich habe ich das Gefühl, wir hätten uns mit dem ganzen Land befreundet: Viele lustige kleine Gespräche geführt, heitere Begegnungen gehabt, wenn wir mal wieder nach dem Weg fragen mussten (die Aussprache!). Ich hatte einen Hauch von Schwierigkeiten beim Navigieren, diese Ortsnamen sind zum Teil schon etwas komplizierter. Bis ich das auf dem Schild entziffert hatte, wenn ich z.B. kurz vor Llandegwning, Cwmystwyth, Llanymawddwy, oder Dwygyfylchi, oder sogar mit mehr Vokalen wie bei Penrhyndeudraeth, auf meine Karte glotzte, hatte ich die richtige Reihenfolge der vielen Buchstaben schon wieder vergessen. Die Begleitung bestand auf analoge Navigation. Nur in grösster Not dürfte das Telefon zum Einsatz gebracht werden. Hat uns dann auch paar Mal gerettet. Wobei: Viel Netz ist da nicht. Reicht grad.

Hier macht mittlerweile das Gemüse Fortschritte.

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Niederlande

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Nachdem die Präsentkörbe nunmehr Vorort eingetroffen sind, kann ich jetzt endlich die Bilder herzeigen. Da ist also Rotterdam, die Maasvlakte mit ihren Kränen, Containern und einem weitläufigen aufgeschütteten Strand, dem man seine Künstlichkeit nur daran anmerkt, dass der Strandhafer in perfekter Symmetrie angepflanzt ist. Leider erst auf dem Rückweg gesehen, dass es sogar eine APP gibt, um den dort nicht seltenen zu findenden prähistorischen Krempel zu identifizieren. Der Sand zum Aufschütten wurde aus großer Wassertiefe abgesaugt, da war früher kein Meer, deshalb entdeckt man das eine oder andere Mammut beim Spazieren. Wenn man’s weiss. Wir wussten es nicht und so blieb es bei ein paar Muscheln und Möwen.

Dann war ich noch im Amsterdam. Das war fein. Aber sehen Sie selbst.

Zweibeiner

Um noch etwas mehr Vöglein zu sehen, hab ich jetzt mal einen richtigen Stadturlaub gemacht. Unter dem Meeresspiegel sozusagen.

Die waren auch da:

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Austernfischer

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Haubentaucher

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Eine Teichralle?

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Und ein Kiebitz!

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Überall: Nilgänse. Hier beim Hochzeitstanz.

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Die auch, na klar. Mag ich nicht leiden. Die Krachmacher.

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Gibt’s die bei uns auch in der Stadt? In Rotterdam jedenfalls.

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Meine Freunde in der Albert Cuypstraat. Sehr zuverlässig.

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Die Maasvlakte hat die zu bieten.

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Hupfdohlen überall. Wie schön!

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Und die vornehmen schwarzen natürlich.

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Insekten und andere wilde Tiere habe ich praktisch nicht gesehen. Wen wunderts. Ist bestimmt alles voller Pestizide. Und dass Kiebitze und Feldlerchen in Tulpenfeldern brüten, würde ich auch nicht glauben, wenn ich die nicht mit eigenen Ohren gehört hätte. Und gesehen. Dies hier ist die einzige Hummel im Keukenhof gewesen. Kein Schmetterling, keine Biene. Dafür jede Menge Japaner.

Die andern Millionen Fotos, die ohne Tiere, sortiere ich gerade und schmeiss sie dann zu Pic*sa. Ich geb bescheid.

Postkarte

Das mit dem Skifahren ging schon mal sehr viel besser.
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Aber hey, ich fahre! Wer hätte das im Dezember gedacht. Ich jedenfalls nicht.

Ich grüße allerseits. Es ist wundervoll.